𝕎𝕒𝕤 𝕚𝕤𝕥 𝕕𝕖𝕣 𝔾𝕣𝕦𝕟𝕕?

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„Was, Mila?!"
Ich erschrecke, als ich das Mädchen sehe, an ihrer linken Hand der kleine Junge, wahrscheinlich ihr Bruder.
Sie trägt ein weißes, luftiges Kleid, lächelt mich schief an.
„Du lebst einen Albtraum, nicht wahr?", fragt sie sanft und kommt mir näher.
„Warum bist du hier?" Meine Stimme zittert, aber ich fühle mich geborgen, ganz frei von Sorgen.
„Ich bin ein Engel. Um genau zu sein bin ich dein Engel", entgegnet sie und guckt zu dem kleinen Jungen, der vor einigen Tagen noch auf Echo geritten ist. „Und das hier ist Destiny, er ist dein Schicksal."
Mein Herz macht einen gewaltigen Satz nach vorne und springt mir fast aus der Brust.
Was hat das alles auf sich? 

——

„(V/N)... ich bin mir bewusst, was ich getan habe, als ich dich gerettet habe."
Ein raues Wispern hallte hinter mir.
Levi... hat er mir zugehört?
„Du bist mir also gefolgt?" Lächelnd wischte ich mir schnell die verbliebenen Tränen aus meinem Gesicht, um unangenehmen Fragen zu entkommen und wieder pochte mein Herz schneller, als ich ihn bei mir hörte. „Warum?"

„Du erinnerst mich an wen", murmelte er kurz und knapp, wollte aber sofort das Thema wechseln.
Er kam durch das Gras gelaufen und stellte sich vor mich, er sah desinteressiert auf mich herab, aber ich konnte wetten, dass dieser Blick niemals so gemeint war. Nicht hier bei mir.

Wer ist diese Person, wen meint er nur?
„Wen meinst du?" Meine Gedanken kamen ungewollt aus mir herausgeschossen und Levi blinzelte, er presste seine Lippen fest aufeinander und schwieg erst für eine Weile.
Zu nah, du bist ihm viel zu nah, flüsterte es leise in mir. Ich protestierte und betrachtete ihn solange es ging, ich hätte mir diese Ewigkeit nicht erdenken können. Auch wenn es wehtat.

Levi holte tief Luft und schloss die Augen. Seine Finger suchten nervös irgendetwas zum Greifen, er schnappte sich kurzerhand einen Bändel seiner Ausrüstung.
Warum ist er denn jetzt so nervös? Ich dachte, das wäre nur bei Echo so... Bei meinem belustigtem Gedanken wurde ich etwas ruhiger und beherrschte mich selbst wieder besser.
„Rede mit mir. Ich will es wissen. Ich will wissen, aus welchem Grund du mich immer noch hier beim Aufklärungstrupp behältst, das muss doch eine Ursache haben. Ich bin nicht blöd, Levi." Meine Stimme war scharf und langsam zog meine ungestüme Ungeduld an mir. „Ich habe keine militärische Ausbildung, ich wäre als Hausmädchen irgendwo in einer Stadt untergekommen, vielleicht hätte ich sogar in Mitras etwas gefunden... Aber ich bin euch hier nur ein Klotz am Bein, da bringt dein blödes Training auch nicht viel, ich werde..." Die Worte von Mila schossen durch meinen Kopf. Mach es zu deinem Ziel und kämpfe dafür.
Aber was, wenn ich schon aufgegeben habe? Trotzig hob ich den Kopf. Nein, niemals. Was wäre ich nur für eine bittere Enttäuschung!

Bevor der Hauptgefreite seine Augen wieder öffnete, entspannte er sich jedoch wieder sichtlich und atmete mehrmals aus und ein. Sein Blick sprühte graue Funken, seine Augen zeigten ansonsten nichts. Ich hatte keine Chance, in seine Vergangenheit zu sehen, nicht mal ein kleines Bisschen.
„Du kennst mich doch und du weißt es", wisperte er, als er mich durch seine Wimpern hindurch ansah. „Irgendwann werde ich es dir sagen. Hab etwas Geduld mit mir, ich werde es versprechen!"
Plötzlich durchfuhr mich Verständnis und öffnete mir die Augen.

Ergeben aber gleichzeitig auch empört knallte ich meinen Kopf an den Stamm der Birke und stöhnte erwartungsvoll auf, während ich verlegen an einer Haarsträhne meines (H/F)en Haares zupfte und sie unauffällig um meinen Finger drehte.
Woher hat er das, diese ewige Geduld?

Levi schnaubte leise durch seine Nase und schüttelte nachdenklich den Kopf. „Können wir langsam aufbrechen? Mein Pferd will zurück in den Stall. Er mag es nicht, unbewacht irgendwo angebunden zu sein."
Ich grinste und nahm seine Worte weniger ernst. „Bist du dir sicher, dass du von deinem Pferd sprichst? Ich glaube nämlich, dass du hier gleich die Schnauze voll hast." Ich schnippte mit dem Finger, bevor ich aufstand.

Zornig drückte Levi die Augenbrauen nach unten. „Tch."

Er wollte Kehrt machen und schnellstmöglich zu seinem Pferd zurück, aber als ich mich nicht bewegte, drehte er sich doch noch einmal um. Seine Miene war unverändert, er sah mich verärgert an.
Jetzt stell dich nicht so an, (V/N). Du kriegst das schon hin.

Langsam ging ich auf den Hauptgefreiten zu, hielt seinen Blick stand, der sich plötzlich von aufgebracht in verwundert verwandelte. Er blieb ganz ruhig stehen.
Ich durchbrach die dicke Wand, die mich aufhalten wollte, mein Kopf wurde von dunklen Bildern durcheinander gebracht, aber dennoch schaffte ich es, zu ihm zu gelangen.
Jetzt!
Ich überlegte nicht lange, legte meine Arme einfach um ihn und drückte ihn an mich.
Ich umarmte ihn, war ihm so nah wie noch nie.
Ich umarme ihn!

Wortlos und wie erstarrt ließ er es zu, ich atmete Levis wundervoll süßen Duft ein, der etwas von den Aromen des Waldes überdeckt wurde.
So gut...
Das war das erste Mal, dass ich ihn umarmte.

„Bitte, hör auf, an deiner Vergangenheit festzuhalten. Ich weiß, dass du es nicht über dein Herz bringst, es mir zu sagen, scheinbar war diese Person ein treuer und enger Freund, vielleicht sogar mehr als das. Ich verstehe das, ich verstehe dich." Mitfühlend hauchte ich ihm die Worte in sein Ohr. Zwar war meine Neugier zu groß, aber ich wollte Levi nicht zu sehr bedrängen, also löste ich mich sanft von ihm und ging.
Er muss es von sich aus sagen, also höre ich auf.

„(V/N), sie gehörte zu mir wie eine Familie."
Ich wirbelte herum und sah ihn mit entsetzt besorgten Augen an, als mich Mitleid und Bedauern überflutete.
Dann ist das also der Grund?

„Können wir jetzt zurück?", knurrte Levi und ließ seine grauen Augen wie schweres Stahl auf mir ruhen.
Ich nickte einverstanden und zusammen machten wir uns durch die Bäume auf, auf die andere Seite des Waldes.

Hey hey ❤️

Ich wollte euch mal fragen, ob ihr irgendwelche speziellen Wünsche habt, ich würde sie liebend gerne in dieser Geschichte umsetzen 🙈😇 schreibt mir die einfach als Kommi oder privat, ich bin für alles offen ^^

Außerdem ist Historia ausgeflogen... beziehungsweise sie ist weg. Das ist schade, ich habe sie heute Morgen noch raus gestellt, eigentlich dachte ich, sie wäre noch zu klein, um zu fliegen. Später war sie spurlos verschwunden. Ich hoffe, dass sie nicht von der Nachbarskatze geholt wurde, sondern nun ihr Leben woanders verbringt und mich vielleicht irgendwann als großer Vogel besucht 😊

Wirklich traurig, aber das Leben geht ja weiter. Für sie, hoffe ich ;), für mich und für euch haha😂❤️
Also dann, passt wie immer auf euch auf und bleibt gesund,

Man liest sich 😘✌️

Levi X Reader <3 || Bis in die Ewigkeit?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt