Teil 28 - Gegenwart

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28 - »Letzter Atemzug«

Ich werde durch das Kitzeln auf meiner Wange wach. Murrend drehe ich mich zur Seite und stoße die Person neben mir von mir weg. Ismails raue Lache umhüllt sofort meine Ohren, ich reiße meine Augen auf. Direkt drehe ich mich wieder zurück zu ihm und schaue ihn schockiert an. Meine Gesichtszüge entspannen sich aber wieder, als ich zurückdenke. Lächelnd schaue ich in sein Gesicht, was zu mir rüber grinst. Er drückt mir ein Kuss auf die Stirn. Wohlig seufze ich auf und schließe meine Augen. So will ich jeden Tag geweckt werden.

„Endlich.", summt er, nachdem er seine Arme um mich schlingt und mich gegen sich drückt. Unsere nackte Haut berühren sich, ich fing an zu kichern. Wie in alten Zeiten.
Wir haben es getan. Schmunzelnd blicke ich wieder rauf zu ihm. Ich habe ihn vermisst. Ich habe es vermisst neben ihm zu liegen und aufzustehen. Ich liebe ihn so sehr.
Er löst sich von mir und steht auf, weshalb ich traurig nach ihm greifen will. Er soll nicht gehen.

„Lass mich jetzt noch nicht allein.", murrte ich schmollend und streckte meinen Arm nach ihm aus. Ich will all seine Wärme in mich hineintanken. Ich will ihn an mich ketten und nie wieder loslassen. So sehr will ich dass er bei mir bleibt. Er gehört nur mir.

„Ich geh doch nur duschen.", lacht er in meine Richtung. Ich klatsche ihm auf seinem nackten Arsch und grinse ihn an. Er schüttelt grinsend sein Kopf und bindet ein Handtuch um seine Hüfte. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht gleich auf ihn loszuspringen. Ich habe vergessen, wie schön es mit Ismail war. Gerade nach dieser Nacht ist es mir klar geworden. Ich wollte doch nur mit Ismail alt werden. Ich wollte doch nur Ismail an meiner Seite haben. Wir haben es uns versprochen. Wie in guten, als auch in schweren Zeiten. Ich hoffe, die schwere Zeit ist weg. Ich hoffe, wir haben es überstanden. Ich hoffe, er bleibt ab jetzt für immer an meiner Seite. Irgendwann rapple ich mich aus dem Bett, fische die Unterwäsche vom Boden, ziehe sie mir an und mache mich zurecht. Die Kinder müssen zum Kindergarten. Ich laufe in das Zimmer von Malik. Lächelnd sehe ich wie er seine Arme um Maliha gelegt hat. Beide schlafen tief und fest, eigentlich zu schade sie zu wecken. Nichtsdestotrotz wecke ich beide auf, natürlich werde ich angezickt und angenörgelt. Wir betreten zu dritt das Bad, wo schon eine dichte Dampfwolke entstanden ist, da Ismail so lange und warm duscht. Wir stehen vor dem Waschbecken und putzen uns die Zähne, Maliha und Malik haben ziemlich Spaß dran. Gemeinsam spülen wir unsere Münder aus, Ismail ist mittlerweile auch fertig mit duschen. Ich ziehe die Kinder an, höre wie Medin nach mir weint. Schnell eile ich zu ihm und nehme ihn vorsichtig in den Arm. Lächelnd schwinge ich ihn in meinen Armen hin und her. Ich küsse seine Wangen und seine kleine Nase, damit er wieder anfängt zu lachen. Er ist ein sehr freudiges Baby, hat immer weite Mundwinkel. Mit ihm in den Armen laufe ich zurück zum Flur und sehe Ismail, der angespannt auf sein Handy schaut. Misstrauisch ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Was ist jetzt los?

„Ist etwas passiert?", fragte ich ihn, weshalb er zu mir zuckt. Hat er mich denn nicht kommen hören?

„Nein- nein alles ist in Ordnung.", antwortet er mir und steckt sein Handy in seine Hosentasche. Ich beobachte seine Handlung. Wieso verheimlicht er mir was? Wir waren doch auf dem Weg ins bessere, will er alles wieder zerstören? Um keinen Streit zu verursachen, belasse ich es und rufe die Kinder zum Flur.

„Kommst du mit?", frage ich ihn. Normalerweise würde er niemals „nein" sagen. Doch er schüttelt den Kopf und nimmt mir Medin aus den Armen. Und wie etwas vorgefallen ist. Irgendwer muss ihm eine so schlimme Nachricht geschickt haben, dass er Zuhause bleiben möchte. Meine Augen fixieren ihn, ich weiß das etwas nicht stimmt. Mit schlechtem Bauchgefühl gebe ich ihm ein Kuss auf die Wange.

„Egal was ist, du kannst mit mir reden. Das ist dir klar, oder?", spiele ich an, damit er mir die Wahrheit sagt. Wenn er etwas zu verheimlichen hat, sollte er lieber jetzt damit rausrücken, sonst werde ich sauer.

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