42 | Die Wahrheit

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»Tae?« Jungkooks Stimme zitterte.

»Ich... ich wusste nicht, dass es so weit kommt!«, versuchte sich dieser rauszureden, doch wurde gleich von Jungkook am Kragen gepackt.

»Du wusstest von all dem?! Du hast mitgemacht?!«, brüllte er ihm ins Gesicht und zog ihn noch näher an sich ran.
Taehyung schüttelte seinen Kopf rasch. Schweiß lief seine Stirn hinunter und er blickte hilfesuchend zu uns. Doch keiner machte Anstalt, ihm helfen zu wollen.

»Du bist so begeistert von dem Schauspiel-Job, nicht wahr? Doch ich möchte nicht, dass deine Freunde dich hassen, also kläre ich auf: Taehyung weiß nur den Lösungsweg zu den Rätseln. Wenn ihr nicht weiterwisst, wird Taehyung euch auf die richtige Spur bringen. Er wird aber nicht wissen, was passieren wird«, klärte Herr Bang auf.

Namjoon griff mit dieser Erkenntnis dann doch zwischen Taehyung und Jungkook und zog beide auseinander. Jeder war enttäuscht von dem zweitjüngsten, doch ändern konnten wir es auch nicht mehr.

»Jeden Ort in meinem Buch werdet ihr besuchen. Alles ist vorbereitet. Ihr werdet auf ein Schiff gehen, in ein Hotel und noch an andere Orte. Alles ist geplant.«

Jimin fuhr sich mit seinen Händen über das Gesicht und blickte müde auf den Bildschirm. Den Anderen erging es nicht besser.

»In meinem Buch wird jedoch auch jemand sterben. Ein Mädchen wird sterben. Da ich sieben Jungs schon habe, werde ich noch drei Mädchen hinzufügen, also wird es drei Möglichkeiten geben, dass eine stirbt.«

Es herrschte pures Gefühlschaos in mir. Diese Vorstellung, dass dieser Mann uns zugeschaut hatte und wusste, dass einer von uns sterben würde, war einfach nur krank. Wenn ich also damals beim Fallschirmsprung gestorben wäre, würde Nuri jetzt noch leben? Oh Gott.

»Wenn ihr das hier seht, werdet ihr es geschafft haben. Also vorab eine Sache: das hier, war noch nicht das Ende.«

Wir blickten uns alle an. -S war noch nicht fertig? Reichte es ihm nicht, dass er Blut an seinen Händen kleben hatte? Der Mann war doch psychisch nicht mehr ganz stabil!

»Ihr werdet euch bestimmt fragen, wie ich euch, auch außerhalb der Aufgaben, spioniert habe. Ganz einfach. Ich werde die Handys von den Mädchen nehmen und es so einstellen, dass es die ganze Zeit jedes kleine Gespräch aufnimmt. Das Handy von Taehyung hat das jetzt schon. So werde ich immer bei euch sein, auch wenn ihr denkt, ich wäre es nicht.«

Deswegen waren unsere Handys also weg. Deswegen hing mein Handy an der Decke, Nuris' lag auf dem Schiff und Jades war bei der Lehrerin.
So konnte er auch sicher gehen, dass wir die Nachrichten alle erhielten. Er hörte, wann wir sie den anderen vorlasen. -S war krank, keine Frage, aber dumm war er keines Wegs.

»Auf diesem USB-Stick ist die Originalversion meines Buches drauf und während ihr euch das hier jetzt anschaut, wird im Hintergrund ein ganzer Film auf den Stick geladen. Es wird euer Film sein. Alles was ihr erlebt habt, werde ich aufnehmen und somit der Welt beweisen, dass ich nicht verrückt bin. Dass meine Idee es wert ist, beachtet zu werden!«

Er schwieg. Die Kamera zoomte etwas näher an ihn ran und langsam hob er seinen Kopf erneut nach oben.

»Euch werden nun meine Angestellten heraus begleiten. Sie werden euch nichts mehr tun und zurück in das Moccatorium bringen. Wir werden uns zwar bald persönlich treffen, doch ich bedanke mich jetzt schon mal«, meinte er und verbeugte sich leicht.

Gehörte ihm das Moccatorium etwa? Dann würde es Sinn ergeben, was für ein Zusammenhang das Café mit allem hatte. Wieso Nuri, welche in diesem arbeitete und Jade und ich, welche ständig dort Gäste waren, die Nachricht des Escape-Games bekommen hatten. Herr Bang hatte uns wohlmöglich noch dabei beobachtet, während er genüsslich einen Kaffee trank.

»Vielen Dank, dass ihr meine Schauspieler gewesen seid.«

Ehe er fertig war, liefen die maskierten Männer langsam in den Raum. Anders als sonst verbeugten sich diese sogar leicht vor uns, bevor sie uns sachte am Arm griffen und aus dem Nachbau der Universität rausbegleiteten.

Keiner werte sich. Wir alle waren zu erschöpft und geschockt von dem Geschehen. Wieso musste Nuri nur sterben?! Das ist nicht fair! Alles nur wegen seinem dummen Spiel!

Nach und nach kamen wir draußen an. Es war schon dunkel. Langsam wurden wir zu den Vans gebracht, mit denen wir zuvor in das Dorf gebracht wurden. Alle anderen Menschen um uns herum verbeugten sich ebenfalls leicht vor uns. Respektierten sie etwa unseren Sieg? Da gab es leider nichts zu respektieren.
Es fühlte sich alles so falsch an. Nuri fehlte. Wir hatten sie einfach verloren und konnten nichts daran ändern. Doch. Wir hätten einfach auf den Sieg verzichten sollen. Wir hätten mit dem ganzen Scheiß erst gar nicht anfangen sollen!
Wie sollte es nur weiter gehen? Keines Falls konnten wir so leben, als sei das alles nie passiert. Es war aber auch nichts, was man gerne seinen Kindern erzählen würde. Wie könnte ich Nuri jemals vergessen?

Und während wir einer nach dem andern in die Vans gesetzt wurden, dachte ich über -S' Worte nach. Es soll noch nicht zu Ende sein.

 Es soll noch nicht zu Ende sein

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𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐄𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞𝐬 | BTS FF | ✔️Where stories live. Discover now