Kapitel 71

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Ich berührte Sanft seine große Hand, mit der er sich immer noch an dem Geländer des Holzstegs abstützte.
Ich strich mit meinen dünnen Finger über seinen Handrücken und atmete flach.
„ Es tut mir so leid... wirklich."
Zayn hob seinen Kopf und kurz danach stellte er sich wieder richtig hin, doch ließ meine Hand nicht los, sondern umschloss meine mit seiner.
Eine Wärme breitete sich schlagartig in mir aus, welche von der Berührung unserer Hände meinen ganzen Körper durchströmte.

„ Nein, mir tut es leid." sagte Zayn sanft und sah mich mit seinen liebevoll funkelnden Augen an.
„ Ich hätte dir schreiben sollen, oder dich wenigstens anrufen." sagte er brüchig und er schien sich wirklich Vorwürfe zu machen.
Ich schüttelte leicht meinen Kopf und verknotete daraufhin auch unsere anderen beiden Hände.

„ Dir hätte etwas passieren können." fügte er noch hinzu sprach aber eher zu sich selbst, als zu mir.
Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, da es schon irgendwie echt süß war, wie er sich Sorgen um mich machte.
Zayn gab mir ein Gefühl der Aufmerksamkeit, dass ich vorher nicht gekannt hatte und es gefiel mir, wie er mich anschaute.

„ Nein, ist schon okay." sagte ich tröstend. Zayn hatte momentan schon mehr als genug Last auf seinen Schultern, da musste er sich wegen mir nicht auch noch Gedanken machen.
„ Ich habe jeden Tag überlegt, ob ich dich anrufen sollte, doch dann ist mir eingefallen, dass wenn ich deine Stimme höre, ich das Gefühl habe, dass ich dir alles anvertrauen könnte und mit dir über alles reden könnte. Und ich wusste einfach nicht, ob ich schon dazu bereit gewesen wäre." sagte Zayn.

Seine Worte erwärmten meinen kompletten Körper und sie ließen einen Schwarm von Schmetterlingen in meinem Bauch los, die alles zu zerstören drohten.
Auch Erleichterung durchflutete meinen Körper.
Erleichterung, dass Zayn mich nicht nur benutzt hatte, sondern eindeutig ebenfalls Gefühle für mich hatte.
Es fühlte sich so berauschend an, von jemandem geliebt und verstanden zu werden. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr erlebt.

„ Mach dir keine Vorwürfe, ich versteh das. Ich habe mir einfach nur Sorgen gemacht und dich vermisst." gab ich zu und meine Stimme wurde am Ende immer leiser.
Es war ungewohnt für mich sowas zu einer Person zu sagen, doch trotzdem meinte ich jedes einzelne Wort ernst.

Nun konnte ich sehen, wie auch seine Mundwinkel sich weiter nach oben schoben.
Erst jetzt bemerkte ich, wie nah wir uns eigentlich standen und dass nur noch wenige Zentimeter zwischen uns waren.
„ Weißt du was ich am meisten vermisst habe?" fragte er mich und wie hypnotisiert von seinen schwarzen Augen schüttelte ich kaum merklich den Kopf, doch konnte mir schon denken was er vorhatte.

Seine Antwort kam in Form einer Handlung und nur eine Millisekunde später schloss er den restlichen Abstand zwischen uns und legte seine Lippen auf meine.
Zwar war es nicht das erste Mal, dass wir uns küssten, doch es fühlte sich immer wieder so an.
Ich wusste nicht, wie Zayn das schaffte, aber immer wenn wir uns küssten übertrumpfte dies die vorherigen Küsse.

Zwar war ich ziemlich überrascht, doch erwiderte den Kuss sofort und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch schienen Amok zu laufen.
Zayn's Hände lösten sich von meinen, nur um direkt meine Taille zu umfassen und mich noch weiter an ihn heranzuziehen.
Ich legte meine Hände auf seiner Brust ab, die von dem edlen Stoff eines schwarzen Hemdes und eines ebenfalls schwarzen Jacketts bedeckt wurde.

Meine Hände fuhren von seiner Brust hoch zu seinem muskulösen Nacken an dem ich mich festhielt, da ich merkte, wie meine Beine schwach wurden.
Ich zog ihn weiter zu mir hinunter und auch er umgriff meine Taille noch fester.
Es war so berauschend und von Zartheit war keine Spur mehr.

Der Kuss verwandelte sich in einen Leidenschaftlichen und verlangenden Kuss, während sich unsere Lippen immer stürmischer aufeinander bewegten.
Es war so berauschend und wahrscheinlich lag dies auch daran, dass wir uns so lange nicht mehr gesehen hatten.

Gezwungenermaßen mussten wir uns leider viel zu früh von einander trennen, damit nicht nur ich sondern auch Zayn die Chance zum Lauft schnappen bekam.
Ich konnte nichts anderes als dümmlich zu grinsen, da ich immer noch von diesem starken Gefühl benebelt war.
Er legte seine Stirn an meine und weil ich sonst Schielen müsste, um ihn in die Augen gucken zu können, schloss ich meine einfach und genoss seine Berührungen.

Seine Hände, deren Finger leichte Kreise auf meine bloße Rückenhaut zeichneten, seine Lippen, die nichtmal einen Zentimeter vor meinen schwebten und sein Atem welcher meine Lippen bei jedem Atemzug streiften.
Eine Gänsehaut jagte der Nächsten und mein ganzer Körper schien unter Strom zu stehen.
Jetzt merkte ich, dass ich nicht nur ihn vermisst hatte, sondern auch dieses unglaubliche Gefühl, welches mich bei jeder seiner Berührungen durchflutete.

„ Das habe ich auch vermisst." wisperte ich.
Sofort wurde Zayn's Grinsen zu einem süßen Lächeln und nun wendete er seine Stirn doch von mir ab, sodass wir uns in die Augen schauen konnten.
Zayn umgriff meine linken Hand mit seiner rechten und seine linke Hand ruhte unter meinem Schulterblatt, sodass ich meine auf seine Schulter legte.
Ohne dass es mir aufgefallen war, standen wir in Tanzposition da und Zayn's Grinsen wurde noch breiter.

„ Mrs. Robinson..." sagte er. Ich hob eine Augenbraue, doch schaute ihn weiterhin belustigt an.
„ Möchten sie mit mir tanzen?" fragte er weiter. Ich nickte lachend und dachte eigentlich, dass wir auf die weit entfernte Tanzfläche gehen würden, wo auch die anderen sein würden, doch Zayn hielt mich zurück.
Erst dann bemerkte ich, dass wir hier tanzen und leicht verwirrt stieg ich ein.

Zayn zog mich noch näher an sich und nichtmal ein Blatt hätte noch zwischen uns gepasst.
Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um Zayn der um einiges größer war, in die Augen schauen zu können.
Doch als mir dies zu anstrengend wurde legte ich meinen Kopf einfach seitlich auf seine Brust und schloss die Augen.
Man konnte die Musik zwar hören, doch logischerweise war sie leiser und vermischte sich mit den Stimmen der Partygäste.

Sanft schwangen wir nach rechts und nach links und folgten unseren Füßen.
Ich spürte plötzlich, wie Zayn mir einen Kuss auf meinen Scheitel hauchte und seinen Kopf an meinen lehnte.
In diesen Moment dachte ich mir, dass es auch einfach für immer so bleiben könnte.
Ich könnte Ewigkeiten so weiter tanzen und ich war in gewisser Weise auch froh, dass wir nicht auf der überfüllten Tanzfläche standen.

Ich quietschte einmal erschrocken auf, als Zayn meine Hand nach oben führte und diese drehte. Mein Körper drehte sich mit und nur eine Sekunde später lag ich wieder in seinen Armen.
Lachend schaute ich zu ihm hoch und verdrehte nur kurz die Augen.
„ Du kannst ja fast so gut tanzen wie Noah." sagte ich kichernd.

Zayn's volle Augenbrauen schossen kaum merklich in die Höhe und sein Mund umspielte weiterhin ein Grinsen.
„ Ich hab ihm doch schon auf dem Schiff gesagt, dass er die Finger von dir lassen soll." sagte er und obwohl er weiterhin Lächelte, konnte ich einen Hauch Ernsthaftigkeit in seiner Stimme hören.
Ich schüttelte nur Lachend den Kopf und lehnte diesen daraufhin wieder an seiner warme Brust.

Ich konnte sogar seinen schnellen Herzschlag hören, was mein Herz noch schneller schlagen ließ.
Wir wechselten die Tanzposition und Zayn's starken Arme legten sich umarmend um meine Schultern, wobei er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub.
So verharrten wir... niemand sagte etwas, wir genossen beide einfach nur die Anwesenheit des anderen.
In diesem Moment konnte ich mich nicht dran erinnern jemals glücklicher gewesen zu sein.

In the heart of the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt