Kapitel 50 ★☆

Start from the beginning
                                    

Was mich jedoch etwas... nennen wir es mal wunderte, an der ganzen Sache , dass ich nicht bereute diesen Schritt gemacht zu haben. Das passte einfach nicht zu mir, ein Mädchen trösten zu wollen. Mir erschien das alles so abstrus... und trotzdem würde ich es wieder machen.

Vertieft in meinen Gedanken, fiel mir nicht auf, dass wir bereits bei Ciara und mir zu Hause waren, bis Tessa den Motor ausschielt und mir plötzlich direkt in die Augen schaute. Ich weiß nicht, ob es ihr auffiel, aber oft wenn wir uns so anschauten legte sie ihren Kopf leicht schief, als wäre ich ein Rätsel, das es zu lösen galt.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, nachdem keiner von uns wegguckte. "Was ist? Habe ich irgendwas im Gesicht?", ihre Stimme klang angenehm in meinen Ohren, anders als die von dem ein oder anderen Mädchen auf unserer Schule, die immer an den anderen und mir klebten.

Wie automatisch zogen sich meine Mundwinkel auch leicht nach oben. "Nein." Ich wusste, dass sie auf eine genauere Erklärung wartete, als es wieder still wurde. Aber selbst wenn ich eine hätte, die sich nicht total verrückt anhören würde, hätte ich nichts gesagt. Sie sollte sich ihren eigenen Reim darauf machen. Kurz runzelte sich ihre Stirn verwirrt, bevor sie wieder lächelte, dieses mal aber leicht unsicher. "Okaay. Dann lass uns mal aussteigen. Ciara freut sich sicherlich auf ihr Bett."

Mit diesen Worten wand sich Tessa von mir ab und öffnete die Fahrertür.  Bevor sie jedoch ausstieg zögerte sie nochmal kurz und strich mit einem leicht verlegenen Blick zu mir über das Lenkrad, bevor sie sich aus dem Wagen schwang.

Mein Lächeln wurde ein Stück breiter und ich musste leicht den Kopf schütteln.  Was hatte sie bloß mit meinem Auto?

Ich wollte Ciara gerade etwas umsetzten, um eine Hand freizubekommen und sie Autotür aufmachen zu können, als sie mir bereits geöffnet wurde und mich Tessa mit einem witzigen Abklatsch einer Butlerverbeugung herauswinkte.

Vorsichtig bugsierte ich meine kleine Schwester aus der niedirigen Öffnung und hievte mich dann selbst ins Freie.  Hinter mir fiel die Tür ins Schloss und das Auto verschloss sich blinkend. Da ich wusste, dass Tessa keinen Hausschlüssel hatte, da meiner an einem seperaten Bund in meiner Hosentasche steckte, marschierte ich vor, die Treppen hoch zu unserer Villa, lagerte Ciara um, sodass ich sie nur noch mit einem Arm hielt und krammte den Schlüssel aus meiner hinteren Hosentasche hervor. Nachdem ich aufgeschlossen hatte drehte ich mich verwirrt zu Tessa, die leicht nervös immernoch neben meinem Wagen auf dem Kiesplatz stand.

"Wartest du auf eine persönliche Einladung?", fragte ich sie und zog eine Augenbraue hoch. Ihr Kopf schoss hoch und sie starrte mich leicht verlegen an, machte aber immernoch keine Anstalten zu mir nach oben zu kommen. "Nein... aber ich denke es wäre besser wenn ich nach Hause gehen würde...", murmelte sie und scharrte mit den Füßen.

Ich runzelte leicht die Stirn und ging langsam wieder die Treppenstufen zu ihr nach unten. "Naja, das glaube ich aber nicht. Zum einen ist es schon viel zu spät, du solltest nicht müde Auto fahren und zum anderen, mit welchem Auto willst du bitteschön fahren?" Bei meinem ersten Argument hatten ihre Augen schon kämpferisch aufgeblitzt, ein Zeichen dafür, dass sie sicherlich nicht aufgegeben hätte, doch was ein Auto betrifft, mit dem sie nach Hause fahren könnte, gab es keine Ausrede für sie.

Keiner ihrer Wagen war hier, also müsste sie wenn schon sich einen von uns ausleihen und nach dem Gesichtsausdruck, den sie zog, gefiel ihr der Gedanke wohl nicht allzu gut. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ihr eh keinen geben würde. Sie sollte lieber hier bei uns übernachten, dann würde ich sie morgen (oder eher heute in einigen Stunden) heimfahren.

Trotzdem schien Tessa nicht einfach aufgeben zu wollen, sonderen reckte stolz das Kinn in die Höhe. "Wer hat denn gesagt, dass ich ein Wagen brauche? Ich laufe einfach nach Hause. Du weißt schon sich fit halten und so, habe ich in letzter Zeit eh ziemlich vernachlässigt. Also, man sieht sich!", knierschend drehte sich auf dem Kies um und machte Anstallten los zu laufen. Kopfschüttelnd verdrehte ich die Augen über ihre Dickköpfigkeit.

behind the screenWhere stories live. Discover now