27. Kapitel

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In der Pause stand ich mit Dustin und Josy an der Heizung. Es wurde jeden Tag kälter. Wie ich winter hasse.

„Gina, kannst du nochmal mitkommen wegen dem Spintschloss.“, fragte mich Dustin auf einmal.

Ich zuckte mit den Schultern. „Klar.“

Wir verließen das Zimmer. „Ich dachte du verstehst dein Schloss jetzt?“, fragte ich irritiert.

„Tu ich ja auch.“ Dustin sah sich um und griff schnell nach meiner Hand. Kurz darauf verschwamm wieder alles, luft wirbelte herum und ich lehnte an einer Wand. Die Abstellkammer. Wo sonst. Dusitn legte seine Hand in meinen Nacken und ich meine Arme um seinen Hals. Unsere Lippen trafen sich. Langsam, gefühlsvoll, fordernd.

Dustin grinste als er es merkte und rückte schließlich wieder ab. „Das musste ich einfach mal wieder machen.“, erklärte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr.

„Von mir aus, kannst du es so oft machen, wie du willst.“; meinte ich.

Lächelnd zog Dustin mich an ihn, doch er umarmte mich bloß, legte seine Lippen auf meinen Kopf.

FAAAALSCH!!!!

, schrie die Stimme in meinem Kopf und ich zuckte heftig zusammen. Sofort lies mich Dustin wieder los.

„Alles gut?“, fragte er.

Ich zögerte zu lange. „Ja.“

Mit verengten Augen sah er mich an. „Gina, du kannst mir alles sagen.“

Genau in dem Moment klingelte es.

„Es ist nichts.“, meinte ich abwährend und wollte wieder nach draußen. Dustin nahm meine Hand.

„Darüber reden wir noch.“, erklärte er ernst.

„Okay.“ Er zog mich an der Hand aus der Abstellkammer besann sich auf dem Gang aber wieder und ließ mich los.  Ein Schmerz zuckte durch meine Brust, aber wir durften nicht auffallen. Harrison und Wood. Genenscheiß.

Als Dustin aus dem Bus ausstieg sah er mich erst ziemlich ernst an – ich wusste, woran er dachte, irgendwann würde ich ihm von der Stimme erzählen müssen – dann zwinkerte er mir zu und war schon draußen.

„Oh mein Gott, er hat dich angezwinkert.“ Josy grinste breit.

„Oh. Mein. Gott. Josy. Wir sind zusammen. Er ist nicht Orlando Bloom.“

„Tut mir leid.“ Sie sah aus dem Fesnter, aber grinste noch immer.

„Was ist jetzt eigentlich mit dir und Ben?“, wechselte ich das Thema. Als sie mich ansah wackelte ich abwechselnd mit den Augenbrauen.

„Naja, wir schreiben noch. Aber ich will ihn ja auch nicht drängen.“

„Glaubst du er mag dich?“

Sie zuckte die Schultern.

„Soll ich ihn mal fragen?“, fragte ich.

„Was!? Nein! Wie kommt das denn? Du schreibst doch sonst nicht mit ihm, oder doch?“

Ich lachte. „Nein, keine Sorge. Ich wollte nur helfen.“

„Dann lehne ich dankend ab.“ Sie stand auf und drückte auf den Stoppknopf. Ich folgte ihr zur Tür. Draußen war es mal wieder kälter geworden. Ich beeilte mich nachhause zu kommen. Als ich gerade die Tür aufgeschlossen hatte, hörte ich jemanden Fluchen.

„Dad?“, fragte ich und sah um die Ecke in die Küche. Dort stand mein Dad und fuchetelte mit seiner Hand in der Luft herum.

„Au, verdammt! Hallo, Prinzessin.“, meinte er und holte sich Küchenrolle die er um seinen Finger wickelte. Das war die Gelegenheit an sein Blut zu komme, oh mein Gott, wie hört sich das denn an!?

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