,,Wie geht es ihnen?", frage ich sie. ,,Warten sie! Ich helfe ihnen."

Schnell nehme ich ihr ihren schweren Korb ab, den sie schon mit einigen Lebensmitteln befüllt hat.

,,Du bist so ein gutes Kind", lächelt sie. ,,Ach ja, man wird wohl nicht jünger. Genieß deine Jugend."

,,Das werde ich", kichere ich. ,,Kommen sie. Ich helfen ihnen bei ihrem Einkauf und bringe sie nach Hause. Einverstanden?"

Mit einem süßen Lächeln willigt sie ein und ich stöbere mit ihr zusammen durch den Supermarkt, bis sie alles zusammen gesucht und an der Kasse bezahlt hat.

Bevor wir den Supermarkt verlassen, nehme ich noch schnell den Stapel an Postern mit und lege ihn oben auf ihren Korb, den ich ihr nach Hause trage.

,,Da vorne müssen wir links abbiegen", sagt sie und ich passe mein Tempo ihrem an.

Ich erwähne nicht, dass ich genau weiß, wo wir lang gehen müssen, um sie nicht in Verlegenheit zu bringen.

Ihr plötzlicher Hustenanfall lässt mich sie aber ziemlich besorgt angucken.

,,Ist alles okay? Sind sie krank?", frage ich sie als sich ihr Husten wieder beruhigt hat.

,,Mach dir keine Sorgen, Magomusume", wimmelt sie mich ab, doch ihre Wortwahl lässt mein Herz kurz stoppen. ,,Eine kleine Erkältung bringt eine starke Frau wie mich nicht um."

,,Das meinte ich auch nicht..", murmel ich, immer noch getroffen von ihren Worten.

,,Was sind das für Prospekte?", fragt sie dann neugierig, als sie die Poster im Korb entdeckt und vermutlich vom Thema ablenken will.

,,Das sind Werbeplakate, die meine Freundinnen und ich selbst gebastelt haben, für Taehyungs Restaurant", erkläre ich ihr strahlend. ,,Wir wollen ihm helfen mehr Gäste zu bekommen."

,,Das ist wirklich nett von euch. Taehyung hat sich eine gute Frau ausgesucht", lächelt sie mich an. ,,Aber meine Kochkünste sind trotzdem besser als die meines Enkels."

Ihre süße liebenswerte Art bringt mich zum Lachen und wir erreichen ihr kleines gemütliches Haus, in das ich ihr den Korb trage und in der Küche abstelle.

,,Wie kann ich dir dafür danken?", fragt sie mich mit großen Augen, hustet danach erneut.

,,Gar nichts. Das habe ich gerne getan. Bleiben sie einfach nur gesund", erwidere ich freundlich und sie entgegnet mir mit einer Verbeugung, um ihre Dankbarkeit zu zeigen.

,,Grüß meinen Bengel von mir. Er soll mich mal wieder besuchen", lacht sie und schwingt dabei den Lauch in ihrer Hand wild umher.

,,Werde ich", nicke ich und sie begleitet mich durch den Flur zur Haustür zurück.

Mein Blick fällt dabei auf ein Familienfoto an der Wand, was mich zum Stehen bleiben verleitet.

,,Sind das..?"

,,Taehyungs Eltern. Das ist mein Sohn und seine Frau", vervollständigt sie meinen Satz mit einem Seufzer.

Das Bild zeigt ein junges Ehepaar bei ihrer Hochzeit und die Frau hält ein kleines Baby auf dem Arm.

,,Sie haben nicht aufgepasst und Taehyung war bis zu diesem Tag ein uneheliches Kind. Mein Mann und ich haben unserem Sohn immer aufgetragen, vorsichtig zu sein. Damals war ein uneheliches Kind eine Schande. Vor allem in dem jungen Alter. Ihre Mutter wurde mit 17 schwanger", erklärt Taehyungs Großmutter mir. ,,Sie waren nie dafür bestimmt einmal Kinder zu haben."

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