l'amore è la risposta

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Ich wollte bereits den Heimweg einschlagen, als ein Donner durch meinen Körper rauschte. Alexander ging auf der anderen Straßenseite, vorbei an der Musik. Er wirkte nachdenklich. Aber das war eher sein Dauerzustand.

Ohne das ich etwas dagegen machen konnte, bewegten sich meine Beine und folgten ihm. Meine Bauch schmerzen verklingen umso näher ich ihn komme.

Alexander biegt in eine Seitengasse ein und ich weiß welche es ist. Ich wusste nicht ob ein erneutes aufeinander treffen so sinnvoll wäre. Aber wem sollte ich etwas vormachen, ich wollte zu ihm.

Ich trat in den Schatten, weiter zu der Bank, worauf Alexander sich bereits nieder gelassen hätte. Seine wunderschönen Augen waren geschlossen und so setzte ich mich einfach neben ihm. Mir reichte es, ihn zu beobachten.

Langsam öffnete er seine Augen und sah mich so direkt an. "Ich dachte, ich habe mir euer Parfüm nur eingebildet." Ich schüttle nur leicht mit dem Kopf.

"Was macht ihr hier?" fragt er mich. Er hatte seinen Blick auf die Wand gegenüber von uns gerichtet. Ich tat es ihm gleich.

"Zu lieben ist doch viel zu riskant." Ich ging nicht weiter auf seine Frage ein, denn auch ich konnte sie mir nicht selbst beantworten. "Nein." sagt er mit fester Stimme. "Es ist viel zu riskant, es nicht zu probieren."

Ich kann nicht anders als Alexander erneut anzusehen. Mein Herz schlägt ganz leise. Die Baruch schmerzen sind nicht mehr anwesend. Leicht lächle ich. "Glaub nicht alles was ihr denkt." flüstert er leise.

Er ergreift meine Hand und selten habe ich mich so gut gefühlt wie jetzt. So sicher. So still. Ein einmaliger Klang, der durch nichts ersetzt werden kann. Unsere Blicke, sind wie Küsse mit den Augen. So zärtlich, fein, unantastbar.

"Mein zu Hause ist kein Ort, das seid ihr." hauche ich leise eher zu mir selbst. Das Heimweh, weil ich nicht bei ihm bin. Weil ein zu Hause nicht immer die Wohnung sein muss.

"Wenn ihr aufhört zu lieben, werdet ihr aufhören zu leben. Liebe ist das alleinige Mittel, zu heilen, der einzige Weg zu schlichten. Wenn euer Herz nur schlägt um in Takt zu bleiben, wird es irgendwann verstummen. Hört auch auf euer Herz, wenn es leise schlägt."

Ich sehe ihn an. Da ist wieder dieses Bedürfnis, ihm zu gehören.

"Während ihr versucht euch zu schützen, in dem ihr euch zurück zieht, laufe ich los und suche nach dem Licht, das euch erwärmt. Und euch die Angst davor nimmt, etwas zu verlieren, das ihr in Wahrheit niemals brauchen werdet, um vollständig zu sein."

Ich sehe den Mann neben mir an. In einem Moment wo ich dachte, das er niemals das richtige sagen könnte, macht er genau das. Mit Worten die ich nicht erwartet habe. "Woher..?" Er lächelt. "Manchmal kommen die Worte einfach so über deine Lippen. Auch wenn ich viel träume und ich meine Umwelt nur noch verschwommen wahrnehme, so ist dennoch meine Menschenkenntnisse sehr gut ausgeprägt."

Ich würde ihm gern etwas zurück geben. Oder wieder auftauchen. Ich fühle mich so beruhigt, das ich Angst habe nicht mehr klar denken zu können. Aber die Frage, ob wir gerade das richtige tun, ist nicht weiter existent. Zumindest heute Abend nicht.

Alexander erhebt sich. "Schenkt ihr mir einen kleinen Tanz?" Er hält mir seine Hand hin. Erwartet er jetzt etwas? Ist das meine Antwort? Möchte ich wirklich Gefahr laufen von ihm verletzt zu werden?

Ich mustere ihn genau. Ich bin unfair zu ihm. Er ist ein einziger Herzensdieb. Ich lege meine Hand in seine. Mit einem Schwung zieht er mich hoch zu sich. "Aber die Musik ist längst verklungen." hauche ich. Mein Oberkörper lehnt an seinem. Ich bemerke wie seine Hand wieder kühl ist. Ich muss leicht hochschauen. "Schließt die Augen."

Verwirrt und vielleicht auch etwas unsicher sehe ich ihn an. "Vertraut mir." Tief atme ich durch und schließe dann meine Augen. Währenddessen nehmen wir die übliche Tanzhaltung ein. Seine Hand auf meiner Taille, die andere hält meine eigene. Seine Schulter fühlt sich stark unter meiner Haut an.

"Hört genau hin." flüstert er leise. "Da ist ein Klavier, welches die Töne wie eine Sprache spricht. Begleitet von einem Cello, welches die Saiten selbst zum tanzen bringt. Sie spielen im Einklang zu dem Abendglanz, der durch ein schimmern alles magisch wirken lässt."

Ich bemerke nicht, wie wir bereits tanzen. Zu einer Melodie, die nur wir beide hören. Und so verliere ich mich erneut an Alexander.

l'amore è la risposta [italienisch] - Liebe ist die Antwort

Alles was wir sindWhere stories live. Discover now