Kapitel 23

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Jax POV

Ich hätte nicht gedacht, dass Annabelle heute Abend zum Kochen bereit wäre, obwohl wir uns darauf geeinigt hatten. Wenn sie so darauf bestand, das Abendessen zu kochen, konnte sie es an einem anderen Abend machen, wenn sie nicht so müde war.

Als die Klingel läutete, ging ich an die Tür, um die Pizza abzuholen, bevor ich sie mit ein paar Tellern nach oben brachte, um meine kleine Mate zu füttern. Die Ärztin sagte, sie wolle, dass Annabelle eine kalorienreiche Diät macht, also was ist fettiger als eine Pizza zum Mitnehmen?

Ich ging hinein und lächelte, als ich sah, wie sie im Schlaf mein Kissen umarmte. Während ich zu ihr hinüberging, stellte ich die Pizzen auf einen Tisch in der Nähe ab, und setzte mich auf die Bettkante zu ihr.

Ich streichelte ihr die Haare aus dem Gesicht und staunte, wie weich sie sich anfühlten. Ich könnte den ganzen Tag lang mit meinen Händen durch ihre Haare fahren. Leicht strich ich sie von ihrem Nacken weg und streichelte mit meinen Fingern nach unten inRichtung des Bereichs an ihrem Hals, den ich schließlich markieren würde. Ich konnte den Tag nicht abwarten, an dem ich sie endlich meins nennen konnte, aber ich würde bis zu dem Tag warten, an dem sie bereit dafür war.

Sie rührte sich im Schlaf, was dazu führte, dass die Bettdecke an ihrem Körper herunterrutschte und ihr T-Shirt so leicht hochrutschte. Ich war gerade dabei, wegzuschauen, als ich aber etwas entdeckte, das mich erstarren ließ. Auf ihrem Bauch und Rücken befanden sich kleine Narben, die man nicht erkennen konnte, wenn man nicht genau hinsah. Mit meinen Fingern fuhr ich über die wenigen, die ich sehen konnte, und knurrte, als ich die hochgezogene Haut unter meinen Fingerspitzen fühlte, denn jemand hatte meine Mate so sehr verletzt, dass es Narben hinterließ.

Ich hob ihr Shirt noch etwas weiter hoch, und konnte nichts gegen das Knurren tun, das meinen Lippen entwich, als ich immer mehr Narben sah, je höher ich ihr Shirt zog. Jemand hatte offensichtlich alle möglichenGegenstände benutzt, um sie zu verletzen.
Ich kämpfte um die Kontrolle, kämpfte sowohl mit meinem Wolf als auch mit mir selbst. Wir wollten beide so sehr die Leute ausfindig machen, die es gewagt hatten, meiner Mate wehzutun, aber wir erstarrten beide in unseren mörderischen Schimpftiraden miteinander, als wir aufblickten und Annabelle mit weit aufgerissenen Augen auf dem Bett vorfanden, wie sie uns anstarrte.

Es war nicht die Tatsache, dass sie aufgewacht war, die uns erstarren ließ, sondern die Tatsache, dass die Farbe ihrer Augen nichts mit dem Baby-Blau zu tun hatte, das ich liebte. Ich blickte in ein Paar fast glühende, perlmuttfarbene Augen, die mich sowohl neugierig als auch ängstlich fixierten.

Mein Wolf drehte in meinem Kopf durch, er hatte sich nicht mehr so verhalten, seit wir unsere Mate das erste Mal im Wald gesehen hatten. Die Person, die ich gerade anstarrte, war gar nicht meine Annabelle, es war ihr Wolf.

,,Annabelle?", flüsterte ich, während ich langsam meine Handvon ihrer Haut entfernte und sie hochhielt, damit sie sah, dass ich nicht ihr Feind war und nicht die Absicht hatte, sie zu verletzen. Ein kleines Knurren entschlüpfte ihren Lippen, und sie war plötzlich in einer Art Kauerstellung, bereit, sich zu verteidigen, wenn es nötig war.

,,Annabelle, ich bin's, Jax, beruhig dich und ich werde dir alles erzählen." Ihre Zähne und Krallen waren leicht ausgefahren, und sie begann langsam auf mich zuzugehen, ihr Knurren ließ nicht nach.

Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Wenn es sich um einen Welpen in meinem Rudel handelte, der neu ist, würde ich einfach meine Alphastimme bei ihm anwenden, um ihn zu beruhigen, aber das hier war Annabelle, meine Mate, und ich wollte sie so nicht verletzen. Sie hatte schon einmal eine ernsthafte Gedankenkontrolle bekommen, und ich wollte ihr Vertrauen in mich dadurch nicht brechen, dass ich sie erneut einsetzte.
Mein Wolf drehte in meinem Kopf durch, und zuerst versuchte ich, ihn auszublenden, da ichnicht genug Geduld hatte, mit ihm und Annabelle gleichzeitig umzugehen. Aber als er in meinem Kopf anfing, "Mate" zu schreien, fing ich an, ihm zuzuhören.

Mate, Mate, lass mich raus, damit ich dich beruhigen kann, Mate.

Ich dachte eine Sekunde lang darüber nach, ohne zu wissen, was passieren würde, wenn ich ihn mit Annabelle so nah bei mir herauslassen würde, aber bei diesem Gedanken knurrte mein Wolf auf.

Nicht meiner Mate schaden, niemals meiner Mate schaden.

Ich schaute noch einmal auf Annabelle zurück und sah, dass sie noch immer in gebückter Haltung kauerte und sich einfach nicht beruhigte.

Gut, aber wenn du sie verletzt, dann wirst du eine lange Zeit nicht mehr die Kontrolle haben.

Er wiederholte immer wieder, dass er ihr nicht wehtun würde, und das genügte mir, um meinen Wolf rauszulassen. Ich war noch nie ein Fan davon, meinen Wolf herauszulassen, wenn ich mich noch in meiner menschlicher Gestalt befand, ich fühlte mich dabei immer ohne jegliche Kontrolle.

Als ich meinen Wolf langsam auftauchen ließ, schaute ich Annabelle durch meine nun goldenen Augen an, und sie erstarrte plötzlich. Eine Sekunde lang betrachtete sie mich mit leicht geneigtem Kopf, unsicher, wie sie vorgehen sollte. Aber als sie sich nach vorne bewegte und leicht in der Luft schnupperte, sprang sie auf einmal auf mich drauf.

,,Mate", knurrte sie durch ihre Eckzähne und…
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Eigentlich gibt es momentan nichts zusagen außer dass ich euch allen schöne Ostern wünsche🐇🐇

Vielleicht komm später noch ein Kapitel... aber ich verspreche nichts ;)

Leonie

Wörter: 900

The Alpha and his MateWhere stories live. Discover now