Kapitel 11

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Ich werde wieder umarmt. Diesmal lasse ich es zu, da es sich wirklich gut anfühlt, dass da doch jemand ist dem ich etwas wichtig bin. Es fühlt sich wirklich gut an. Ich lehne meinen Kopf gegen seine Brust, weil mir etwas schwindelig wird. Zum Glück hat es keiner von beiden bemerkt.
Da fällt mir auf, dass meine Augen irgendwie nass sind. Scheiße! Ich habe schon wieder angefangen zu weinen!
Was läuft nur falsch mit mir? Ich bin sonst doch nicht so emotional. Meine Gefühle behalte ich eigentlich immer für mich. Das kann so nicht weiter gehen. Wenn ich wieder in der Schule bin, werde ich ein offenes Buch für die anderen sein. Niemand soll sehen, wie es mir wirklich geht. Ich muss das bis dahin schleunigst in den Griff bekommen!
Langsam löse ich mich aus der Umarmung und lehne mich vorsichtig wieder zurück ins Kissen. Der Schwindel wird immer unerträglicher.

„Was ist los?”, fragt Franco mit einer etwas besorgten Stimme.
„Nichts. Es ist alles gut.”
„Wirklich?”, hakt er nochmal nach.
„Ja, wirklich”, lüge ich ihn an.

Doch da wird mir schlecht. Charlotte muss es wohl schon bemerkt haben, da sie mir eine Nierenschale hinhält. Direkt übergebe ich mich. Ich muss mich abstützen, damit ich nicht zur Seite falle. Ich sehe nämlich alles doppelt und dreifach und dabei noch etwas verschwommen. Ich schaue nach unten und schließe meine Augen, in der Hoffnung, dass es dadurch besser wird. Leider Fehlanzeige.
Ich merke, wie mich jemand zurücklegt und mir in die Augen leuchtet. Danach schlägt mir, ich vermute mal Charlotte, vorsichtig auf die Wange und bittet mich meine Augen wieder zu öffnen.
Mit viel Kraft und Mühe schaffe ich es auch, schließe sie jedoch wieder kurz, da sich alles so sehr dreht.
Ich erkenne, dass Charlotte mir nochmal in die Augen leuchtet, um wahrscheinlich irgendwas zu überprüfen.

„Wie viele Finger zeige ich?”, fragt sie mich.

„Zwei, nein drei...nein zwei, drei...ich weiß nicht...”, sage ich ihr, schon halb verzweifelt.

„Was hat sie?”, fragt Franco, Charlotte.

„Das kann ich jetzt noch nicht so genau sagen. Sie muss jetzt, aber sofort nochmal ins CCT. Beim ersten Mal haben wir nichts gesehen, vielleicht war es noch so klein, dass man es auch nicht wirklich sehen konnte. Ich weiß es wirklich noch nicht.”

CCT? Nochmal? Ach stimmt ja! Da war ich ja schon.
Ich spüre wie das Bett, in dem ich liege, bewegt wird.
Kurz darauf sehe ich wieder ganz viele schwarze Punkte und Flecken. Und irgendwer schlägt mir etwas fester auf die Wange, außerdem höre ich Stimmen, die mich bitten meine Augen wieder zu öffnen und das ich jetzt bloß nicht in Ohnmacht fallen soll.
Dafür ist es jetzt jedoch schon zu spät. Das schwarze umhüllte mich ein weiteres Mal und ich verliere mein Bewusstsein...

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