8. Jamie

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Hey Zusammen 😊 Ich wollte mich erstmal bei Euch bedanken, dass ihr so fleißig dabei seit und die Geschichte zwischen Alex und Jamie bis hierher verfolgt habt. Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr und bedeutet mir echt viel! Das Kapitel ist etwas länger geworden...Ich hoffe es gefällt Euch und ihr bleibt dabei 😊                                                              Viel Spaß beim Lesen!❤


                                                                    ~ ~ ~

Gleich sollte es losgehen. Mein erster Arbeitstag. Oh je, ob das gut gehen würde, ich zweifelte immer noch hart daran. 

Es war bereits halb fünf, also hatte ich noch gut eine Stunde Zeit, mich fertig zu machen. Ich zog mir eine enge schwarze Jeans an und darauf ein passendes weißes Oberteil. Ich hatte es mir von meiner Schwester gemopst. Meine Mutter hatte mir soeben mitgeteilt, dass die Mitarbeiter dort alle eine schwarze Hose trugen, mit einem hellen Oberteil nach Wahl. Es sollte nur nicht zu dunkel wirken, hatte die Frau am Telefon gesagt. Also dachte ich, wäre weiß am besten. Es lag eng an und betonte meine Oberweite. Naja, viel hatte ich nicht zu bieten, es deprimierte mich jedes Mal, wenn ich meine Schwester anschaute. Manchmal war das Leben eben ungerecht. 

Ich stellte mich vor meinen Spiegel, der über der Kommode hing, holte mein Schminkzeug heraus und betrachtete mein Spiegelbild. Die richtige Größe hatte ich, dazu auch eigentlich eine gute Figur, nur an meiner Oberweite fehlte halt ein bisschen. Meine dunkelblonden Haare reichten bis über die Schulter und hatten einen ordentlichen Schnitt. Einen Pony hatte ich schon lange nicht mehr, sodass meine Haare aus meinem Gesicht fielen. Ich band sie mir zu einem lässigen Zopf zusammen und ließ ein paar Haarsträhnen hinausgucken, damit es nicht zu streng wirkte. 

Dann betrachtete ich mein Gesicht. Den Mund hatte ich von meinem Vater, er war recht schmal, nur die untere Lippe war ein kleines bisschen dicker. Die Stupsnase hatte ich von meiner Mutter und die wenigen Sommersprossen, die sich darauf befanden, hatten mich schon immer gestört. Dann war da noch dieses Problem mit meinen Augen, weswegen mich die Leute immer mit komischem Blick musterten. Schon früher hatten mich die Kinder aus dem Kindergarten damit aufgezogen. Mein linkes Auge war dunkelblau, darin sprenkelten sich Tupfer aus grauen Tönen. Mein rechtes Auge jedoch war grün, darin sprenkelten sich braune Tupfer. Es ließ mich jedes Mal an einen Husky erinnern, sie hatten oft ebenfalls ein unterschiedliches Augenpaar, genau wie ich. Manche Leute fanden diese Farbkombination, die sich in meinen Augen widerspiegelte faszinierend, ich kannte sogar einige, die sie mit Neid betrachteten. Dennoch gab es auch Leute, die mich schief ansahen, mich ganz genau musterten und sich darüber die Mäuler zerrissen. Trotzdem, sie gehörten genauso zu mir wie meine Stupsnase und meine Zottel-Haare. 

Ich nahm mir etwas Puder mit dem Pinsel und verteilte ihn feinsäuberlich in meinem Gesicht. Dann noch ein kleinwenig Rouge. Meine Augen betonte ich mit Mascara und auf die Lippen verteilte ich etwas Lippenbalsam. Zufriedenstellend betrachtete ich mein Spiegelbild erneut und musste feststellen, dass ich mich so meinen neuen Kollegen vorstellen würde. Ich übertrieb es einfach nie mit Schminke, meistens war es mir egal gewesen. Entweder die Leute mochten mich oder eben nicht. Ich ging nach unten, musste jedoch erst einen skeptischen Blick meiner Schwester ertragen. 

„Sieht auf jeden Fall besser aus, als dein komischer Pullover von gestern." 

„Sieht super aus, Schatz. Besonders dein Make-up, trag' sowas doch mal öfter, es lässt dich reifer aussehen", mischte sich auch noch meine Mutter ein. 

„Toller Kommentar, Mom", ich verschränkte die Arme und rollte genervt mit den Augen. 

„Können wir jetzt fahren?" „Aber sicher", meine Mom krallte sich den Schlüssel vom Tisch, schlüpfte in ihre weiße Markenjacke und drängte mich zur Tür. 

True face - Zeig dein wahres GesichtWhere stories live. Discover now