DREI

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Jimin und Jeongguk waren skeptisch.

Yoongi war nicht ganz so, wie sie ihn erwartet hatten. Seokjin hatte ihnen erzählt, dass der Katzenhybrid es nicht leicht gehabt hatte und er nicht so gut behandelt worden war, doch dass er halb sediert und mit fixierten Hartgummihandschuhen von einem Zuständigen vor die Wohnungstür gebracht wurde, war schockierend.

"Zu Ihrem Schutz sollten sie die Handschuhe nicht entfernen, er hat sich nicht besonders vorbildlich verhalten."

Seokjin bedankte sich und schloss die Tür, nachdem er den Strick entgegengenommen hatte, der an Yoongis hellblauem Halsband befestigt war.

Jeongguk konnte mit seiner feinen Nase sofort den Geruch von Angst wahrnehmen, doch der Körper des neuen Hybriden schien entspannt. Die Pupillen des Halbkaters waren geweitet und stumpf, er schien nicht ganz da zu sein.

Der pelzige Schwanz des Hundehybriden sank nach unten, als er zusätzlich die Anspannung in Jimin spüren konnte, als der Kleinere sich leicht an ihn lehnte. Der schwarze Katzenschwanz strich unruhig um Jeongguks Beine und er legte den Arm um Jimins Rücken.

Ein zweiter männlicher Katzenhybrid bedeutete wahrscheinlich Schwierigkeiten. Sie wussten nichts über Yoongi, außer, dass er Angst hatte und offenbar gefährlich war. Wie dominant und territorial er sich verhalten würde, konnten sie nicht vorhersagen, wenn er derartig unter Drogen gesetzt war.

Mit Jimin zusammen näherte der Hundehybrid sich Seokjin, machte aber einen Bogen um Yoongi.

"Keine Sorge, das wird schon werden", versuchte Seokjin seine jüngeren Mitbewohner zu beruhigen und Jeongguk nickte nur. Auch der Geruch des Älteren verriet einiges über seine Gefühle und er war keineswegs sorglos.

"Yoongi, das sind Jeongguk und Jimin und ich bin Seokjin. Wir werden uns Mühe geben, dir hier ein Zuhause zu bieten."

Lächelnd und selbstsicher war der Blick des Koreaners auf den Neuen gerichtet, doch abgesehen vom leichten Zucken eines dunklen Ohres kam keine Reaktion.

"Ich bring dich erstmal in dein Zimmer, da kannst du dich ausschlafen."

Als Seokjin den Oberarm des Hybriden berührte, knurrte dieser aus tiefster Kehle, woraufhin sich Jeongguks Lippen hochzogen und er ebenfalls knurrte, niemand durfte seinem Besitzer und großem Bruder drohen. Gleichzeitig stieß Jimin ein schneidendes Fauchen aus und machte einen kleinen Schritt nach vorn, um Seokjin ebenfalls zu verteidigen, wobei er aber seine Hand in Jeongguks Pulli krallte.

"Na na, schon gut!"

Abwehrend hob Seokjin die Hände und drehte den Kopf beruhigend zu den beiden Jüngeren, woraufhin deren Drohgebärden sofort in sich zusammen fielen. Sie waren gut erzogen und wollten sich eigentlich auch gar nicht direkt mit dem Neuen anlegen.

"Wenn er nicht angefasst werden will, werde ich das beachten."

Yoongis Knurren wurde leiser, doch ganz abbrechen tat es nicht.

Umsichtig griff der Älteste doch den Strick und führte den Katzenhybriden langsam zu dem neu eingerichteten Zimmer, in dem sich ein Bett, ein Kleiderschrank und verschiedene andere Möbelstücken befanden, die es ermöglichten, sich zu verstecken, oder etwas zu klettern. Außerdem befand sich ein Baumstumpf in einer Ecke, an dem die Krallen abgeschliffen werden konnten.

Jimins alter Baumstumpf, bereits ziemlich abgenutzt, war mit ihm zusammen in Jeongguks Zimmer gezogen, als die beiden beschlossen hatten, dass ein gemeinsames Zimmer mehr Vorteile brachte, wenn man sich sowieso das Bett teilte.

"Mir gefällt das nicht", murmelte Jimin, als er seinen Kopf an Jeongguks Schulter rieb und dabei sein Ohr leicht zuckte.

Der Jüngere summte zustimmend und schloss den anderen in die Arme. So konnten sie sich gegenseitig entspannen, Jimin begann leise zu schnurren und Jeongguks Rute wedelte sachte hin und her, während er an den blond gefärbten Haaren seines Freundes schnupperte. Der Kontrast zu den schwarzen Katzenohren ließ ihn umso besser aussehen.

"Kuscheln?"

Fragend breitete Seokjin die Arme aus, als er das Wohnzimmer wieder betrat und die anderen beiden beobachtete. Grinsend nickte Jeongguk und spürte im selben Moment den piksenden Druck unter seinen Rippen, Jimins Hand war unbemerkt unter seinen Pullover gewandert und schob ihn nun in Richtung ihres Besitzers. Die Kralle am Ringfinger der rechten Hand des Katzenhybriden hatte Jeongguk schon den ein oder anderen Tropfen Blut gekostet, Jimin hatte bis heute keine Kontrolle über sie.

Zufrieden ließen die beiden sich neben Seokjin auf die Couch sinken und kuschelten sich von beiden Seiten an ihn. Während er ihre Köpfe und Ohren kraulte, wärmten sie ihn und Jimin entspannte sie alle mit seinem Schnurren.

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Der Dritte Hybrid // YoonJinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt