forever rain

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Es war halb zehn, als Namjoon mit zwei Pizza-Kartons vor Hoseoks Studio Tür  stand und an diese klopfte.

„Komm rein!" Er öffnete die Tür und konnte kurz darauf Hoseok erblicken, wie er auf dem Sofa lag und auf sein Handy blickte.
Als er Namjoon entdeckte, richtete er sich schnell auf und lächelte ihm breit entgegen. „Hey, Joonie!", begrüße er ihn und seine Augen weiteten sich, als er die Pizza Kartons erblickte.
Namjoon, der die Augen niederschlug, um dem Rothaarigen nicht in seine Augen blicken und Gefahr laufen zu müssen, sich wieder in ihnen zu verlieren, stellte die Pizza auf dem Couchtisch ab.
„Ich liebe dich, du bist mein Lebensretter!", gab Hoseok derweil von sich und nahm sich einen Karton, den der Blondhaarige ihm zu schob.

„Mhh, oh das ist so gut." Der Rothaarige schloss genüsslich die Augen und biss noch ein Stück ab.
Namjoon ließ sich währenddessen neben den 24-jährigen fallen, nahm seinen Karton ebenfalls auf den Schoß und öffnete ihn. Der Geruch von der Pizza, den der Produzent so sehr liebte, erfüllte augenblicklich den Raum und er lächelte leicht, ehe er sich ebenfalls ein Stück genehmigte.

So aßen sie und währenddessen schielte der Blondhaarige immer wieder verstohlen zu seinem Sitznachbarn, um ihn dabei zu beobachten, wie er mit einem zufriedenen Lächeln sein Abendessen verspeiste. Doch einmal wandte Hoseok  im selben Moment den Kopf wie der 25-jährige und ihre Blicke trafen sich und blieben auf dem jeweils anderem liegen.
Während Namjoon die Tiefe von Hoseok Augen studierte und feststellte, dass er solch schöne Exemplare noch nie gesehen hatte, musterte sein Gegenüber sein Gesicht anerkennend und kam zu dem Schluss, dass er zu geben musste, dass Namjoon kein hässlicher Mann war. Vor allem seine Lippen hatten es dem Rapper angetan, denn dieser verformten sich nun zu einem unsicheren Lächeln, ehe der Blondhaarige den Blick schnell wieder abwandte, um zu verstecken, dass er rot wurde.

„Darf ich mal deine Pizza probieren?", wollte der Rothaarige nach ein paar weiteren Minuten wissen und Namjoon, der bis jetzt vermieden hatte, ihn absichtlich direkt anzusehen, hob den Blick und nickte. Schließlich griff er sich ein Pizzastück und hielt es Hoseok hin. Doch anstatt es von ihm entgegenzunehmen, lehnte sich der Rapper nach vorne und biss mit einem kleinen Grinsen von der Pizza ab, die sein Gegenüber ihm hinhielt, was dazu führte, dass Hoseok Namjoon etwas näher kam, als es eigentlich nötig gewesen wäre.

„Mhh ist lecker", stellte er fest, als er gekaut und geschluckt hatte und biss gleich nochmal ab.
Hoseoks Gegenüber sah ihn nur an. Er wusste nicht genau wie er jetzt regieren sollte. Im Grunde genommen war es ja nicht schlimmes, was Hoseok gemacht hatte, aber irgendwas daran brachte ihn aus dem Konzept.

Vielleicht war es dieses Grinsen, mit dem der Rothaarige ihn nun bedachte, während er weiter seine eigene Pizza aß. Vielleicht war es aber auch seine pure Anwesenheit und die Geste, er wusste es nicht und würde es wahrscheinlich auch nie erfahren, denn nun erhob sich Hoseok und schritt zu seinem Schreibtisch.

„Ich hab ein Problem mit meinem PC", begann dieser kurz darauf. "Der ist abgestürzt und jetzt geht er nicht mehr an, weißt du was das Problem sein könnte?" Der Rothaarige drehte sich zu dem Blondhaarigen um, welcher nun den Karton schloss und zu ihm kam.

„Ist er einfach abgestürzt und geht nicht mehr an?", fragte er und Hoseok nickte, sichtlich planlos was los war. Er kannte sich nicht besonders mit Technik aus und Alles, was darüber hinaus ging, ein Programm zu öffnen und es zu benutzen  überforderte ihn.

„Okay, warte mal." Ehe der Rothaarige regieren konnte, hatte sich der 25-jährige hingekniet und studierte den Kabelsalat, der sich unter dem hinteren Teil des Schreibtisches befand.
„Ah okay", murmelte er und sein Kopf verschwand unter dem Tisch, während Hoseok ihn abwartend musterte. Seine Augen glitten den Rücken des Blondhaarigen hinunter und er bildete sich ein, dass sich die Konturen von Namjoon Wirbelsäule leicht durch den Stoff seines Pullis schienen. Er hätte wohl die Hand ausgestreckt, um diese entlangzufahren, um zu prüfen, ob sie sich wirklich so schön anfühlte, wie sie aussahen, doch er verharrte mitten in der Bewegung und zog seine Hand schnell wieder zurück, als sich der Blondhaarige wieder aufrichtete.

„So, jetzt schauen wir mal." Er ließ sich auf den Schreibtisch Stuhl fallen und der PC gab augenblicklich diesen vertrauten Ton von sich, als er sich anschaltete und hochfuhr.
„Du kannst ihn schlecht anschalten, wenn das Hauptkabel nicht in der Steckdose ist, wahrscheinlich hast du es aus Versehen aus gesteckt", erklärte Namjoon daraufhin und deutete auf den Bildschirm und Hoseok nickte.

„Kann sein, dass sich es ausgestreckt hatte, als ich das Keyboard noch mal neu aufsetzen wollte." Das stimmte so zwar nicht ganz, denn es konnte gut sein, dass Hoseok aus Frust einfach alle möglichen Kabel ausgesteckt hatte, weil er gehofft hatte, das würde seiner DAW irgendwie dabei helfen schneller wieder hochzufahren, aber das musste der 25-jährige ja nicht wissen.

„Lass einfach alles so wie es ist, dann passiert nichts mehr." Der Blondhaarige erhob sich. Doch da der Rothaarige unmittelbar vor dem Stuhl stand, waren sich ihre Gesichter nun etwas näher als geplant, was Hoseok wieder die Möglichkeit verschaffte seine wunderschönen Lippen zu betrachten.

„Danke", hauchte er in die Stille hinein und er konnte erkennen, dass Namjoon ziemlich nervös wurde, denn seine Augen huschten  schnell durch den Raum auf der Suche nach etwas, was sie anblicken konnten, was nicht Hoseoks Gesicht war.

„K-kein Problem, k-kannst du vielleicht einen  Schritt zurückgehen? Ich würde da gerne durch", stotterte er, doch dann schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er vielleicht gar nicht  wollte, dass sich Hoseok bewegte.
„Oder bleib da stehen, ist mir egal", murmelte der Blondhaarige noch leiser und so langsam nahmen seine Wangen eine rötliche Farbe an.

„Was jetzt? Soll ich stehen bleiben oder mich bewegen?", hauchte Hoseok mit einem Grinsen gegen die Lippen seines Gegenübers, dessen Augen sich nun an Hoseok Gesicht geheftet  hatte, wie eine Klette an einen Wollpullover.

„Ich mag deine Lippen, die sind schön", erklärte er kurz drauf und rückte noch ein Stück näher an Namjoon heran.

In diesem Moment wirkte Hoseok wie ausgewechselt, denn normalerweise hätte er es sich ganz bestimmt nicht getraut, jemandem absichtlich so nah zu sein,  dass er sogar dessen Atem auf seinen Lippen spüren konnte. Aber Namjoon  ließ ihn seine Schüchternheit ablegen, denn er wollte unbedingt wissen wie es sich anfühlte seine Lippen zu berühren. Sie sahen so weich, so  sanft aus, so wundervoll beschützend, falls Lippen überhaupt so aussehen konnten.

Fast schon aus Reflex hob der Rothaarige seine Hand und strich mit seinem Daumen über die roten Lippen seines Gegenübers. Sie waren weich und gaben leicht unter dem Druck von Hoseoks Daumen nach.

„Würde es dir was ausmachen, wenn ich dich küsse?", fragte er kurz darauf  sanft und Namjoon schüttelte, ohne nachzudenken den Kopf. Nein, es würde ihm nicht ausmachen, er würde wahrscheinlich sterben, da sein Puls  gerade bis ins Unermessliche stieg, aber selbst wenn er daran krepieren würde, so hätte er Hoseok geküsst.

„Okay", hauchte der Rothaarige und  verringerte den Abstand noch ein wenig. Es war etwas Magisches, was zwischen den beiden Produzenten lag. Etwas, was Namjoon Hoseok ganz unbewusst und ohne nachzudenken gab, nämlich das Versprechen, das er hier er selbst sein konnte und nicht eines seiner Egos, das ihm damals vor vier Jahren aufgezwungen worden war.

Hier konnte Hoseok, Hoseok sein und hier konnte Namjoon, Namjoon sein.

Der Rothaarige verschränkte seine schlanken Finger in dem Nacken seines Gegenübers und zog ihn noch näher zu sicher heran.

„Ich  liebe dich, Joon", erklärte er kurz darauf und als er seine wichen Lippen, auf die des Blondhaarigen drückte, wusste er, dass Namjoon es auch tat.

Namjoon liebte Hoseok und Hoseok liebte Namjoon.

Die  beiden vertrauten sich, die beiden schützen sich, die beiden  verschmolzen zu einem wunderschönen Team, dass sich alles gab, was der jeweils andere brauchte und alles nahm, was dem jeweils anderem schadete.

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Ich glaube, das war das Schlechteste Chap, was je geschrieben habe, tut mir leid, das nächste wird wieder besser!

mono. | NamhopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt