Zayn's POV

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„ Zayn?" die sanfte und schwach klingende Stimme erreichte direkt mein Herz.
Ein warmes Gefühl machte sich in meinem Brustkorb breit, jedoch wurde es von einem Stechen verfolgt.

Ihre sonst immer strahlenden dunkelbraunen Augen, welche ebenfalls fast identisch mit Nathans und meinen waren, wirkten matt und müde.

„ Hey Süße." sagte ich in dem gleichen Tonfall, wie ihrer Stimme und setzte ein aufmunterndes Lächeln auf. Dieses hatte Wirkung, denn auch die Lippen meiner Schwester verzogen sich zu einem mutigen Lächeln.

Wir waren immer noch in diesem grässlichen Krankenzimmer, welches durch die ganzen Blumen und dem warmen Licht versuchte gemütlich zu wirken.
Es war bereits fast Nachmittag und seitdem ich gestern Nacht hier angekommen war, habe ich das Krankenhaus nicht verlassen.

Jedoch hatte es sich mehr als nur gelohnt, als ich Mae's mutiges Lächeln sah und ich konnte auch Freude in ihren Augen schimmern sehen. Freude mich zu sehen...

Ich lief auf ihr Bett zu und setzte mich auf einen der beiden Stühle, welche direkt neben das Bett gestellt wurden.
Doch bevor ich dies tat, gab ich ihr einen vorsichtigen Kuss auf ihre Stirn und ergriff ihre Hand.

„ Was machst du denn hier? Musst du nicht eigentlich in der Schule sein?" fragte sie, als würde sie ihren momentanen Zustand zu ignorieren versuchen.

Ich lachte rau auf und ich konnte nicht den Hauch von Ironie in meiner Lache verstecken. Was ich hier machte? Die Frage konnte sie doch nicht wirklich ernst meinen!
Sie hatte Krebs im Endstadium und sie fragte mich wirklich, was ich hier machen würde?

Jedoch behielt ich meine Gedanken für mich, da Mae glaube ich selber besser als sonst wer wusste, wie es um sie stand.

„ Ich habe einfach nur die kleine Nervensäge namens Mae Black vermisst. Und nun hier bin ich." sagte ich grinsend und zuckte mit meinen Schultern.

Sie lachte ebenfalls auf, was mich aufmunterte. Doch ihre Lache wirkte so schwach, doch schien sie den ganzen Raum mit ihrer Wärme zu erfüllen.

„ Ach ja stimmt ja." sagte sie augenverdrehend.
„ und wo sind Mom und Nathan?" fügte sie noch hinzu und zog fragend eine Augenbraue hoch.

„ Die sind nach Hause, um sich zu duschen und etwas auszuruhen. Aber die werden sicher auch bald wieder hier aufkreuzen." sagte ich lächelnd.

Wie gesagt, war ich bereits seit gestern Nacht hier geblieben und sah dementsprechend ungefähr so wie Nathan aus, als ich ihn gestern hier angetroffen hatte.
Meine Haare standen mir zu allen Seiten, was auch eher daran lag, dass ich mir andauernd gestresst mit meiner Hand durch diese fuhr.

Ich hatte Augenringe und meine sonst so aufrechte und ausdrucksvolle Haltung wirkte etwas schwacher und gekränkter. Trotzdem saß ich mit einem tapferen Lächeln vor meiner kleinen Schwester und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

„ Wie geht es dir denn? Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen Zayn." sagte sie grinsend.
Bei ihren Worten wurde mir bewusst, wie sehr ich sie überhaupt vermisst hatte und ich könnte mir nicht vorstellen gerade irgendwo anders, als bei ihr zu sein.

Mir schossen Erinnerungen von früher in den Kopf. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, als Nathan und ich uns eine Art Versteck gebaut hatten, in das nicht mal unsere Freunde hinein durften. Nur Mae durfte mit uns in dem, aus Decken und Kissen zusammengebastelten Zelt, liegen. Sie war das einzige Mädchen, welches damals nicht verseucht war und unserer Meinung nach nicht den ganzen anderen nervigen Mädchen aus der Grundschule ähnelte.

In the heart of the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt