Teil 7

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Als ich mein Gemach wieder betrat, stand Manuel vor dem Spiegel und betrachtete sich. Ich ging zu ihm. "Ich sehe so anders aus, als du", sagte er dann. "Du bist ja auch nicht ich", antwortete ich ihm nur und reichte ihm meinen Kamm. Sein langes Haar, welches ihm bis zum Steiß ging, hatte Pflege nötig. Wenn nicht einen Schnitt. "Kämm dir dein Haar. Dann siehst du ordentlicher aus." Er nahm den Kamm in seine Hand und fing an mit ihm durch seine dunklen Strähnen zu fahren. Ohne auch nur einmal hängen zu bleiben, glitt er durch die seidigen Strähnen. Er verzauberte mich. "Was hast du jetzt eigentlich vor?" Er sah mich durch den Spiegel fragend an. "Was ich vorhabe?", wiederholte ich seine Frage. Ich wusste nicht, was ich vorhabe. "Wegen dem König. Wie willst du ihn aufhalten?" Er drehte sich zu mir um. Ich senkte den Blick. "Ich werde ihn auf die Drachen ansprechen." "Und wenn er uns leugnet?" Manuel sah mich schnippisch an. "Dann werde ich sagen, dass ich einen Drachen...." Doch Manuel fiel mir ins Wort. "Du wirst ihm nichts von meiner Existenz erzählen. Sonst nimmt er mich sofort in Gefangenschaft. Und das will ich nicht nochmals!" Er sah mich bedrohlich an, weswegen ich nachgab und nickte. "Na schön. Ich lasse mir etwas einfallen."

Grübelnd lief ich auf und ab unter den Augen von Manuel. Ich rieb mir mein Kinn als mir die verschiedensten Ideen in den Kopf schossen. "Was ist, wenn ich Vater frage, ob ich mit in die Schlacht ziehen kann? An oberster Führung. Dann könnte ich den Drachenwahnsinn beenden." Ich blieb stehen. "Warst du schon einmal im Krieg?", fragte Manuel. Sein Blick war düster. "Nein." Ich schämte mich. Vater hatte es nie erlaubt. Ich war zu weich. "Ich wurde nie geduldet." "Wieso nicht?", fragte Manuel mich. "Vater hält mich für zu schwach. Er denkt, ich würde Fallen bevor ich mein Schwert schwingen könnte." Seufzend ließ ich mich auf mein Bett nieder. Manuel kam zu mir und setzte sich vor mich, auf den Boden. "Ich habe eine Idee. Was wäre, wenn wir zusammen in den Wald gehen. Ich gehe zurück zu meiner wahren Gestalt und gebe dir einer meiner Schuppen. Erzähl deinem Vater, du hättest einen Drachen in die Flucht geschlagen und zeige ihm diese Schuppe. Gegen einen Drachen zu Siegen ist nicht einfach und in den meisten Fällen wird der Kampf mit dem Tod des Menschen beendet." Manuel grinste. "Ich weiß nicht wie viele Menschen in meiner Flamme schon gestorben sind. Aber nicht genug, um Frei zu werden." Nun sah er zähneknirschend auf meine Füße. "Das klingt nach einer guten Idee." Ich war begeistert. Zumal ich Manuel als Drachen nur zu gerne noch einmal sehen würde. "Am besten gehen wir, wenn die Sonne untergeht. Und wenn du möchtest, können wir im Schutze der Dunkelheit ein bisschen fliegen. Ich bin lange nicht mehr geflogen." Fast bettelnd sah er mich an. Seine Augen strahlten bei dem Gedanken seine Flügel auszubreiten. Ich merkte, wie sehr er sich darauf freute. "Fliegen?", fragte ich ihn allerdings skeptisch. Es gab noch nie einen Menschen, der in den Lüften war. "Du kannst dich auf meinen Rücken setzen und dich an meinen Zacken festhalten. Dann passiert dir nichts. Komm schon." Er grinste und lehnte sich vor, um seine Hände auf meine Knie zu legen. "Fliegen ist das schönste was es gibt." Durchdringlich sah er mich an. Er war so dicht gekommen.

Dieser weiche und besänftigende Blick von ihm ließ mein Herz im schnellem Tempo schlagen. Ich konnte förmlich spüren, wie das Blut durch meine Adern in meinen Kopf schoss und ihn rot leuchten ließ. "Dann fliegen wir heute Abend." Manuel klatschte in die Hände, als ich ihm meine Bestätigung gab. "Das wird der Spaß deines Lebens. Das Versprechen ich dir!"

Der Prinz der Drachen /KürbistumorWhere stories live. Discover now