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0 4 | e i n e s i m p l e b i t t e

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WIR HATTEN DIE Szene bestimmt noch fünfmal gedreht, bis Arthur endlich mit Kameraführung und dem Licht zufrieden war.

Und obwohl ich nach dem ersten Durchlauf versuchte, meinen Abstand zu halten, schien William mich jedes Mal wieder in seinen Bann zu ziehen.

Als Arthur nach einer Stunde schließlich erklärte, dass wir eine kurze Pause machten, in denen Scott und er sich das Filmmaterial ansahen, war ich froh, dass ich endlich einen Grund hatte, von William wegzukommen.

Natalie eilte direkt zu mir, sobald die letzte Klappe gefallen war, und half mir dabei, in den Bademantel zu schlüpfen. Ich zog das Material fester um mich, direkt beruhigter, nicht mehr so viel Haut zu zeigen. Ich warf einen letzten Blick über meine Schulter zu William, dem Liz gerade sein T-Shirt reichte, dessen Augen aber immer noch auf mich geheftet waren, als Natalie mich zurück in meine Garderobe führte.

Ich fühlte mich noch immer, als würde ich neben mir stehen, als ich mich in den Sessel fallen ließ und sie mir eine Flasche Wasser und einen Müsliriegel reichte, ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

„Dafür dass du noch nie gemodelt hast, weißt du aber definitiv, wie du mit der Kamera spielst", bemerkte sie, als sie sich in den Sessel neben mir fallen ließ und die Knie an die Brust zog. „Und mit Will."

Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu und nippte an dem Wasser, viel zu unruhig, um jetzt auch nur daran zu denken, den Müsliriegel anzurühren.

„Aber, mein Gott, ich dachte kurzzeitig, meine Eierstöcke explodieren, als er dich zu sich herangezogen hat. Das war so verdammt heiß und keusch gleichzeitig. Ich weiß nicht, wie du es ausgehalten hast, ihn nicht einfach anzuspringen."

In jedem anderen Moment hätte ich Natalies Gerede wahrscheinlich mit einem Augenrollen und einem Kommentar abgetan, aber jetzt, wo ich seine warmen Hände noch immer auf meiner nackten Haut spüren konnte, fragte ich mich insgeheim dasselbe.

Weil ich darauf aber nicht unbedingt stolz war, zuckte ich nur nonchalant mit der Schulter. „Du hast selbst gesagt, er sei ein Herzensbrecher."

Natalie setzte sich auf, so als wäre sie geschockt, wie wenig mich seine Nähe tangierte. „Aber das war bevor ich gesehen habe, wie er dich angefasst hat. Mir ist ganz warm geworden, dabei dachte ich immer, er wäre wie mein großer Bruder."

Ich schüttelte nur den Kopf und starrte meinem eigenen Spiegelbild entgegen.

Obwohl ich wusste, dass es unsinnig war, war es mir peinlich, zuzugeben, dass seine Berührungen mich nicht kaltgelassen hatten.

Ich war nicht völlig unerfahren, was Jungs anging. Auch wenn ich mich noch nie Hals über Kopf verliebt und in eine feste Beziehung gestürzt hatte, hatte ich meine ersten Male schon lange hinter mir. Nur, dass ein Mann mich mit so simplen Gesten so durcheinander gebracht hatte, war ein erstes Mal.

Ich spürte noch immer, wie es in meinen Fingern gejuckt hatte, ihn einfach zu mir herunterzuziehen und dem Verlangen nachzugeben, ihn einfach zu küssen. Ein völlig verrückter Gedanke, einen, den ich so nicht gewohnt war. Und nun schien es wie der einzige, der noch durch meinen Verstand tanzte.

„Ich kann jetzt schon Millionen von Herzen brechen hören", murmelte Natalie, die sich gerade Notizen auf ihrem iPad machte. „Denk nur an all die Mädchen, die gerne an deiner Stelle wären."

Meine Gedanken huschten zu Josie, die wohl insgeheim ähnliche Gedanken hegte.

Ich konnte nicht fassen, dass ich, Helena Collins, das Mädchen, das bisher nur entfernt den Namen William Holt gehört hatte, nun auf eine solche Weise von ihm berührt worden war. Noch dazu vor laufenden Kameras.

one in a millionWhere stories live. Discover now