Kapitel 10

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Es kam Tara so surreal vor, dass sie dort stand, zwischen den Jedi Anakin Skywalker und Obi Wan Kenobi. Vor ein paar Wochen, vor ein paar Tagen, vielleicht sogar vor ein paar Stunden hätte sie diesen Gedanken unglaublich erschreckend gefunden. Vielleicht tat sie das auch jetzt noch. Count Dookus Worte schlichen sich flüsternd in ihre Gedanken, wie er sagte, dass die Jedi ihre Feinde waren, dass sie durch das Lichtschwert eines Jedi sterben würde, wenn sie nicht stark genug werden könnte, dass sie manipulativ und gefährlich waren. Tara verbannte diese Gedanken aus ihrem Kopf.

"Also", meinte Obi Wan, "wir müssen dringend von diesem Planeten verschwinden und damit" (er deutete auf das Shuttle) "wird das nichts mehr." Er warf Anakin einen vorwurfsvollen Blick zu.

"Ach, jetzt ist das also meine Schuld", fragte dieser beleidigt.

"Bin ich etwa geflogen?", konterte Obi Wan.

"Habt ihr etwa geholfen?", erwiderte Anakin.

Tara blickte überfordert zwischen den beiden hin und her. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen, obwohl sie sich ihrer Entscheidung noch immer nicht sicher war. Ungewollt blieb ihr Blick immer wieder an den Lichtschwertern der beiden Jedi hängen, wurde davon quasi angezogen und sie konnte ihn nicht mehr losreißen. Tara konnte das Zischen hören, mit dem es aktiviert wurde, konnte das rote Leuchten vor ihren Augen sehen, konnte es auf ihrer Haut brennen spüren.

"Das hilft uns jetzt nicht weiter, Anakin", tadelte Obi Wan. "Ich bin sicher die Flotte überlegt bereits, wie sie uns retten können, aber wir können nicht riskieren auf sie zu warten."

Abermals blickte Tara Richtung Himmel, wo das Blitzgewitter, das durch die Plasmaschüsse verursacht wurde, erst vor kurzem erstorben war, als die beiden republikanischen Kreuzer sich zum Rückzug entschieden hatten.

"Und wenn wir einfach ein Schiff der Seperatisten nehmen? Irgendein Transportschiff. Das ist die einzige Möglichkeit, die wir haben."

Obi Wann schüttelte langsam der Kopf, hatte seine linke Hand an seinen rechten Ellenbogen und rieb sich mit der rechten Hand über den Bart.

"Das einzige Shuttle der Seperatisten von dem wir wissen wo es ist, ist Dookus. Aber mitten in der Stadt sind zu viele Droiden. Zu riskant", gab er zu bedenken.

"Na dann schlagt ihr doch mal was vor. Habt ihr eine bessere Idee?", meinte Anakin aufgebracht.

"Gib mir nur eine Minute und ich hab zehn bessere Ideen."

"So viel Zeit haben wir aber nicht."

Ob die beiden Jedi es nun wollten oder nicht, aber sie schafften es Tara von ihrer Angst, von ihrer Unsicherheit abzulenken. Sowohl mit ihrer Unterhaltung, die Tara ein wenig an kleine Kinder erinnerte, als auch mit ihrem Auftreten in der Macht. Ihre Präsenzen wirken hell und ruhig. Tara hatte ein solches Gefühl in der Macht noch nie erlebt. Sie hatte bis jetzt nur die Finsternis der Macht kennengelernt, die Kälte und die Kraft, die diese mit sich brachte. Und wenn sie nicht schnell von hier verschwand, würde sie erneut gezwungen sein sie zu spüren.

"Dann nehmen wir eben Dookus Shuttle", sagte sie plötzlich. Die Worte stolperte ihr aus dem Mund, bevor sie wirklich darüber nachgedacht hatte, wesshalb sie kurz dachte ein Fremder habe sie gesprochen. Überrascht sahen die beiden Jedi sie an.

"Das", meinte Anakin, "wäre vollkommen wahnsinnig."

"Dann versteht ihr zwei euch ja", sagte Obi Wan mit einem leichten Grinsen. Es schien als habe er schon ewig darauf gewartet diese Worte einmal aus Anakins Mund zu hören.

Der Jedi Ritter sah seinen ehemaligen Meister fassungslos an. "Das kann doch nicht wirklich unser Plan sein, oder?" Anakin hatte schon viele von Obi Wans Plänen erlebt und ausgeführt und bei nicht wenigen davon, hatte er den Lockvogel spielen müssen. Er kannte die Pläne des Jedi Meisters zur genüge, aber das schien doch eine unglaublich riskante, waghalsige, ja vielleicht sogar idiotische Idee zu sein. Und solche Pläne zu entwickeln war doch eigentlich seine Aufgabe.

Star Wars - Experiment der SithWo Geschichten leben. Entdecke jetzt