"Nur eines bitte. Es geht auch ganz schnell." Seufzend knickte Eliza ein und stellte sich zu Mila in die Blumen. Vincent fotografierte lächelnd und reichte Mila dann die Kamera zurück.

"Seid ihr fertig?", fragte Nerve auf Englisch und bestätigte damit Elizas Vermutung, dass diese sehr wohl englisch sprach. Schweigend folgten sie ihr weiter durch den Garten bis sie zu einer Terrasse kamen.

Darauf saß in einem leichten, weißen Leinenanzug ein Mann mit rabenschwarzem Haar und einer Sonnenbrille. Nerve neigte kurz den Kopf als sie ankamen. Abwartend verschränkte Eliza die Hände vor der Brust. Nach einigen Sekunden stand der Mann auf und nahm die Sonnenbrille ab. Seine klaren grünen Augen wanderten Elizas Körper hinab.

"Du bist also Cataleya und Tristans letztes Kind. Interessant.", meinte er auf Englisch.

"Und du musst Abdel Osmann sein.", erwiderte Eliza entschlossen sich nicht einschüchtern zu lassen. Abdel nickte leicht und warf ihren Begleitern einen kurzen Blick zu.

"Wir werden alleine sprechen. Nerve kümmere dich um sie." Galant bot er ihr seinen Arm an. Eliza wollte protestieren, wurde von Vincent jedoch in Abdels Richtung gedrängt.

"Schon okay. Geh.", flüsterte er ihr von hinten zu. Sich innerlich windend nahm sie Abdels Arm und ging mit ihm ins Innere der Villa. Staunend sah sie sich um.

"Gefällt es dir?", fragte Abdel und folgte ihrem Blick durch das Zimmer. Es schien ein Arbeitszimmer zu sein. Ein großer hölzerner Schreibtisch und hohe Bücherregale verstärkten diesen Verdacht. Sacht zog er sie weiter durch die Räume seines Anwesens. Überall war derselbe Stil angebracht. Gold, Verzierungen und teures Holz. Osmann musste reich sein.

Schließlich betraten sie ein etwas kleines Zimmer im ersten Stock. Gegenüber der Tür befanden sich Glaswände, die den Blick auf den Garten und die untergehende Sonne freigaben. Ansonsten standen in dem Raum nur zwei Couches, mehrere Sessel und einen kleinen Tisch in der Mitte. Darauf war bereits Tee und Gebäck serviert.

"Setz dich, wir haben viel zu besprechen."

"Ach haben wir das?", fragte sie vorsichtig und setzte sich auf einen der Sessel. Abdel nahm ihr gegenüber Platz und schenkte Tee ein. Sein Lächeln war verhalten.

"Nun ich kann mir vorstellen, dass du viele Fragen hast." Entspannt lehnte er sich auf seiner Coach zurück und blickte sie an. Da war etwas in seinem Blick, etwas das Eliza nicht zuordnen konnte.

Eine Mischung aus Neugierde, verhaltene Wut und vielleicht ein Hauch von Wohlgefallen. So oder so schien er nicht daran interessiert sie zu verletzten, zumindest noch nicht. Selbst ohne von seiner Unsterblichkeit zu wissen, hätte sie bemerkt, dass etwas an ihm anders war.

"Das stimmt. Ich weiß von...der Unsterblichkeit meiner Eltern."

"Hast du es selbst herausgefunden?", fragte er neugierig und nahm einen Schluck von seinem Tee. Eliza nickte.

"Es war nicht schwer, Fotos lügen nicht." Abel lachte leise.

"Das stimmt, doch in den meisten Fällen, würde ein Mensch nicht einfach an das Unmögliche glauben."

"Ich hatte meine Gründe offen für so etwas zu sein."

"Du meinst, deine Vereinbarung mit Rupert Sangai?" Verwundert öffnete Eliza den Mund und schloss ihn gleich wieder. Was sollte sie sagen? Wie viel durfte sie diesem Fremden anvertrauen? Abdel lachte laut.

"Keine Sorge. Ich weiß davon. Der Peilsender in deinem Nacken, gibt doch ein klares Bild von der Natur deines Auftrages. Freiwilligkeit war nie ein Konzept mit dem Rupert etwas anfangen konnte."

Die Suche nach Unsterblichkeit #Wattys20Where stories live. Discover now