"Es ist mir egal, was für eine Verbindung Sie zu ihnen haben und ich bedanke mich für das Kompliment, aber ich kann Ihnen wirklich nicht helfen. Vielleicht gibt es etwas anderes, jemand anderes den ich für Sie finden kann?"

Sangai schüttelte langsam den Kopf, trat auf sie zu und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Mit Wucht wurde ihr Kopf nach hinten geworfen und sie biss sich auf die Unterlippe, schmeckte das eisenhaltige Blut auf ihren Lippen. Gut, dachte sie, dieser Plan war nach hinten losgegangen. Sangai richtete sich auf und legte die Hände hinter dem Rücken.

"Ich habe keine Verwendung für Sie, wenn Sie mir nicht entgegenkommen." Und keine Verwendung wäre ihr Tod oder zumindest eine unschöne Prügelei. Eliza wog ihre Chancen ab und stellte frustriert fest, dass sie keine Wahl hatte. Sie spuckte ihr Blut auf den Boden und suchte Sangais Blick.

"Einverstanden. Ich werde Cataleya und Tristan für Sie suchen. Jetzt machen Sie mich los." Ein breites Grinsen zeigte viele Falten in Sangais Gesicht als er seinen Schergen deutete, sie los zu schneiden. Die Kabelbinder wurden zerschnitten und sofort entspannten sich Elizas Schultern wieder. Zischend rieb sie sich die schmerzenden Hangelenke und versuchte etwas Blut in ihre kalten Finger zu massieren.

Am liebsten hätte sie dieses Grinsen aus Sangais Gesicht geschlagen, doch noch war die Zeit für Vergeltung nicht gekommen. Erst mal musste sie hier raus und verschwinden. Schwerfällig stand sie auf.

"Ich werde meine Habseligkeiten brauchen um diesen Auftrag auszuführen.", meinte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Sangai nickte und einer seiner Leute reichte ihr ihren schweren Rucksack.

"Das hier werden Sie vielleicht auch brauchen.", er hielt ihr eine schwarze American Express Kreditkarte hin. Er glaubte, doch nicht ernsthaft, dass sie so dumm wäre sie zu verwenden. Damit könnte er sie überall finden.

Er schien ihre Gedanken erraten zu haben. Lachend ließ er sich eine lange Spritze reichen. An deren Ende befand sich ein kleiner Chip. Elizas Herz begann zu rasen. Ein Trackingchip. Dieser Bastard wollte sie chippen wie einen Hund.

"Nein, nein, nein, NEIN.", rief sie aus, doch zu spät. Einer der großen Männer schnappte sie an den Schultern drehte sie um und hob ihr Haar an. Sangai platzierte die Spritze knapp unterhalb ihrer Haaransatzes im Nacken und stach zu. Der Schmerz war bei weitem nicht so schlimm wie der Gedanke, ihre Freiheit zu verlieren.

Außer dieser hatte sie in ihrem Leben nur wenig besessen. Als es vorbei war, legte er ein wattepad auf die Wunde und befahl seinen Männern sie loszulassen. Brodelnd vor Wut starrte sie ihr neues Herrchen an. Dieser erwiderte den Blick aus ihren blitzenden Augen und hielt ihr lächelnd erneut die Kreditkarte hin.

"Sie sollten sie wirklich nehmen. In den Jahren meines Lebens habe ich herausgefunden, dass jeder einen Preis hat."

"Ich nicht.", zischte sie und ignorierte die Karte. Vincent betrat den Raum und stellte sich ruhig neben Sangai. Seine Augen vermieden es sie anzusehen und Eliza war das nur recht so. Wegen ihm war sie in dieser Situation und irgendwie würde sie ihn dafür büßen lassen. Sangai gab Vincent die Kreditkarte und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

"Vincent wird dich begleiten. Sie es als Schutzmaßnahme, dass dir auf deiner Suche nichts passiert."

"Wohl eher als Wachhund, damit jemand zuverlässiges Sie auf dem laufenden hält.", warf Eliza bitter entgegen. Sangai kicherte.

"Sehen Sie es wie sie möchten. So will ich es, so wird es geschehen. Vor der Tür wartet ein Wage auf Sie und Vincent. Den können Sie für die Zeit Ihre Suche verwenden. Haben Sie noch fragen, Miss Elizabeth?"

"Nein.", brummte sie, schulterte den Rucksack und verließ das Lagerhaus so schnell sie konnte. Vincent lief ihr eilig hinterher, Sangai blieb lachend zurück. Es war dieses Lachen, dass ihre Hände zittern und ihr Herz unruhig schlagen ließ.

Die Suche nach Unsterblichkeit #Wattys20Where stories live. Discover now