Kapitel V

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Die Resultate ihrer Tests waren es auch, die sie so hervorstechen ließen und deswegen wurde sie von den männlichen Lehrern gefördert und bevorzugt behandelt. Und ihre Wirkung auf die Männer waren auf das alte und mächtige Blut, das sie bekam zurückzuführen. All dies würde die weiblichen Vampire Anlass geben neidisch und missgünstig zu werden und sie würden anfangen ihr schaden zu wollen.

Außerhalb der Schule lebten Vampire meistens in Clans zusammen, bestehend aus einer Vampirin und mehreren männlichen Vampiren. Auch üblich ist das Gefährtenenleben. Ganz klassisch, ein Pärchen. Oder halt als Einzelgänger.
Und Trina hatte hohes Potenzial einen Clan zu führen. Einen, der über die gewöhnliche Anzahl von Vampiren hinausgeht, wenn man dem Schulleiter Glauben schenken wollte.

"Ach Cait, du weißt ganz genau, dass ich darüber nicht reden darf. Keiner von uns, um genau zu sein. Jeder sollte seine Ergebnisse für sich behalten", sagte Trina im Aufstehen.
Sie ging durch den schmalen Raum, der etwa drei mal fünf Meter maß, zu ihrer Kommode und öffnete die unterste Schublade.
"Und jeder hat sich nicht daran gehalten! Bis auf dir. Du musst ja zu Großem geboren sein, wenn du selbst deiner besten Freundin nichts erzählst. Dazu mehr Blut als wir anderen...Hmm, vielleicht bist du ja Amerikas potentielle neue Präsidentin...", überlegte Caitlin und schmollte dann.

Trina wühlte in der Schublade und ließ ein Glucksen verlauten.
"Das ist lächerlich! Ich bin nicht zu Höherem geboren. Nur kann ich nichts dafür, dass dir anscheinend ein Bürojob droht."
Caitlin schnaufte verächtlich:" Sowas bescheuertes, echt! Als wüssten die, was am besten für mich ist."
"Naja, sie kennen dich, seitdem du ein Baby warst. So unrecht werden sie mit Sicherheit nicht haben. Und außerdem ist bis jetzt nur eine Empfehlung. Wir haben noch knapp anderthalb Jahre, da kann noch viel passieren. Ah, da bist du ja," triumphierend zog sie ein winziges, mit Perlen verziertes Stück Stoff hervor.
"Ja, ja, sagt diejenige, der eine rosige Zukunft blüht! Ich komm heute nicht mit."

Niedergeschlagen legte Caitlin sich hin und drehte sich zur Wand.
Trina schüttelte den Kopf und ging ins angrenzende dunkelmarmorierte Bad. Dort entblößte sie sich unterhalb der Hüfte und wusch sich untenrum am Waschbecken.
Dann zog sie das winzige Stück Stoff mit den Perlen an. Es war ein schwarzer Stringtanga mit Perlen dort, wo es ihr Vergnügen bereitete.
Sie schaute in den Spiegel, drapierte ihre Haare zurecht, nickte zufrieden und zog dann ihren Rock wieder an. Der würde sowieso nicht lange dort verweilen. Eine Melodie summend ging sie zurück ins Zimmer, in dem Caitlin immer noch mit dem Rücken zu ihr gedreht im Bett lag. "Du kommst wirklich nicht mit..? Das ist schade. Du warst doch gestern schon nicht dabei. Jetzt mach dir doch nicht so viele Gedanken, wir haben noch mehr als ein ganzes Schuljahr vor uns und dann bekommen wir erst unsere Auswahl an Laufbahnmöglichkeiten. Da kann sich noch so einiges ändern", versuchte Trina ihrer Freundin gut zuzureden.
Die jedoch zuckte nur mit ihren Schultern und gab ein:"Mmhh, mmmhh", von sich.
Trina seufzte:" Na schön, ich gehe jetzt. Vielleicht kommst du ja nach. Ich kenne einige, die darüber sehr erfreut wären."
Sie schlüpfte in ihre Pumps und verließ das Zimmer.

BlutsMacht - Die ZeremonieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt