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"Darf ich noch ein bisschen Orangensaft?"
"Natürlich darfst du Leon. Was für eine Frage."
Ich schenke ihm ein volles Glas ein.

"Ich freue mich sehr, dass du vorbei gekommen bist."
Er nimmt ein weiteren Schluck aus dem Glas und wischt sich mit dem Handrücken über den Mund.
Wie süß kleine Kinder doch sind.

Ich kann nicht verstehen warum ich seine Eltern noch nicht kennengelernt habe. Wieso will er sie mir vorenthalten?
"Wie geht es deinen Eltern, frage ich bewusst nach und nehme selbst ein Schluck Wasser.
"Ähm gut. Sehr gut. Und deinen?"

Ich muss kurz lachen.
"Auch gut Leon."
Kurze Stille, dann ergreife ich das Wort wieder.
"Wissen Sie denn, dass du hier bei mir bist?"

"Ähm ja", antwortet er irgendwie unsicher.
"Gut. Ich werde dich dann später nach Hause bringen. Und diesmal meine ich es wirklich so. Niemand wird dich abholen und du wirst auch nicht alleine gehen. Okey?"

Er nickt nur und trinkt den letzten Schluck Orangensaft aus seinem Glas.

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Verdammt was soll ich jetzt machen. Ich kann sie doch nicht zu mir nach Hause lassen. Ich habe nur ein Zuhause und das bei meinen Eltern. Verdammt. Verdammt. Verdammt.
Mein Kopf will explodieren. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Es raubt mir den Atem, wenn ich daran denke sie zu mir nach Hause zu bringen. Ich kann sie nicht noch einmal lügen. Das wird sie mir nicht glauben. Sie ist ja nicht bescheuert.
Ich versuche sie auf andere Gedanken zu bringen. Vielleicht ihre Stimmung zu ändern. Oder sie doch zu analysieren. Was fühlt sie gerade. Liebt sie mich immer noch? Ich muss es wissen.

"Hast du mit ihm noch gesprochen? Hat er sich gemeldet Martina?"
Sie schaut mir kurz in Augen und wieder weg.
Sie verneint meine Frage. Sie sagt kein Wort.
"Liebst du ihn nicht mehr?"
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht Leon. Ich weiß nicht was ich dir antworten soll. Du bist zu jung, um das alles zu verstehen. Es ist etwas kompliziert mit Jorge."
"Aber ich weiß es",sage ich und bereue es gleich ausgesprochen zu haben. "Er liebt dich. Das hat er immer gesagt."
"Das ist süß von dir Leon, aber Jorge ist nicht hier. Er muss es mir selbst sagen. Hier vor mir. Doch stattdessen ist er Kilometer weit entfernt und er lässt sich nicht einmal blicken. Ich kann das nicht mehr."

Ihre Augen fangen Wasser auf. Ich sehe wie eine Träne ihre Wange befeuchtet. Es ist unangenehm sie so anzusehen. Sie weinen zu sehen ist unerträglich. Es ist meine Schuld.
Doch Mechi hatte Recht. Ich muss ihr die Wahrheit sagen. Es ist das beste für sie und für unsere Beziehung. Zusammen werden wir eine Lösung finden.

"Hör zu Martina, Jorge ist nie weit weg von dir gewesen. Er war immer...immer hier." Ich hole tief Luft..."immer...in deinem Herzen."
Ich kann es nicht. Noch nicht.
Ich muss es erst mit Papas Erfindung versuchen. Das ist die einzige Hoffnung gerade, dass unsere Beziehung doch ein Happy End hat.
Also lege ich all meine Hoffnung auf Papa.

Zwischenzeitlich habe ich Mechi eine Nachricht geschickt, dass ich unbedingt ihre Hilfe brauche. Sie muss mich nach Hause fahren und nicht Martina. Das darf nicht geschehen.
Doch ich hätte nicht gedacht, dass sie Valeria mitnehmen würde.

Sie blickt mir in die Augen. "Eine hübsche Freundin hast du da."
"Danke" , sage ich. Keine Ahnung wieso.
"Sie sollte die Wahrheit erfahren, fügt sie hinzu. Sie hat es nicht verdient belogen zu werden. So zu leiden."

"Ich weiß, aber ich denke es ist noch etwas zu früh. Ich will erst noch Paps Erfindung ausprobieren. Es muss funktionieren. Ich spüre es. Das ist meine letzte Chance."

"Ist gut. Verstehe." Sie legt ganz sanft eine Hand auf meine Schulter.
Irgendwie spüre ich Blicke auf mir. Vier Augen. Mechi's und Martina's.

Ich erröte und gehe schnell auf die Toilette, um mich zu verstecken. Wieso auch immer.
Das gerade war einfach komisch und es soll sich auf keinen Fall wiederholen.




Guten Abend ihr da draußen, bzw ihr Zuhause. 🖐️
Ja ich würde jetzt gerne ein paar Worte zur Corona-Krise eintippen, aber ich denke ihr habt es alle auf dem Schirm und wisst was zu tun ist.
Es ist wirklich erschreckend wie viele Leute schon gestorben sind.
Und ich denke auch das es in DE noch gar nicht richtig angefangen hat.
Beachten Sie einfach die Regeln. Das ist das Beste was wir jetzt tun können.
Zeigt Solidarität und Zusammenhalt. Nur so kann es am schnellsten beendet werden. [Gut, jetzt habe ich doch etwas dazu gesagt.]

Ich wünsche euch und euren Familie, allen da draußen nur Gesundheit und das  die Krise schnellmoglichst aufhört. 🙏🤲❤️

Ein schönes WE und bleibt gesund.

R|na.

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