〠Hack 110〠

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Für Seokjin fühlte es sich wie Wochen an, dass er schon hier saß, dabei waren es gerade mal vierundzwanzig Stunden. Nachdem er sich gestellt und ausgesagt hatte, wurde er sofort unter U-Haft gestellt. Die mitgebrachten Daten und Hinweise von Jimin hatte er ohne zu zögern der Polizei übergeben und er konnte nur hoffen, dass sie wenigsten klug genug waren, Virus abzupassen.

Es war schwer für ihn gewesen überhaupt hierher zu kommen. Gleich nachdem er aus dem Krankenhaus, in dem Jimin lag, gekommen war, war er noch stundenlang in einem nahegelegenen Park spazieren gewesen und hatte die letzten Minuten seiner Freiheit genossen.

Doch er wusste auch, für wen er es tat und wen er damit alles beschützen und retten konnte. Und dieser Wille war stärker als sein eigener Wille, die nach der Freiheit aus war. Seokjin wollte schon immer frei sein. Frei von seinem Vater, frei von Geldproblemen, frei von allem. Stattdessen war er daran gefesselt. Und als er seinen Vater fortschickte, wurden die Fesseln nicht lockerer. Nein, sie wurden sogar fester. Er und sein Bruder hatten unglaublich schwer zu kämpfen gehabt und als bei ihrer Mutter dann auch noch Krebs diagnostiziert wurde, war er entgültig gefangen.

Natürlich hätte er wieder seinem Willen nachkommen können und einfach abhauen, sich eine eigene Wohnung suchen und frei sein können. Aber er konnte nicht. Denn er war der große Bruder, er hatte den Geldhahn zugedreht, indem er seinen Vater verscheucht hatte, er trug die Verantwortung an all dem. Lieber war er ein Gefangener mit dem Wissen, dass seine Liebenden glücklich und frei waren, als dass er ein Freier war mit dem Gedanken, dass seine Liebenden gefangen waren und litten.

Das war auch diesmal der Fall gewesen.

Seufzend lehnte Seokjin sich gegen die harte, kalte Wand und schloss die Augen. Die Zelle war wirklich klein. Ein wackliges Bett, ein Tisch ohne Stuhl und Waschbecken und Klo in der einen Ecke. Wenigstens war eine Gardine davor. Und da es keinen Stuhl hier gab und das Bett irgendwie ziemlich müffelte - es reichte ihm, dass er schon eine Nacht darin schlafen musste - hatte er sich wohl oder übel auf den ungemütlichen Boden gesetzt. Vielleicht hätte er doch ein Buch nehmen sollen, als die Beamten ihm eins angeboten haben. Niemals hätte Seokjin erwartet, dass man doch so nett zu Straftätern sein konnte. Oder er war eine Ausnahme, schließlich hatte er sich freiwillig mitsamt hilfreichen Hinweisen gestellt. Zwar etwas spät, aber besser spät als nie - auch wenn es seine Strafe höchstwahrscheinlich nicht wirklich mindern wird.

Ein Klacken war auf einmal zu hören und aus den Gedanken gerissen sah Seokjin auf. Die schwere Tür wurde geöffnet und ein etwas älterer Offizier trat mit zwei weiteren Beamten hinter ihm in die Zelle. Schwer bewaffnet... natürlich. Als ob Seokjin daran denken würde je auszubrechen. Dann bräuchte er sich auch gar nicht erst zu stellen.

Seokjin stand auf, damit er sich wenigstens nicht wie eine Maus fühlte, wenn diese Bullen auf ihn herabsahen.

,,Wir haben gute Neuigkeiten. Trotz der begangenen Straftaten von Ihnen, haben Sie uns dennoch geholfen, den "Arcturus-Fall" nach zwei Jahren endlich aufzuklären. Deswegen sollten Sie auch das recht haben zu erfahren, dass Virus tatsächlich ausfindig gemacht und aufgedeckt wurde. Ich danke Ihnen."

Überrascht sah Seokjin den Offizier an.
,,Sie haben ihn?"

,,Noch nicht", der ältere Mann kratzte sich am Hinterkopf.
,,Die Polizei ist gerade auf der Suche nach ihm. Er hat mitbekommen, dass er aufgedeckt wurde und jetzt ist er womöglich auf der Flucht."

Seokjin wusste nicht, was er fühlen sollte. Erleichterung? Angst? Einerseits wurde Virus zwar endlich aufgedeckt, aber andererseits war er immer noch auf freiem Fuß. Was wenn er seinem Bruder etwas antat? Oder Yoongi?

,,Wir werden alles tun, um ihn festzunehmen, bitte machen Sie sich da keine Sorgen."

Und damit neigte der Offizier zur Verabschiedung seinen Kopf und verließ mit den anderen zwei Beamten wieder die Zelle. Zurück blieb nur Seokjin, der plötzlich das Gefühl hatte zu ersticken.

Virus konnte nur bei ihm sein...
Und er war nicht fähig irgendwas dagegen zu tun. Denn bis auf die verschlüsselte Botschaft, die Seokjin mit seinem selbstgebauten Gerät an Jimin schicken konnte - keine Ahnung wie, aber er hatte es irgendwie geschafft das Ding hier reinzuschmuggeln.

Nur konnte er mit dem Ding keinen Warnruf rausgeben. Er konnte nur hoffen, dass sie selbst drauf kommen würden.

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𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓Where stories live. Discover now