Jane returns

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Am nächsten Morgen erwachte ich später als sonst, normalerweise war ich schon um sechs wach, doch heute war es schon neun als ich die Treppe hinunter zum Frühstück lief. ,,Guten Morgen, Schatz." lächelte Mum. ,,Morgen." murmelte ich und nahm mir ein Brötchen. Schweigend aß ich mein Frühstück ,,Wann kommt Jane?" fragte ich. ,,Um eins." war Dads kurze Antwort. Ich nickte und aß schweigend weiter. Das ganze Frühstück sagte kaum jemand etwas, die Luft war angespannt und niemand wollte der Auslöser für einen Streit sein. Kaum hatte ich mein Frühstück aufgegessen, brachte ich den Teller in die Küche und verschwand nach draußen. Warme Sommerluft empfing mich, tief atmete ich aus, es würde schon klappen! Jane würde verstehen das Pfefferminz kein Monster war und vielleicht konnte ich ihn irgendwann mal wieder reiten. Mit schnellen Schritten hastete ich über den Hof, was ich jetzt brauchte war die Ruhe der Pferde. Im Stall wurde ich mit einem leisen Brummeln begrüßt, kurz blieb ich stehen und atmete noch einmal tief durch. Die Wut die ich empfand musste raus! Kurz stoppte ich, Wut? Ich fühlte noch einmal tief in mich hinein, ich spürte zwar ein brodeln, doch wenn ich etwas tief ging war es Angst die ich verspürte. Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass für zu unendlich Zerstörung. Wo hatte ich diesen Satz bloß gelesen? Denn er stimmte, oft verwandelte sich meine Angst einfach in Wut, den Wut war leichter zu ertragen. Mit einer Hand fuhr ich über mein Gesicht und seufzte, Pfefferminz musste einfach dableiben! Noch nie hatte ich ein Pferd so geliebt wie ich es bei Pfefferminz tat, nicht einmal bei Flower! Langsam ging ich zu Pfefferminz Box, der braune Hengst begrüßte mich fröhlich. ,,Hallo Süßer." murmelte ich leise und stieg in seine Box. Verwundert stupste er mich an Was ist los? fragte er. ,,Was?" verwirrt sah ich ihn an. Du bist traurig! stelle Pfefferminz fest. ,,Ach du weißt es ja noch gar nicht, Jane kommt heute zurück." ich lehnte mich traurig an seine Schulter. Die, die von mir runter gefallen ist? fragte Pfefferminz, ich nickte. Wird sie mich wieder reiten? fragte er nervös. ,,Keine Ahnung, aber du musst heute ganz brav sein! Sonst wirst du verkauft!"ich sah ihn bittend an. Verkauft? wiederholte Pfefferminz, er sah mich ängstlich an. ,,Ja." meinte ich. Kannst du mich nicht kaufen? fragte er. ,,Ich wünschte ich könnte es. Aber Jane wird dich wahrscheinlich sehr teuer verkaufen, wegen deinen Eltern." erklärte ich. Wie meinst du teuer? fragte Pfefferminz. ,,Menschen haben etwas was sie Geld nennen. Mit Geld können sie etwas kaufen, das funktioniert so, sie geben dem einen Geld und der andere gibt ihnen dann was sie gekauft haben." erklärte ich ,,Deine Eltern waren ganz berühmt, sie haben viele Springen gewonnen und konnten sehr gut springen. Das macht dich so wertvoll, man hofft und weiß das du gut Springen kannst. Du könntest irgendwann mal richtig berühmt werden. Deswegen muss man viel Geld für dich bezahlen." Wieso kann ich nicht entscheiden zu wem ich möchte? fragte Pfefferminz. ,,Die meisten Menschen verstehen Pferde nicht, wenn du zu mir gehst denken sie es wären einfach nur Zufall." erklärte ich und spielte mit seiner Mähne ,,Tiere können in unserer Welt leider nicht entscheiden was sie wollen. Denn wenn sie es könnten, gäbe es viel weniger Tierquälerei." ich seufzte. Wieso können Menschen dinge nicht einfach so machen, ohne das man sie bezahlt? fragte Pfefferminz. ,,Habe ich mich auch schon gefragt, die Erkärung war, dass dann niemand mehr arbeiten würde und trotzdem alles haben wollte." Ich zuckte die Schultern ,, Glaube ich aber irgendwie nicht, weil, ich meine, jeder braucht doch eine Aufgabe! Wenn Menschen keine Aufgabe haben, fühlen sie sich wertlos, manche bringen sich deswegen sogar um." Genau, wieso ändert man dann daran nichts? ,,Ich denke die Menschheit ist einfach noch nicht bereit dafür!" Ich streichelte gedankenverloren seinen Hals.

Knapp eineinhalb Stunden später, stand ich mit Mum und Dad vor der Einfahrt der Full Moon Farm. Nervös verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere und blähte meine Nasenflügel immer wieder auf, eine Gewohnheit die ich mir schon vor Jahren angeeignet hatte. Nach etwa fünf Minuten fuhr schließlich ein weißer Mercedes die Auffahrt hinauf. Herr und Frau Hollowell stiegen ausdruckslos aus und öffneten die Hintertür. Eine blasse Jane stieg mit zwei Krücken aus dem Auto, ein dicker blauer Feck zeigte sich an ihrer Wange und ein paar Krusten zierten ihr Gesicht. Frau Hollowell, wie immer perfekt gestylt, blickte ihre Tochter mitfühlend an. Herr Hollowell schüttelte erst Dad und dann Mum die Hand ,,Guten Tag." Meinte mein Vater, Herr Hollowell nickte nur. ,,Gehen wir?" Fragte Mum und führte Hollowells in den Einstellerstall. Angesicht der vielen Pferde und dem Stoh, rümpfte Frau Hollowell die Nase. Ich ging zielstrebig, gefolgt von Mum, Dad, Jane und Herr und Frau Hollowell, zu Pfeffermiz Box. Ich hatte den braunen Hengst vorhin noch einmal gründlich geputzt, und so blickte uns ein Haselnuss Brauner Hengst mit schwarzer Mähne und Schweif, und einem leuchtend weißen Stern entgegen. Pfefferminz begrüßte mich schnaubend und ließ sich anstandslos von mir aufhalftern. ,,Sei Brav!"murmelte ich und bannt ihn vor seiner Box an. Jane humpelte zu ihm und streckte vorsichtig ihre Hand aus. Pfefferminz blieb brav stehen und ließ sich von ihr streicheln. Ein feines Lächeln breitete sich auf Janes blassem Gesicht aus. Schnell holte ich Pfefferminz Sattel und Trense und machte ihn fertig. Draußen hatte es angefangen zu regnen, so schlug ich den Weg zur kleinen Reithalle ein. Kurz darauf führte ich ihn in die menschenleere Halle, dort saß ich auf und ritt mit ihm erst einmal Schritt ganze Bahn. Meine Eltern und Hollowells setzten sich auf die Tribüne. Pfefferminz zeigte sich zum Glück von seiner besten Seite, anmutig setzte er ein Bein vor das andere. Nach ein paar Zirkeln und Handwechseln trabte ich an. Pfefferminz bogen seinen Hals und trabte fleißig. Ich schielte zu der Tribüne, Herr und Frau Hollowell schien leicht zu lächeln, Janes Blick war ausdruckslos. Kurz darauf Galoppierte ich an, auch hier zeigte sich Pfefferminz von seiner besten Seite. ,,Gut so, wir haben es fast geschafft." Murmelte ich, Dad kam von der Tribüne hinunter und baute ein paar Hindernisse auf, fehlerfrei überwanten wir sie. Dad erhöhte sie, nun waren sie etwa auf M** Höhe. Ich klopfte Pfefferminz kurz den Hals und galoppierte auf die Hindernisse zu. Pfefferminz verkürzte kurz vor dem Hindernis seine Galoppsprünge und wir flogen perfekt über den Steilsprung hinweg. Ich legte den rechten Hügel etwas an Pfefferminz Hals, er wendete und schlug perfekt den Weg zu dem nächsten Hindernis ein, einem Oxer. Ich trieb Pfefferminz etwas an und ließ ihm die letzten Galoppsprünge freie Hand. Drei, Zwei, Eins. Pfefferminz hob ab und ich ging automatisch in den leichten Sitz. Hoch flogen wir über das Hindernis hinaus und ein feines Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, wir waren eben für aneinander bestimmt! Das alles passierte in nicht einmal zehn Sekunden, doch es fühlte sich an wie mindestens zwei Stunden. Elegant setzte Pfefferminz auf dem Boden auf und ich wurde wieder in die Realität zurück gebracht. Nach ein paar Galoppsprüngen parierte ich Pfefferminz durch und klopfte seinen Hals. Jane und Hollowells waren mittlerweile aufgestanden und waren in die Bahn gekommen. Mit einem entschlossenem Blick hinkte Jane auf uns zu, legte ihre Stützen bei Seite und stellte sich neben Pfefferminz. ,,Was machst du?" fragte ich überrascht. ,,Aufsitzen, siehst du doch!" meinte Jane und versuchte ihr Bein in den Steigbügel zu bekommen, was ihr allerdings nicht gelang. ,,Schätzchen! Darling, der Arzt hat doch gesagt das du keinen Sport machen sollst! Keine Anstrengung oder Erschütterungen!" ,,Ich will auf ihm reiten, nur ein paar runden Schritt!" beharrte Jane. ,,Gut, aber nur Schritt!" gab ihr Vater nach. Dad kam nach vorne und hob Jane in den Sattel, sein Blick war undurchdringlich. In meinem Kopf tobte es, Jane wollte Pfefferminz reiten? Das konnte sie nicht! Das durfte sie nicht! Wenn ihr irgendetwas passierte, würde Pfefferminz definitiv verkauft werden! Pfefferminz spürte meine Nervosität und verspannte sich. Ich atmete tief aus und klopfte beruhigend seinen Hals. Doch war Pfefferminz immer noch etwas angespannt, der Regen war draußen stärker geworden und prasselte laut auf das Dach. Als ich nach Pfefferminz Zügel greifen wollte, um Jane zu führen, bekam ich nur ein ,,Las das! Ich kann immer noch allein im Schritt reiten!" zu hören. Ich hob die Hände und stellte mich neben meinem Vater an die Bande. Nervös lehnte ich mich an die Bande und beobachtete Pfefferminz. Der schöne Hengst schritt elegant ganze Bahn und hatte den Hals gebogen. Seine Ohren schienen nach vorne zu zeigen, doch wenn man genau hinschaute, zuckte immer wieder ein Ohr und verschiedene Richtungen. Doch er war brav. Vielleicht würde es doch gut gehen! Nach ein paar Runden Schritt, wendete Jane Pfefferminz und ritt zu uns zurück. Sie war gerade auf der Hälfte des Weges, da ertönte ein schrecklich lauter Donner. Es hörte sich an, als wäre eine Bombe explodiert und hätte selbst das bravste Pferd in Panik gebracht. Pfefferminz erschrak und machte eine neuzig Grad Wendung, kombiniert mit einem Bocksprung. Jane die nicht darauf vorbereitet war, rutsche gleich bei der Wendung hinunter und prallte auf dem Boden auf. Frau Hollowell stieß einen erschrockenen Schrei aus. Pfefferminz derweil, hatte nach ein Paar Bocksprüngen aufgegeben und stand nun zitternd in einer Ecke. Als ich realisiert hatte was los war, machten sich meinte Beine selbstständig und rannten zu Pfefferminz. Als mich der braune Hengst sah, senkte er etwas den Kopf und schritt zu mir. Seine Augen waren aufgerissen und spiegelten Angst und Trauer wieder. ,,Pfefferminz!" murmelte ich. Er senkte seinen Kopf und lehnte ihn gegen meinen Körper. Es tut mir so leid! hörte ich ihn murmeln. ,,Es war nicht deine Schult." flüsterte ich zurück und ergriff seine Zügel ,,Hoffen wir auf das beste!" murmelte ich. Pfefferminz schnaubte und folgte mir zu Jane und ihren Eltern die gesorgt um sie standen. Jane schien sich zum Glück nicht wehgetan zu haben und stand schon wieder auf den Beinen. Ihre Mutter war ganz außer sich und hatte Tränen in den Augen ,,Bist du sicher, dass es dir gut geht, Honey?" fragte sie. ,,Mir geht es gut Mum!" Jane blickte ihre Mutter genervt an. ,, Dieses Pferd ist eine Gefahr für die Gesellschaft!" rief Janes Mutter ,, Es ist verrückt! Zwar ist es schade um das Geld, aber ich lasse nicht zu, das meine Tochter von diesem Biest getötet wird!" Sie zückte ihr Handy und wählte irgendeine Nummer. ,,Ja hallo, Hollowell hier! Ich würde gerne ein Pferd an sie verkaufen... ja, wie schön! Wir sehen uns morgen!" flötete sie ,,Gute Neuigkeiten, der Schlachter kann schon morgen hier sein!" Meine Augen weiteten sich erschrocken, Schlachter? Ich spürte wie Wasser in meine Augen stieg, unterdrückte dieses aber mit aller Kraft. ,,Mum, muss das wirklich sein? Der Schlachter?" rief Jane. Überrascht blickte ich sie an, dass sie sich für Pfefferminz einsetzen würde hatte ich nicht gedacht. ,,Honey, dieses Pferd ist gefährlich! Ich habe einfach Angst um dich! Wir kaufen dir bald ein neues Pferd okay?" Jane öffnete und schloss den Mund ohne etwas zusagen, dann nickte sie. ,,Gut." Frau Hollowell blickte meine Eltern an ,,Wir sind dann hier fertig!" Sie schüttelte meinen verdutzten Eltern noch einmal die Hand und stakste dann gefolgt von Jane und ihrem Mann aus der Halle. ,,Lena." begann Dad, doch ich stürmte einfach nur weinend aus der Halle.

Pfefferminz in die Weiten der USAHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin