Kapitel 20

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Die beiden Polizisten betreten mit zielstrebigen Schritten das Krankenzimmer, bleiben jedoch in einem angemessenen Abstand, zu mir, stehen.

„Guten Tag, Paul Richter mein Name und der gutaussehende Kerl hier neben mir ist Stephan Sindera.”, stellt Herr Richter sich und seinen Kollegen vor und lächelt dabei.
Auch Herr Sindera kann ein schmunzeln nicht unterdrücken und schaut seinen Partner mit einem gespielt finsteren Blick an.

Ich weiß nicht, ob die Art von Begrüßung eine neue Technik, um Vertrauen zu gewinnen, sein soll, aber falls es so sein sollte, haben sie Erfolg dabei.
Sie sind mir direkt sympathisch und scheinen ihren Job ernst zu nehmen. Sie sind hier, weil sie wirklich etwas bewirken wollen. Womöglich versuchen sie sogar die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

„Wir sind hier, um dich zu dem Unfall zu befragen, aber das hast du dir wahrscheinlich schon gedacht, oder?”, fragen sie mich.

Ich nicke nur, bin nicht im Stande etwas zu sagen oder gar einem Ton von mir zu geben. Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet.
Ohne dabei aufzufallen, versuche ich meine Atmung wieder zu normalisieren, meinen Herzschlag zu beruhigen und den Kloß in meinem Hals verschwinden zu lassen.

„Fangen wir einfach ganz am Anfang an. Wohin wart ihr unterwegs?”

Tief durchatmen, aber nicht auffallen, mahne ich mich, das kann doch wirklich nicht so schwer sein.

„Nach Hause", ich räuspere mich, „wir waren gerade auf dem Weg nach Hause, aus dem Urlaub. Wir hatten für zwei Wochen Familie in Polen besucht.”

„Okay. Wer wusste den, dass ihr auf dem Heimweg wart?"

„Eigentlich konnte das jeder in Erfahrung bringen. Von denen ich es weiß, sind halt die Familie in Polen, meine beste Freundin und ein paar Freunde meiner Eltern. Auf Facebook, oder so, werden sie es höchstwahrscheinlich nicht bekannt gegeben haben, würde mich zumindest wundern.”

„Hatten deine Eltern oder du mit jemandem Streit oder war jemand neidisch auf euch?”

„Nicht das ich wüsste. Ja, wir haben”, ich hielt für einen Moment inne, „wir hatten ein gutes Leben, aber es war nicht besonders. Wir hatten auch nicht übermäßig viel Geld oder irgendwelche Schätze daheim. Wir waren einfach normal. Eine kleine Familie, die im Urlaub war und nach Hause fahren wollte.”

Herr Sindera nickt kurz und fragt dann:„Ist dir während der Autofahrt etwas ungewöhnliches oder merkwürdiges aufgefallen?”

Ist mir etwas aufgefallen? Meine Erinnerungen sind irgendwie verschwommen. Ich kann mich nicht klar an alle Details erinnern. Ich weiß, dass da etwas ist, aber es ist zu weit weg, als das ich es greifen und zu mir ziehen könnte.
Doch auf einmal trifft die Erkenntnis mich mit solch einer Wucht, ich kann mir nicht vorstellen, wie ich sie so sehr vergessen konnte...

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Eine kurze Frage....

Hättet ihr Lust auf eine zweite Story?
Ich würde diese hier aber auch weiterhin weiterschreiben und aktualisieren.

LG Evelin

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