We were so young

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"Here they talked of revolution. Here it was they lit the flame. Here they sang about tomorrow and tomorrow never came."

-Victor Hugo, Les Miserables, Empty chairs at empty tables

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We were so young

1978

Es war ein gutes Jahr. Jedes Mal, wenn ich wieder die Bilder aus unserem letzten Schuljahr sah, dachte ich genau das.

Die Bilder von unseren jungen Gesichtern.

Selbst in denen, die in der Zeit der Abschlussprüfungen entstanden waren, konnte ich in den müden und gestressten Blicken sehen, wie gut es uns trotzdem ging.

James und Lily, die gemeinsam im Gemeinschaftsraum schliefen. Ruby, die mit ihren Muggelkunde Aufzeichnungen nach Melody warf. Remus und Peter in der Bibliothek, umgeben von Bücherstapeln, die selbst Remus überragten. Sirius, der mit meiner Hand spielte, während wir in einem Meer aus Notizen über Magische Wesen vor dem Kamin saßen.

Ich sah Glück, so viel Glück.

Und auch an unseren letzten Tagen im Schloss waren wir glücklich. In unseren besten Umhängen nahmen wir unsere Zeugnisse entgegen. Für einen Abend ignorierten wir, wie klein unserer Jahrgang bereits geworden war.

Wir tanzten bis in den Morgen und schließlich warf uns McGonagall aus der Halle. Lange nachdem die anderen Abschlussschüler verschwunden waren, schleppten wir uns ins Bett.

Am nächsten Morgen wachten wir mit unseren Zeugnissen und einer Pergamentrolle auf unseren Nachtischen auf. In seiner schwungvollen Handschrift bat Dumbledore uns in sein Büro und während das restliche Schloss das letzte Mittagessen vor den Ferien aß, stellten wir fest, dass jeder von uns so eine Nachricht bekommen hatte.

Beinah unser kompletter Jahrgang wartete vor Dumbledores Büro. Doch ein paar Schüler fehlten und es war nur ein Slytherin anwesend.

Wir hatten alle geahnt, dass es irgendwann so weit sein würde. Doch an den Gesichtern meiner Freunde sah ich, dass sie wie ich gehofft hatten, es würde noch dauern.

Wir alle wünschten uns mehr Zeit, mehr Zeit um das Unausweichliche zu leugnen.

Die Schüler um uns herum, die es ja eigentlich nicht mehr waren, unterhielten sich leise. Viel leiser als man es von jungen Leuten erwarten konnte, die ihren Abschluss in der Tasche hatten und denen doch eigentlich die Welt offen stand.

Wir standen abseits und ich griff nach Sirius Hand. Seine Miene war angespannt, aber als ich ihm ein hoffnungsvolles Lächeln schenkte, drückte er mir einen Kuss auf den Kopf und ich lehnte mich an ihn. Ja, wir hatten ein gutes Jahr hinter uns.

"Heute Abend sind wir schon in London." Seine Stimme klang gedämpft durch meine Locken. "Hast du schon irgendwelche Pläne?"

"Meine Großmutter ist in London. Vermutlich bin ich die erste Zeit bei ihr, bis ich weiß, ob ich in England bleibe." Ich verzog das Gesicht. "Und was ist mit dir und James?"

"James und Lily bleiben erst einmal in unserer Wohnung, aber sie wollen sich so schnell wie möglich etwas eigenes suchen. Danach werde ich vermutlich ziemlich allein sein."

"Ich kann dich ja mal besuchen kommen, in deiner großen, leeren Wohnung."

"Zu gütig von dir." Seine Brust vibrierte vor unterdrücktem Lachen und ich verdrehte die Augen. "Du könntest natürlich auch ein bisschen bleiben."

"Damit du nicht allzu einsam bist?" Er hob den Kopf und nickte so ernsthaft, dass ich lachen musste. "Emilia würde ausrasten."

"Dann heißt das also ja?"

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