Kapitel 4 ☆Zurechtgemachte Puppe☆

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Gestern Abend war ich zwar glücklich eingeschlafen, doch Nachts wachte ich weiterhin immer wieder auf, träumte wirr und brauchte eine gefühlte Ewigkeit, um wieder einzuschlafen. Morgens war ich erleichtert, als es endlich Zeit zum Aufstehen war. In Windeseile machte mich fertig für die Schule, damit ich noch etwas Zeit hatte, um Sawamura Daichi endlich eine Nachricht zu schreiben. Gestern war ich gar nicht mehr dazu gekommen, nach dem Gespräch mit Tōru.

Mia 06:30 Uhr
Guten Morgen Sawamura...,

Warum bekomme ich das mit den Namenszusätzen einfach nicht hin? Es war zum Verzweifeln, das war ausnahmsweise mal etwas was ich aus dem deutschen Sprachgebrauch vermisste. Weil es so etwas gar nicht gab.

Daichi 06:30 Uhr
Senpai! :) Dir auch einen guten Morgen, Mia-san.

Er war also schon wach, denn ich hatte mir schon Sorgen gemacht, ich könnte ihn vielleicht geweckt haben.

Mia 06:32 Uhr
Danke Sawamura-senpai! ٩(。•ω•。)و Sag bloß ihr habt auch morgens Training? Oder warum ist man so früh vor der Schule schon auf?

Daichi 06:34 Uhr
Erwischt! Ich möchte den anderen als Captain ein Vorbild sein, deswegen bin ich vor und nach der Schule eigentlich immer als erster in der Volleyballhalle. Vielleicht ist das ein bisschen übermotiviert, aber ich kann nicht anders. Albern, oder?

Das klang genau nach dem Daichi, den ich gestern kennenlernen durfte. Tōru hatte also recht, mein Retter war ein Captain, genau wie mein Gastbruder.

Mia 06:35 Uhr
Nein, überhaupt nicht. Ich finde es sogar beeindruckend. Hoffentlich kann ich dich und dein Team mal spielen sehen. Hast du denn überhaupt Zeit mir ein bisschen Volleyball beizubringen, wenn du so viel mit der Mannschaft trainierst. Will dir nicht zur Last fallen. ~( '•︵•' )~

Daichi 06:37 Uhr
Quatsch, dafür gibt es ja das Wochenende 😉. Da habe ich zwar immer noch Training, aber die Schule fällt zumindest weg. Wann willst du denn anfangen?

Mia 06:40 Uhr
So schnell wie möglich (๑•̀ㅂ•́)و !!!

Daichi 06:41 Uhr
Haha. Das nenn ich Kampfgeist. Dann lass uns doch dieses Wochenende am Samstag gleich starten! Erinnerst du dich an den Weg zu meinem Haus oder soll ich dich abholen?

Mich erstaunte es immer wieder, wie höflich der Schwarzhaarige war. Was für ein Glück, dass ich gerade ihn getroffen habe. Schließlich hätte ich auch auf ganz andere Gestalten treffen können. Ein unangenehmer Schauer lief mir den Rücken entlang bei dem Gedanken. 

Mia 06:45 Uhr
Ich denke den Weg finde ich schon. Keine Umstände, du hilfst mir schon genug!

Daichi 06:47 Uhr
Alles klar, dann gegen 12 Uhr? Ich muss jetzt los, sonst müssen die anderen auf mich warten. Habe den Schlüssel für die Halle.

Mia 06:49 Uhr
12 Uhr ist super! Viel Erfolg beim Training. Bis bald.

Daichi 06:50 Uhr
Danke! Und Mia-san, falls du dich doch verläufst, hast du ja meine Nummer. 😊

Ja, er ist und bleibt mein Retter', schmunzle ich vor mich hin. Dann schaue ich auf und sehe ein grimmig aussehenden Tōru. „Was grinst du so, wir sind viel zu spät dran!", raunte er und ging auch schon los. Nur noch 4 Tage durchhalten, dann würde ich meinem Gastbruder einen Schritt näherkommen. Auch, wenn er davon noch nichts wusste.

Die nächsten Tage liefen ähnlich ab wie der letzte:

Gemeinsam gingen Tōru und ich zusammen mit Iwaizumi zur Schule wobei es, von dem anfangs Schüchternen, immer ein großes Donnerwetter gab dafür, dass wir zu spät kamen. Aber ich bekam langsam das Gefühl, dass die Jungs den Abstand zu mir etwas verringerten, wenn auch nur für wenige Zentimeter.
Vor dem Oikawa-Fanclub, von dem ich aber von Tag zu Tag immer mehr böse Blicke erntete, rettete mich Iwaizumi jeden morgen rechtzeitig. Es schien sich also rumzusprechen, dass ich bei ihrem Angebeteten wohnte. Ein mulmiges Gefühl begann in mir zu wachsen, aber ich versuchte es zu ignorieren, sobald ich die Volleyballhalle betrat.

𝔸𝕦𝕤𝕥𝕒𝕦𝕤𝕔𝕙 𝕕𝕖𝕣 𝔾𝕖𝕗ü𝕙𝕝𝕖 | Haikyu x ReaderWhere stories live. Discover now