Kapitel 1

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Nach fünf langen Tagen wurde ich endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Diese Tests, ob ich nach der Geburt auch gesund war und ob es dem Kind gut ging, waren wirklich ätzend.

Ich trat vor dem großen Gebäude auf den Parkplatz und sah mich nach einem Taxi um und entdeckte auch gleich eins. Ich lief hin, legte Jessie im Maxi Cosi und meine Reisetasche auf die Rückbank und setzte mich neben sie.

„Am Alten Hafen 45, bitte.“, sagte ich zum Taxifahrer, der das mit einem nicken zur Kenntnis nahm und losfuhr.

Nach circa 20 Minuten hielt das gelbe Fahrzeug vor einem weißen kleinen Haus am Strand. Früher gab es hier in der Nähe wirklich einen Hafen, aber in dieser Zeit war hier nur noch Sand soweit das Auge reicht! An den Stellen, wo der Sand endete, standen kleine Familienhäuser und auch einige Bistros und Läden mit Souvenirs gab es hier. Zwar nannte ich das 21. Jahrhundert nicht mehr mein Zuhause, fühlte mich aber hier am Strand mit den kleinen Geschäften sehr wohl.

Ich bezahlte den Fahrer und stieg aus. Jessie und meine Tasche nahm ich heraus und kaum schlug ich die Tür zu, brauste das Taxi davon.

Ich schüttelte nur den Kopf, kramte meinen Hausschlüssel hervor und betrat mein kleines Häuschen.

Meine Tasche ließ ich erst einmal zu Boden fallen. Um die würde ich mich später kümmern. Ich brachte Jessie ins Schlafzimmer, wo auch schon ein kleines Bettchen für sie bereit stand. Im Moment schlief sie, aber in etwa einer Stunde würde sie vermutlich Hunger bekommen. Diese Zeit sollte ich nutzen, dachte ich mir und ging in die Küche. Erst einmal etwas essen, denn das, was es im Krankenhaus gab, fand ich nicht besonders appetitlich…

Die Küche war nicht besonders groß, hatte aber viele Schränke und war weiß gehalten. Die Wände waren in einem schönen Hellblau, das aber nicht zu kräftig war. In einer Ecke befand sich eine Eckbank aus Buchenholz und ein dazu passender Tisch.

Ich kramte einen Topf hervor und goss Wasser hinein. Als dieses kochte, schüttete ich ein paar Spagetti rein und machte in einem weiteren Topf eine Tomatensoße. Zehn Minuten später konnte ich endlich essen.

Anschließend räumte ich schnell das dreckige Geschirr in die Spülmaschine und setzte mich erst einmal auf das Sofa im Wohnzimmer.

Hier waren die Wohn-wand und noch ein paar weitere Schränke in der Farbe „Sägerau“ gehalten, die im Moment sehr Modern waren. Das Sofa war wieder weiß mit grauen Bezügen und vielen blauen Kissen.

Ich legte meinen Kopf auf ein Kissen und schloss meine Augen. Sofort schlich sich ein Gesicht von einem berüchtigten Piraten in meine Gedanken. Er hatte lange verfilzte Dreadlocks, in denen auch ein paar Perlen eingeflochten waren.      

Außerdem hatte er einen Bart am Kinn, der in zwei Zöpfchen gebunden wurde und dort ein paar Perlen hingen und einen Schnauzer über den Lippen.

Unterhalb des rechten Auges hatte er eine kleine Narbe. Seine Augen waren mit einem Kohlstift umrandet und allgemein sah dieser Mann sehr gut aus.

„Ach, Jack“, seufzte ich und öffnete meine Augen wieder. Wie sehr ich ihn doch vermisste…

Ich stand auf und holte die Reisetasche aus dem Gang und trug sie ins Schlafzimmer. In den wenigen Tagen, in denen ich Jessie hatte, hatte ich festgestellt, dass sie einen sehr tiefen Schlaf hatte. Hatte sie wohl von ihrem Vater. Auch vom Gesicht her, waren ihre Züge mehr nach Jack. Das einzige, was ich bis jetzt feststellen konnte, was sie von mir hatte, waren ihre Augen. Ich packte meine Tasche aus und dafür neue, aber für eine andere Zeit passende Sachen ein und ein paar Klamotten für Jessie. Schließlich sollte sie auch etwas haben. Dann noch ein Kuscheltier und weiße Tücher, die man früher als Windeln benutzte. Hier benutzte ich zwar noch die neuen, weil ich die einfach wegschmeißen konnte, aber im 18. Jahrhundert gab es so etwas noch nicht… Auch ein paar Spielzeuge für meine Tochter steckte ich in die Tasche. Außerdem packte ich noch zwei Boxershorts ein. Ich wollte Jack ein paar mitbringen, damit er sah, was Männer im 21. Jahrhundert trugen.

Als ich die Tasche fertiggepackt hatte, sah ich noch einmal kurz zu Jessie und als ich bemerkte, dass sie immer noch seelenruhig schlief, ging ich nach draußen an den Strand und setzte mich in den feinen Sand sehr dicht am Meer.

Ich saß eine Weile da, bis es plötzlich anfing zu regnen. Empört sah ich zum Himmel hoch, dachte aber nicht daran aufzustehen.

„Wieso fängt es in Filmen und Büchern immer an zu regnen, wenn jemand traurig ist oder jemanden vermisst?“, fragte ich mich und stand dann doch auf.

Der Himmel wurde immer dunkler und die Wellen im Meer wurden immer größer. Scheint wohl einen Sturm zu geben, dachte ich und wollte wieder ins Haus zurückgehen, als ich eine Gestalt bemerkte, die direkt aus dem Meer zu kommen schien.

Verdattert blieb ich stehen, als ich die Gestalt erkannte. Zielstrebig kam sie auf mich zu und blieb vor mir stehen.

Sie hatte Dreadlocks und hatte eine Dunkle Haut. Die Augen waren geschminkt und sie trug seltsame Kleidung und viel Schmuck am Körper. Das Dekolletee war sehr weit ausgeschnitten. Sowohl Kleidung, als auch die freigelegte Haut war sehr verschmutzt. Mit einem fast schon gruseligen Lächeln sah die Frau mich an.

„Lily Turner“, sprach sie mit einem seltsamen Akzent. Ich konnte nur mit großen Augen zurückstarren. „Willst du ein letztes Mal in die Vergangenheit reisen und nie wieder zurückkehren?“, fuhr sie fort.

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Hey Piraten :)

Erst mal Tut es mir Leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe, aber ich hatte lange Zeit kein Wlan, hatte Arbeiten in der Schule und bin diese Woche Krank geworden...

Ausnahmsweise gibt es das Kapitel heute... Ich weiß noch nicht, ob noch eins an diesem Wochenende kommt, aber... ja... :D es ist möglich!

Ich hoffe es gefällt euch!!!

LG coco xx.

Fluch der Karibik - Für ImmerTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang