Die Geschichte der Welten

85 7 17
                                    

cet-Urgroßvater

Valide-Mutter

hija-Tochter

hermano-Bruder

Damad-(Ehe-)Partner der Königin

"Cet, erzählst du uns die Geschichte weiter?" drängte die jüngste bim Schlafengehen. "Ich befehle es dir!" baute die älteste sich vor mir auf. Hilfesuchend blickte ich mich zu Cyren um, die grinsend in Türrahmen stand. "Du hast gestern so schön angefangen, da kannst du auch weitererzählen" lächelte sie. "Gut, aber danach wird geschlafen, versprochen?" bat ich. "Versprochen" antworteten die Jungen und kuschelten sich aneinander. "Also" begann ich. "Eure Valide hat sich nicht unterkriegen lassen...


Die Ströme verschwanden und ich fand mich auf einer weiten Wiese wieder, Morro stand neben mir. Was mir auffiel, war, dass ich ganz normal sehen konnte. Er hatte fast schulterlange, pechschwarze Haare mit einer grünen Strähne auf der rechten Seite. Seine Robe war dem Anzug des Grünen Ninja nachempfunden, allerdings teilweise zerfetzt und schmutzig. Darüber trug er eine leichte Rüstung, passend zu einem Krieger und auf der linken Brust das Oni-Symbol des Windes. „Was war das? Wo hast du mich hingebracht?" fragte er mich irritiert.

„Wir sind in meinem Bewusstsein, Morro. Ich habe uns hergebracht, damit wir miteinander reden können. Es wird keine Zeit vergehen, solange wir hier sind" erklärte ich ihm sanft. Zum ersten Mal seit Monden konnte ich mich sicher fühlen. Die Angst des letzten haben Mondes war längst verflogen. Trotzdem sprach ich nicht. Es waren meine Gedanken, die er hörte.

Ich veränderte die Umgebung und setze mich auf die Klippe an einem schier unendlichen Meer, er tat es mir gleich. Weit unter uns peitschten die Wellen gegen die Felsen. „Warum kannst du nicht einfach so reden?" fragte er mich. „Vor einem halben Mond hatte ich einen Unfall, bei dem ich so gut wie blind wurde. Irgendetwas in meinem Kopf hindert mich seitdem daran, zu sprechen. Ich bin übrigens Kuraiko Yang. Meine Fähigkeiten sind schwarze Magie und die Zeit" Er wirkte ziemlich erstaunt. „Du bist blind?"

„Ja, Licht ist keine Orientierung mehr für mich. Stattdessen sehe ich die Energieströme der Magie um mich herum. Wie hast du mich eigentlich gefunden?" „Du bist gegen den einzigen Baum weit und breit gekracht und hast diesen bei der Gelegenheit gefällt. War nicht zu übersehen" „Hab ich dich getroffen?" fragte ich vorsichtig. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Wie meintest du das eigentlich, deine Fähigkeiten sind die schwarze Magie und die Zeit? Ich wusste gar nicht, dass es noch andere Kräfte gibt außer Feuer, Erde, Blitz, Eis, Schöpfung, der grünen Kraft und dem Wind, also meiner"

„Du weißt, wie man dunkle Magie und helle Magie unterscheidet?" fragte ich ihn. „Nicht direkt, nein. Wu hat nie etwas davon erzählt" „Also, man unterscheidet grob zwischen den Kräften der dunklen und der hellen Magie. Die meisten dieser Kräfte gehören zu der hellen Magie, da meist Drachenblut zur Erweckung benötigt wird. Allerdings gibt es Ausnahmen wie dich und mich. Wir sind beide reinblütige Dämonen und besitzen die Kraft der Ewigen Finsternis. Sie gehört zu den dunklen Kräften" „Moment mal, Drachen sind mir schon bekannt, aber was sind Oni?" Okay, da musste ich wohl ganz von vorne anfangen. Zum Glück hatte Clouse mich diese Geschichte als Schreibübung schreiben lassen, sonst hätte ich sie nicht zusammenbekommen.

„Lange bevor die Zeit einen Namen hatte, lange vor der Erschaffung von Ninjago und den anderen 14 Welten, gab es nur das Licht und die Finsternis. Doch so, wie die Finsternis das Licht nicht verschlingen konnte, gab es immer einen Ort, zu dem das Licht nicht dringen konnte.

An der Grenze zwischen den Mächten formte sich die erste Welt. Aus der Ursubstanz des Bösen formte die Finsternis ihre Kreaturen der Dunkelheit, die Oni, angeführt von ihrer mächtigsten Kriegerin, um diese Welt in ewige Dunkelheit zu hüllen. Das Licht jedoch schuf aus der Reinheit die Mutter aller Drachen und sandte sie ebenfalls in die erste Welt. Ihre hijas und hijos besaßen je ein Urelement, aus denen sich die niederen Elemente formten.

Die Oni besaßen diese Veranlagung ebenfalls, konnten ihre aber nicht nutzen. Oni und Drachen bekriegten sich Jahrtausende lang. Doch es gab auf beiden Seiten auch Kinder, die nicht kämpfen wollten. Sie paarten sich und die ersten Halbblüter wurden geboren. Die Dunkelheit formte die Urschlangen, die Anacondrai, die das Gift der Dunkelheit in sich trugen. Eine dieser Schlangen biss ein Halbblut, dass daraufhin, verdorben von der Dunkelheit, seine eigene Familie ins Verderben stürzte.

Die Drachen konnten den Jungen von dem Gift reinigen, doch die Mischung von Oni- und Drachenblut hatte eine schlummernde Kraft erschaffen, die durch das vollständige Entfernen des Giftes aktiv wurde. Der gereinigte Junge wurde zu einer seelenlosen Hülle für das neu entstandene Ultra-Böse, der vollkommenen Bosheit in Drachengestalt. Die Hülle konnte nur durch den nächsten gereinigten vernichtet werden, welcher daraufhin seinen Platz einnehmen würde. Die Halbblüter, welche bisher nur von den Oni terrorisiert wurden, fühlten sich von den Drachen im Stich gelassen, verraten. Daraufhin griffen sie diese an und wurden zu der dritten Macht der ersten Welt. Der Krieg war grausam und gnadenlos.

An dem Höhepunkt des schweren Krieges, den keiner aufgeben wollte, gebar die erste hija der Mutter aller Drachen zwei Jungen. Der zweitgeborene verstand die Kräfte des Lichtes und des Schattens, nachdem sein hermano zum gereinigten wurde. Er schuf mit der Hilfe seiner Großmutter eine goldene Rüstung. An den Frieden zwischen den Mächten glaubend, schlossen sich die Elementarmeister unter den Halbblütern ihm an und wollten ihn beschützen. Sie waren eine der wenigen, die den verstehenden unterstützten. Die Oni nahmen die Eltern der Elementarmeister gefangen, darunter auch die hija der Mutter aller Drachen und ihren novio. Einen nach dem anderen folterten und töteten die Familien die Verräter im Beisein ihrer Kinder. Selbst der Damad schreckte nicht davor zurück, seinen eigenen hermano umzubringen. Er stellte die Kinder vor die Wahl, sich in die Reihen der Oni zu fügen oder ebenfalls qualvoll zu sterben.

Schließlich flohen die Elementarmeister und der zweitgeborene schuf die vierzehn weiteren Welten. Doch sein hermano, der inzwischen zur Hülle geworden war, machte ihn für den Tod ihrer Eltern verantwortlich und folgte ihm nach Ninjago, wo er seine unzerstörbaren Steinsamurai schuf.

Den Rest kennst du sicher. Nun ist der Krieg erneut ausgebrochen, diesmal zwischen Schlangen und Halbblütern. Nasya, die Schlange, die mich begleitet, ist eine der Urschlangen. Ich selbst habe erst vor wenigen Monden erfahren, dass ich die künftige Königin der Oni wäre. Jetzt bin ich eine stumme, verletzte Oni auf der Flucht vor den Elementarmeistern. Niemand weiß, wo ich bin oder ob ich noch lebe, weil die Elementarmeister meine Existenz vertuschen. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht einmal selbst, wo ich überhaupt bin" Ich seufzte und senkte den Kopf. Inzwischen lagen wir nebeneinander im Gras und blickten auf die Wellen am Strand. „Was ist das hier eigentlich genau für ein Ort?" fragte er verwundert. „Dieser Ort symbolisiert mein Bewusstsein. Hier kann ich mich sicher fühlen kann. Es gibt weder Tag noch Nacht, es ist einfach ein Ort der Stille."

Zeit und Wind, Kuraiko und MorroKde žijí příběhy. Začni objevovat