Love Potion

2.7K 111 39
                                    

„Bist du sicher, dass das so eine gute Idee ist?", zischte die braunhaarige Hexe während um sie herum grünliche Nebelschlieren aufstiegen. „Nein, vermutlich ist es eine Katastrophe und Dray wird uns nachher dafür umbringen, aber was soll's", antwortete Blaise achselzuckend, den Kopf auf Ron's Schulter gelegt. „Aber es ist doch nur eine kleine Hilfe! Ich meine, seht euch die Beiden doch an!", versuchte Hermine sich zu rechtfertigen und deutet auf Harry, der auf Pansy's Bett lag und dessen Gesichtsausdruck konstant zwischen schierer Panik und einem süffisanten Grinsen wechselte. „Mine, ehrlich. Es ist ok. Und jetzt pass auf, dass du den Trank dreimal gegen den Uhrzeigersinn rührst und dann die Schlangenhaut reintust.", wies Pansy ihre beste Freundin an bevor sie wieder begann im Zimmer hin und her zu tigern. „Blaise, es wäre super, wenn du dafür sorgen könntest, dass Dray noch ein bisschen länger beschäftigt ist.", fügte sie hinzu. Schwerfällig hob der Slytherin seinen Kopf von der Schulter des Rotschopfs und blinzelte. „Und wie soll ich das anstellen?" „Keine Ahnung, hetz ihm Greengrass auf den Hals, oder so.", antwortete Hermine genervt, während sich der Trank vor ihr violett verfärbte. „Schön.", murrte Blaise und man sah ihm an, dass er seinen festen Freund nur ungern alleine lies als er das Zimmer verlies. Pansy schüttelte den Kopf und lies sich zu Harry auf ihr Bett fallen während Ron sich auf der smaragdgrünen Couch ausstreckte. Wäre jetzt ein beliebiger Schüler hereingestolpert, hätte das vermutlich extrem komisch ausgesehen. Pansy Parkinsons Zimmer war in den letzten zwei Wochen zu einem Behelfsmäßigen Zaubertränke Labor umfunktioniert worden. In der Mitte stand nun ein kleiner schwarzer Kessel über den sich Hermine gebeugt hatte und statt Pansy's Make-up auf den zwei Regalen standen dort nun Bücher und Zaubertrankzutaten. Außerdem war das gesamte goldene Trio anwesend genau wie Pansy und Blaise. Lediglich Slytherins Eisprinz, Draco Malfoy fehlte. Es hätte außerdem komisch ausgesehen, dass sich die Fünf nicht gegenseitig Flüche auf den Hals hetzten, sondern beinahe unschuldig und friedlich, einen Zaubertrank brauten. Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Zaubertrank alles andere als unschuldig war und sollten sie damit erwischt werden, würden sie definitiv mehr als nur abgezogene Hauspunkte und Nachsitzen riskieren. Aber dafür interessierte sich nun wirklich keiner der Fünf. Selbst Hermine nicht, was eigentlich komisch war, aber sie tat das immerhin, um ihrem besten Freund zu helfen. Der Grund, wieso sich nicht alle gegenseitig krankflügelreif hexten, hing wohl damit zusammen, dass Blaise und Ron ein Paar geworden waren. Außerdem hatten sich auch Pansy und Hermine angefreundet nachdem die Beiden in Astronomie gezwungenermaßen einen Vortrag zusammen gehalten hatten. Die beiden Hexen waren sogar mittlerweile beste Freundinnen geworden und Pansy war für Hermine diese Freundin, die sie früher nie gehabt hatte. Die, mit der sie auch einmal über Mädchendinge reden konnte. Hermine hatte es zwar hartnäckig versucht, mit Ron und Harry über die aktuelle Mode, welcher Liedschatten besser zu ihrem neuen Kleid passte, oder ob sie zu einem türkisenen Kleid lieber die dunkelgrüne Unterwäsche oder doch die blaue anziehen sollte, zu diskutieren, hatte es aber aufgegeben, als Rons sich entschuldigt hatte, er müsse Hagrid helfen Aragog zu füttern und Harry freiwillig die Hausaufgaben für Zaubertränke erledigen gegangen war. Da hatte Hermine gewusst, dass irgendetwas schiefgelaufen war. Wenn Harry freiwillig Zaubertränke machte und Ron, ohne Morddrohungen zu Aragog ging, hätte man auch gleich den Notstand ausrufen können. Oder vielleicht hatte der schwarzhaarige Gryffindor auch einfach dieses Mal die Hausaufgaben machen wollen, damit er Draco vor der Unterrichtstunde noch auf den Geist gehen konnte, ob er sie nicht durchlesen und verbessern könnte.

„Also, irgendwie ist das ja schon seltsam, oder? Ich helfe euch immerhin bei meiner eigenen Verkupplung!", sagte der Brillenträger nachdenklich. „Harry, du hast uns lediglich einen kleinen Anstoß gegeben. Außerdem ist Dray selbst schuld. Dieses arrogante Gehabe in deiner Gegenwart könnte er sich wirklich sparen. Jeder merkt doch, dass er dir offensichtlich verfallen ist. Tja, jetzt muss er die Konsequenzen dafür tragen.", kicherte die Slytherin schadenfroh und streckte sich. „Seid ihr jetzt dann endlich fertig mit dem verdammten Armortentia?", keuchte Blaise der eben hereingestürzt war. „NEIN!", zeterten die Slytherin und die Gryffindor sofort los und Zabini hob abwehrend die Hände. „Ist ja gut, nur wir haben jetzt dann ein Problem. Draco ist zwar gerade noch beschäftig, aber ewig kann ihn Astoria auch nicht aufhalten. Er hat irgendetwas davon gefaselt, er müsse zu dir Pans, wegen Verwandlung oder so." „Großartig!", schnaubte Pansy sarkastisch und blickte dann fragend zu Hermine. „Wie lang brauchst du noch?" „Zu lange.", presste die Gryffindor zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „Wenn er schon auf dem Weg hier her ist, haben wir jetzt gleich ein gewaltiges Problem." „Fuck", murmelte Harry leise. „Das kannst du laut sagen, Potter.", fauchte die Slytherin genervt. „Hast du deine Karte da? Dann können wir wenigstens schauen, wann er kommt und wieviel Zeit uns noch bleibt. Harry nickte stumm und fischte das unscheinbare zerfledderte Pergament hervor bevor er sie dann kurz mit dem Zauberstab antippte. „Er ist aktuell im fünften Stock, gegenüber von unserem Zauberkunde Klassenzimmer, da, wo diese hässliche Büste dieses zahnlosen, alten Zauberers rumsteht. Und er ist definitiv auf dem Weg hier her", informierte der Schwarzhaarige die Andern stirnrunzelnd. „Ok", erwiderte Ron verschlafen. Kaum dass Blaise das Zimmer betreten hatte, hatte sich der Weasley sofort wieder an ihn gekuschelt. Aktuell lag sein Kopf im Schoß des Dunkelhäutigen. Vermutlich hätten jetzt Chickenwings direkt vor seiner Nase vorbeifliegen können und er hätte sich nicht gerührt. Und das war für Ron doch schon eine außerordentliche Leistung. „Draco ist jetzt im ersten Stock. Wir sollten langsam was unternehmen!", schaltete sich der schwarzhaarige Gryffindor nervös wieder ein und fuhr sich durch die, eh schon verstrubelten, schwarzen Haare. Pansy atmete einmal tief durch bevor sie anfing, Anweisung zu erteilen: „Blaise, verschließ die Zimmertür. Aber so, dass Draco sie nicht mit einem einfachen Alohomora aufbekommt. Hermine, trag bitte den Kessel ins Badezimmer und stell ihn in die Badewanne. Ron, räum die Bücher und Zutaten von meinen Regalen und pack sie in die Schublade. Ersetze sie dann bitte durch Make-up. Wenn Blaise und Ron fertig sind, geht ihr ins Badezimmer und kommt nicht mehr raus bis wir euch holen. Und seid leise, Draco darf euch unter keinen Umständen hören. Hermine, dich brauch ich nochmal, du kommst dann nochmal zu mir hier ins Zimmer. Harry, du kannst schonmal deinen Umhang und dein T-Shirt ausziehen. Dann-" „Ich soll strippen? Vergiss es!", unterbrach der Gryffindor Pansy empört und verschränkte die Arme vor der Brust. „Bei Merlin, nein Potter! Außer Dray will sich das hier absolut niemand ansehen! Wir brauchen allerdings einen Grund wieso du hier bist. Und da er mir kaum glauben wird, dass du einfach nur zur Dekoration hier rumstehst, ist meinem genialen Gehirn gerade eingefallen, dass wir Draco vorspielen könnten, dass Hermine und ich dir bei der Auswahl der Kleidung für dein Date helfen. Mein Bad ist nämlich zu klein um da drei Person einzuquartieren. Es sei denn, du willst dich in die Toilette stellen!", schnaubte Pansy genervt. „Nein, will ich nicht! Außerdem, hab' ich doch gar kein Da-", wollte Harry schon wieder anfangen, aber Hermine schnitt ihm das Wort ab: „Aber das weiß Draco doch nicht!" Ron und Blaise schüttelten beide grinsend den Kopf und begannen schon mal mit ihren Aufgaben. Zabini huschte auch noch kurz durch die versteckte Tür in der Wand der Slytherin in sein Zimmer um ein paar Klamotten zu holen, damit es wenigstens den Anschein hatte, als ob hier wirklich eine Anprobe stattfinden würde und Ron übernahm Hermines Aufgabe gleich mit.

„Pansy?", klang eine Stimme dumpf durch das dicke Holz der Tür. „Shit!", zischte Angesprochene leise und scheuchte Ron und Blaise ins Badezimmer, riss Blaise aber vorher noch die Klamotten aus der Hand. „Pansy?! Was ist los? Warum bei Slytherin ist hier abgesperrt?", rief Draco durch die Tür. Die Slytherin rollte genervt mit den Augen und bedeutete Harry endlich das verdammte Shirt auszuziehen, damit es wenigstens ansatzweise glaubhaft aussah. „Dray? Ich habe Besuch! Hermine und Harry sind hier. Wir helfen ihm bei der Auswahl seiner Klamotten für sein Date. Harry ist gerade mit umziehen beschäftigt!", schrie die Slytherin zurück. „Bullshit!", zischte der blonde Slytherin auf der anderen Seite der Tür, „Du lügst mich gerade hundert prozentig an!" „Was wie kommst du denn darauf?", antwortete Pansy nervös lachend. Hermine sah sie ein wenig panisch an, vermutlich aus Angst, Draco könnte die Lüge bemerkt haben während Harry, die Arme vor dem nackten Oberkörper verschränkt und eine Augenbraue hochgezogen, im Zimmer stand. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er die Situation für mehr als nur lächerlich hielt. „Mach die verdammte Tür auf! Was auch immer du darin treibst, ich schwöre, dass es keine Vorbereitungen für ein Date sind! Wenn du jetzt nicht gleich aufmachst...!", scharrte der Slytherin. „Schön! Ich mach die Tür auf. Dann kannst du dich selbst davon überzeugen, dass ich nicht gelogen habe.", rief Pansy. „Bist du wahnsinnig?!", fauchte Hermine leise und sah sie entsetzt an. „Ich habe keine andere Wahl. Er wird keine Ruhe geben, wenn ich die Tür nicht aufmache!", zischte Pansy ebenso leise zurück. „Du wirst diese Tür nicht aufmachen, solange ich hier ohne Shirt rumstehe!", klinkte Harry sich wütend flüsternd in das Gespräch ein. „Lass mich überlegen, Potter... Doch werde ich! Nämlich genau jetzt!", zischte Pansy zurück und öffnete die Tür mit einem Schwung ihres Zauberstabs. „P-Potter?!", stotterte der blonde Slytherin entsetzt, als die Tür aufschwang und da tatsächlich Harry, Hermine und Pansy standen. Harry zog spöttisch eine Augenbraue hoch: „Überrascht, Malfoy?"

PoV. Draco
Pff, du kannst mich mal, Potter! Obwohl ich schon zugeben musst, dass du verdammt heiß aussiehst, so ohne Shirt...Stopp Draco! Schlag dir das sofort wieder aus dem Kopf! Das ist immer noch die Narbenfresse! „Er sieht trotzdem verboten gut aus", flüstert eine hinterhältige kleine Stimme in meinem Kopf. Merlin nochmal, natürlich sieht er gut aus! Ist ja nicht so, als ob ich seit einem Jahr einen Crush auf ihn hätte, nein... Kann sich der Idiot nicht wieder ein Shirt anziehen?! Meine ganzen Gedanken sind am Arsch! Und das alles nur wegen ihm! Himmel, ich bin so unsagbar dankbar Oklumentik zu beherrschen. Das wäre eine Schande, wenn das jemand mitbekäme. Das gäbe Schlagzeilen im Propheten! Ja, du siehst schon gut aus, Potter! Du musst dich nicht auch noch so perfide strecken, damit ich ja alle deine bescheuerten Muskeln bewundern kann!

PoV. Erzähler

„Äh, Dray? Alles gut? Du hast seit fast fünf Minuten nichts mehr gesagt?", fragte Pansy vorsichtig und unterbrach damit die Gedanken des Slytherins. Hastig löste der Blonde seinen Blick von Harry während sich seine Wangen verdächtig rot färbte. „Ja, klar. Ich, ähm...", stammelte Draco, bemüht seinen Blick nicht wieder zu Gryffindors Goldjungen abschweifen zu lassen. „Wolltest du uns sonst noch etwas sagen?", fragte Hermine unschuldig während sie eine ihrer braunen Locken um den rotlackierten Zeigefinger wickelte. „Ich... Nein, ich geh jetzt besser!", stotterte der sonst so selbstsichere und gefühlskalte Slytherin bevor er dann auf dem Absatz kehrt machte und fast zwei Erstklässler auf der Treppe in den Slytheringemienschaftsraum umgerannt hätte. Grinsend lies Pansy die Tür wieder ins Schloss fallen. „Und jetzt sag noch mal, mein Plan war schlecht", sagte die braunhaarige Hexe süffisant grinsend in Richtung Harry, während sie auf die Badezimmertür zuging um Blaise und Ron zu holen. Von Harry kam nur ein ungläubiges Kopfschütteln bevor er sich der Länge nach auf ihr Bett fallen ließ. Kaum das Pansy die Klinke der Tür zum Badezimmer berührt hatte, wurde diese auch schon aufgestoßen und Ron und Blaise platzen heraus. „Merlin Parkinson, wieviel Parfüm hast du da drinnen versprüht?! Ich dachte, ich ersticke gleich!", schnauzte Ron wütend während Blaise zu lachen begann. „Was bei Dobby's Sockenliebe ist den so witzig?", fragte Hermine verwirrt nachdem Zabini immer noch lachte. „Hat Pansy die Tür wirklich aufgemacht, während Harry immer noch ohne Oberteil rumgelaufen ist? Dann kann ich mir nämlich ziemlich genau vorstellen, was in Dray's Kopf abging als er hier reinkam.", kicherte der Slytherin. „Oh, ich denke, dass er sich schon schwer zusammen reißen musste um nicht zu sabbern.", antwortete Harry selbstgefällig, während seine Lippen ein süffisantes Lächeln umspielte. „Na werd' mal nicht arrogant, Potter!", warf Pansy ebenfalls grinsend ein. Auch Hermine sah höchst zufrieden aus:" Und das war erst Stufe eins. Morgen kommt unser Trank zum Einsatz, meine Lieben. Darauf müssen wir anstoßen!"

Feedback? <3 


𝕕𝕣𝕒𝕣𝕣𝕪 𝕠𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt