No. 5

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Nancy.
Frauen wollen so sein wie sie und Männer wollen bei ihr sein.
Nancy ist das, was du niemals sein wirst.
Nancy ist die heißeste Versuchung, die es seit Marilyn Monroe gab.

Nancy wechselt ihre Männer, wie Socken.
Sie hat eine Box voller abgegrabbelter Zettel, mit Handynummern und sonstigen Souvenirs.

Sie öffnet ihre Augen.
Vor ihr liegt ein weiterer Mann.
Sie lächelt in sich hinein.
Wenn man sie jetzt so sehen würde, würde man denken, dass sie sich am Anblick erfreut. Aus Liebe.
Sie lächelt allerdings aus Ehrfurcht vor sich selbst.
Es ist fast ein spöttisches Lächeln.
Sie setzt sich auf.
Ihr perfekter Busen von der Sonne angestrahlt, die durch die Gardinen scheint.
Ihre langen schwarzen Haare legen sich schmeichelnd um ihre Rundungen.

Sie setzte sich auf,
die Konturen ihres perfekten Busens zeichneten sich wie gemalt durch die Sonnenstrahlen, die durch die Gardinen kämpften, ab.

Sie war noch voller Adrenalin, als sie sich an die gestrige Nacht erinnerte.
Das warme Gefühl des Orgasmuses erfüllte nochmal ihren kompletten Körper.

Sie stand auf.
Sie war nackt und die Sonne zeichnete ihre Kurven als Schatten an die Wand.

Sie ging leise ins Badezimmer.
Immer noch nackt befeuchtete sie ihre spröden Lippen.
Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger über sie, als könnte sie die Küsse der letzten Nacht noch spüren.

Über der Heizung lag ein schwarzes Parkway Drive T-Shirt.
Sie zog es sich über - Souvenir gefunden.
In seinem Bad öffnete sie ein Regal.
Es waren Schminksachen.
Vermutlich die seiner Frau.
Sie nahm einen dunkelroten Lippenstift, malte ihre Lippen nach und lies den Lippenstift in ihrer Tasche verschwinden.
Sie war komplett ungeschminkt.
Der rote Lippenstift diente nur als unnötige Deko.
Sie machte sich nicht viel aus Schminke. Sie brauchte das nicht.
Nur mal ab und an. Vielleicht mal bei der Arbeit.
Sie sah in den Spiegel, richtete ihre Haare und hinterließ auf dem Spiegel ihren perfekten Kussmund. - sein Souvenir.

Sie nahm ihre paar Sachen, zog sich ihre Shorts an, hob ihre roten Highheels auf und zog leise die Haustür hinter sich zu.

Bevor sie für immer aus seinem Leben verschwand, erhaschte sie noch einen letzten Blick auf sein Klingelschild.
Marco Riekes.

Zu Hause angekommen, klebte sie einen ranzigen Zettel mit der einer Nummer, die sie tief in ihrer viel zu kurzen Shorts fand, und pinnte diesen an den Kühlschrank.

Sie zog das T-Shirt aus, schmiss es in die hinterste Ecke und zog es nie wieder an.

Souvenirs eben.
Menschen kaufen sie, um eine Erinnerung an einen Moment, oder einen Ort zu haben, aber eigentlich braucht man sie nicht.
Eigentlich sind sie nur dafür da, dass sie in einer Ecke einstauben und langsam verrotten. Aber schön, dass man sie hat.

Sie drehte die Musik auf Anschlag. Ihre Nachbarn hatten sie schon oft ermahnen müssen, dass sie viel zu laut ist.
Zu laut bei eigentlich Allem.
Ihr war das aber scheißegal. Sie war gerne laut.
Zum einen brauchte sie das für sich selbst und zum anderen wollte sie, dass sie der Außenwelt mitteilte, dass sie exerzierte.

Sie fing an zu tanzen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 31, 2020 ⏰

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No. 1 - Das Ritual Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt