Der Geist einer Chan

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Chan-Königin der Oni

Nine-hier: Großmutter

Seelenpartner*in- bezeichnet die wahre Liebe und Weggefährten bis in alle Ewigkeit (eigene Erfindung)

Eine gute Entscheidung. Der Tee wäre zu schwach gewesen.

>>Haben eure Diener euch schon den Tee gebracht?" fragte ich Jiro und Morro über die Bindung. Jiro bejahe.

>>Nicht trinken! Die Diener haben versehentlich unsere Taschen vertauscht. Kommt mal auf den Flur<< erwiderte Morro.

In der Zwischenzeit waren unsere Sachen hochgebracht worden und lagen auf drei Stapel verteilt im Flur. Daneben stand ein ratloser Ronin, den Hut in der Hand und diskutierte mit einigen Dienern.

„Es gibt einige Unklarheiten, was Euer Gepäck und das Eurer Begleiter angeht, Chan Kuraiko Lelah Yang " sprach er mich an, erntete von uns allerdings nur Gelächter. Selbst ich musste lautlos kichern, während wir die Tabletts tauschten. „Die Rucksäcke gehören Kuraiko und mir, und die übrigen Taschen sind ebenfalls falsch zugeordnet" setzte Jiro an. Er und ich nahmen unsere Taschen von den Häufchen, je zwei. Übrig blieb Morros Flickbeutel, den man zusammen mit Jiros Rucksack mir zugeordnet hatte. Ihm hatte man meinen Rucksack und Jiros Tasche zugeschrieben. Jiro dagegen hatte meine Tasche erwischt.

„Bitte entschuldigt, es war in diesem Palaste niemandem bewusst" murmelte Ronin. „Dann war aber auch...". „Der Tee falsch zugeordnet, ich weiß. Kuraiko hat Jiros bekommen, ich ihren und Jiro meinen" endete Morro Ronins Satz, während er sich seinen Beutel schnappte. Daraufhin gingen wir drei wieder auf unsere Zimmer und schlossen die Türen. Jetzt stand für uns alle das Auspacken im Vordergrund.

„Chan Lelah Yang, wollen Eure Hoheit das Auspacken nicht lieber mir überlassen und Euch ausruhen?" warf Shayhan ein, als ich meine Tasche auf das Bett legte und öffnete. „Tut mir leid für dich und deinen Arbeitseifer, allerdings verstaue ich meine Sachen zum größten Teil lieber selbst. Da sind Dinge dabei, die ich immer an bestimmten Orten brauche" wiedersprach ich (sprechen tut scheiße weh), während sie nach meinem Rucksack greifen wollte, ich allerdings schneller war und hinzufügte: „Was vor allem für den Inhalt dieser Tasche betrifft! Noch nicht einmal meine Ziehmutter durfte an meinen Rucksack".

„Chan Lelah Yang, es ist meine Aufgabe, Euch zu dienen, die Zimmer zu richten und die Taschen zu packen. So will es das Gesetz, Chan Lelah Yang" erwiderte sie. „NIMM BLOß DEINE DRECKIGEN PFOTEN VON MEINEM BEUTEL UND VERSCHWINDE, SONST WIRST DU ES ÜBERMORGEN NOCH BEREUEN!" schallte es vom Flur, eindeutig Morro. Uff. Sicherheitshalber überprüfte ich das Sonar, bevor ich die Türe öffnete. Morros Tür stand offen und er setzte seinen Diener gerade ziemlich unsanft vor die Tür. Etwas sanfter ging Jiro mit seinem Diener um.

Erschrocken trat auch Shayhan vor die Tür, bevor ich sie magisch verschloss und sie somit aussperrte.

>>Du hast deine Dienerin auch rausgeschmissen?<< meldete Jiro sich.

>>Der Kerl wollte an meine Sachen!<< beschwerte Morro sich.

>>Das hier ist royales Umfeld, Morro. Die meisten Monarchinnen und Monarchen haben Diener, die ihnen die Aufgaben im Haushalt abnehmen, wie zum Beispiel putzen oder die Pflege der Kleidung. Sie werden sich erst an unsere Gewohnheiten anpassen wie wir mit ihrer Anwesenheit klarkommen müssen. Aber ja, ich räume meine Sachen auch lieber selbst ein<< erklärte ich, bereits Stöpsel in den Ohren. Die Jungs ließ ich untereinander diskutieren, schickte die drei Diener auf dem Flur aber noch Essen holen.

Erschöpft ließ ich mich im Morgengrauen auf mein Bett fallen. Wobei Nasya es sich bereits im Kleiderschrank bequem gemacht hatte und meine Pullover für einen geeigneten Schlafplatz hielt. Auch Morro und Jiro schliefen schon. Mein Kissen zurechtlegend bemerkte ich, dass es besessen war. Die junge Frau war laut den Zeitströmen um viele Jahrtausende älter als Ninjago selbst.

Zeit und Wind, Kuraiko und MorroWhere stories live. Discover now