•Kapitel 56•

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Ariana

Heute war es soweit, der Gerichtstermin meiner Besten Freundin stand vor der Tür. Heute würde sich herausstellen ob Faye hier bleiben durfte, oder ob sie gehen müsste. Innerlich hoffte ich natürlich das sie hier bleiben durfte.

Ich nahm mir aus meiner Tasche eine Leggings und einen Pulli heraus und verschwand gleich darauf in Leans Badezimmer. Der gute Herr meinte er kann noch zehn Minuten schlafen und somit nahm ich das Bad ein. Ich putze mir die Zähne, machte mein Geschäft und versuchte meine Augenringe zu verdecken. Vergebens, selbst nach der dritten Schicht sah man sie noch deutlich, also ließ ich mein Gesicht einfach so wie es war und ging danach wieder raus.

Geschlafen hatte ich diese Nacht kaum, ständig macht ich mir Gedanken über die Verhandlung und leider konnte ich nicht leugnen das er sich auch das ein oder andere mal in mein Kopf geschlichen hat.

Als Lean fertig war, nahmen wir beide unsere Rucksäcke und verschwanden auch schon aus der Tür. Wir hatten uns dazu entschieden, beim Nahliegenden Bäcker etwas mitzunehmen.

Mit zwei Kirschtaschen und einen Cappuccino bewaffnet, gingen wir in unseren ersten Unterricht. Geographie. Ich weiß es ist ein einfaches Lernfach aber dennoch bekam ich es nicht hin eine gute Note darin zu schreiben, es interessierte mich ehrlich gesagt einfach zu wenig. Ich versuchte im Unterricht gut aufzupassen und mein Essen zu essen aber irgendwie verging mir mein Hunger ganz schnell als ich ihn sah, wie er durch die Tür Trat.

Er hatte eine schwarze Jogginghose an und dazu ein Basic weißes Shirt, wodurch man einige seiner Tattoos sah. Natürlich durfte die viel zu klischeehafte Badboy Lederjacke nicht fehlen die einfach nur zu gut an ihm aussah. Als ich in sein Gesicht blickte, stockte mir der Atem. Er hatte tiefe Augenringe und sah einfach einfach nur fertig aus.

Wie als hätte er meinen Blick auf seinem gespürt, sah er mir direkt in die Augen. Pure Leere und Trauer strahlte mir entgegen. Wir sahen uns lange an bis unsere Lehrerin die Stille unterbrach. "Mr Perez, dürfte ich fragen warum sie so spät in meinen Unterricht erscheinen?" Sie blieb erstaunlich ruhig denn hörte man einen kleinen Nachdruck in ihrer Stimme. Mit der Frau war nicht zu spaßen.

„Tut mir leid kommt nicht wieder vor." erwiderte er bloß und setzte sich dann mit gesenkten Blick auf einen leeren Platz. Sein Blick glitt wieder zu mir.

Bleib Stark Ariana, er hat dich verletzt!

Redete ich mir immer wieder in Gedanken ein.

Ich wendete mich von seinem Blick ab und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren, was erstaunlich gut klappte.

Ich schaute gespannt auf die Uhr die im hellen Raum Hang und zählte die letzten fünf Sekunden runter, bis wir endlich Pause hatten.

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Ich nahm meine Sachen und rannte schon fast aus dem Raum. Ich konnte den brennenden Blick von ihm nicht mehr aushalten, das Gefühl unter seinem Blick zu Ersticken war zu groß. Ich rannte runter in die Cafeteria und schmiss mich in die Arme meiner Besten Freundin. „Ich hab solche Angst um dich" flüsterte ich ihr zu und merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Müsste sie heute gehen, würde eine Welt für mich zusammen brechen.

„Keine Sorge, wir kriegen das hin. Das haben wir schon immer." Sie nahm meine Hand und drückte sie leicht.

Das stimmte wir hatten soviel erlebt und durchgemacht und haben es immer Geschafft. Zusammen.

„Danke fürs Warten" raunte mir eine Stimme ins Ohr. Lean setzte sich zwischen uns und legte jeweils einen Arm um unsere Schulter. "Oh shit sorry" flüsterte ich nur. Er jungen fing an zu lachen und machte mit seiner Hand eine komische Bewegung, die soviel wie "schon gut" heißen sollte.

„Ich komm gleich wieder, muss nur schnell alles in meinem Spind schmeißen." Sagte ich noch und ging dann mit schnellen Schritten und meinem viel zu schweren Rucksack zu meinem blauen Spind.

Gerade wollte ich wieder Richtung essen gehen als ich in unserem Abstellraum gezogen wurde. Ich wollte schreien und mich aus den Händen herauswinden, aber nichts davon klappte.

„Pssst Ariana sei still" hauchte mir die raue Stimme gegen meinen Hals und hinterließ eine Gänsehaut. Ich blieb für einen Moment stehen und genoß die Berührung bis mir wieder der Gedanke kam.

Er hat eine andere.

„Lass mich los oder ich schreie." sagte ich kalt und versuchte immer noch aus seinen Armen zu kommen. Letztendendes ließ er mich loß und ich ging gleich ein paar Schritte zurück.

„Was fällt dir Arschloch ein, mich hier rein zuziehen, ich glaub du spi-" ich wurde durch seine Lippen unterbrochen. „Halt bitte ganz kurz die Klappe und genieß es" flüstert er mir zu bevor er mich nochmal küsste. Ich schubste ihn weg und gleich darauf hörte man ein schallendes Klatschen im Raum.

„Gott, fick dich" zischte ich und wollte gehen aber da machte er mir ein Strich durch die Rechnung. „Es tut mir so unfassbar leid, bitte glaub mir." sagte er und vergrub seinen Kopf in meine Hals Kuhle. „Ach was es tut dir leid! Würde es dir leid tun hättest du etwas dagegen unternommen." flüsterte ich unter Tränen.

„Ich kann es dir nicht sagen, noch nicht aber bitte glaub mir, es gibt eine gute Erklärung Dafür." er setzte einen Kuss auf meinen Hals und ließ mich dann los. „Ist mir egal, entweder du sagst mir den Grund oder es ist ein für alle mal Schluss." weinte ich nun und versuchte die immer mehr aufkommenden Tränen, mit meinem Pulloverärmel abzuwischen.

„Fuck, nicht hier okay. Wir treffen uns um 20 Uhr hinter deinem Haus am See" er drückte mir einen letzten Kuss auf die Lippen und verschwand dann aus dem Raum.

Wow klischeehafter ging es ja wohl wirklich nicht.

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Sooo meine kleinen pumpkins neues Kapitel ist in the hood. Ich weiß so unfassbar klischeehaft aber es wird demnächst sehr spannend zugehen. Klischeehaft wird was Trotzdem bleiben. Ups Sorry 🎃

Ariana/✔️ #JulyAward2019 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt