Schneeweibchen und Rosenrot

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Eines Abends im Winter, als die kleine Familie in ihrer Hütte gemütlich beisammen saß, klopfte jemand an die Tür. Die Mutter sprach: »Geschwind, Rosenrot, mach auf, es wird ein Wanderer sein, der Obdach sucht.« Rosenrot schob den Riegel weg und sogleich schrie sie laut und sprang zurück, denn da stand kein armer Mann, sondern es war ein Bär, der seinen dicken schwarzen Kopf zur Tür hereinstreckte. Schneeweißchen versteckte sich hinter der Mutter Bett. Der Bär aber fing an zu sprechen und sagte: »Fürchtet euch nicht, ich tue euch nichts zu leid, ich bin halb erfroren und will mich nur ein wenig bei euch wärmen.«
»Du armer Bär«, sprach die Mutter, »leg dich ans Feuer, und gib nur acht, dass dir dein Pelz nicht brennt.« Dann rief sie: »Schneeweißchen, Rosenrot, kommt hervor, der Bär tut euch nichts, er meint's ehrlich.«

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Als die Nacht hereinbrach und es Zeit zum Schlafen war, sagte die Mutter zu dem Bär: »Du kannst in Gottes Namen da am Herde liegen bleiben, so bist du vor der Kälte und dem bösen Wetter geschützt.«

...

Die beiden Maiden hatten viel Spaß mit dem Bären, und ihre Mutter freute sich darüber. Gern zausten die Mädchen sein zotteliges Fell, massierten mit ihren Füßen seinen Rücken, setzten sich gar ganz auf ihn und walkten ihn hin und her. Der Bär wusste um seine Kraft und verhielt sich ganz vorsichtig. ... Gern aber stupste er die beiden Mädchen, wenn sie mit ihm herumtollten, mit seiner weichen Schnauze in den Bauch oder den Rücken, den Po und die Beine. Rosenrot hatte es gern, wenn er mit seiner dicken Nase ihre Wirbelsäule entlang fuhr. Auf jeden Fall hatten die beiden jungen Weibsen viel Kurzweil mit ihrem tierischen Freund. Manchmal nahmen sie sogar eine Haselrute und schlugen auf ihn los, und wenn er brummte, so lachten sie. Er erlaubte ihnen allerhand, aber wenn sie es gar zu arg mit ihm trieben, rief er:
     »Lasst mich am Leben,
     Schneeweißchen, Rosenrot,
     schlägst dir den Freier tot.«
Die beiden verstanden zwar nicht, was er da meinte, bremsten aber ihren Mutwillen.

Nun war es so, dass das Bett von Schneeweißchen dem Herd am nächsten stand, sodass der Bär, der sich in der Nacht dort wärmte, direkt neben ihr auf dem Boden schlief. Eines Nachts, als die junge Frau nicht einschlafen konnte, ließ sie die Hand aus dem Bett gleiten und kraulte das weiche Fell des Bären. An seinem leisen wohligen Brummen erkannte sie, dass ihm das gefiel. Er wälzte sich nach einer Weile auf den Rücken und ließ sich die Vorderseite streicheln. Schneeweißchens Hand glitt den Bauch hinunter bis sie unerwartet an etwas Hartes stieß. Neugierig ertasteten die Finger das zuvor nie entdeckte Körperteil. Sie strichen über weiche zarte Haut, die sich heiß anfühlte. Auf eine seltsame, unbekannte Weise faszinierte Schneeweißchen das Spiel mit diesem Teil, sie umfasste es mit der Hand, drückte und streichelte es. Sie konnte einfach nicht aufhören, zumal sie bemerkte, dass es ihrem bärigen Freund offenbar sehr behagte. Leise brummte er vor sich hin und drängte sich ihrer Hand entgegen. In Schneeweißchen stiegen Gefühle auf, die sie nie zuvor empfunden hatte, angenehm und zugleich auch irgendwie beunruhigend. Der Bär machte ihrem Spiel nach einer Weile ein Ende, indem er die Hand mit seiner Tatze wegschob.


ENDE der LESEPROBE

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