Kapitel 7 - Nur Fliegen ist schöner

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Nun liefen sie den Korridor entlang und schauten durch die durchsichtige Hülle auf den Airport. Man sah die unfertigen Teile des Flughafens und viele Absperrungen und Absperrbänder. Juko meinte nur: „Na ja bei so viel unfertigen Teilen des Flughafens, da ist es ein Wunder, dass wir überhaupt fliegen können - hoffentlich ist wenigsten der Service im Flugzeug gut - wir werden wohl 15 Stunden fliegen." Sue sagte nur: „Du wirst es schön überstehen. Im Handgepäck hab ich auch noch was dabei, außerdem gibt es bestimmt alles zu Genüge an Bord, ist ja kein Billig Flieger!"

Nun waren sie auch schon an der Eingangstüre und schauten nach ihren Plätzen. Mrs. Cody sagte: „Gehen sie bitte durch bis zur ersten Klasse, die Flugbegleiterinnen zeigen Ihnen alles. Dann schönen Flug." Sie ging mit bedachten Schritten ganz nach vorne zum Kapitän und setzte sich natürlich auf den Begleiter Platz hinter den zwei Piloten. Sie sagte kurz was zum Kapitän und dann sprach dieser durchs Mikrofon: „Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist John Silver, wir werden gemeinsam nach Kuala Lumpur fliegen und dort Zwischenstation machen. Das Wetter über dem Ozean ist noch ruhig und wir werden normalerweise pünktlich um 07.00 Uhr im Airport City Lane auf Kuala Lumpur landen. Guten Aufenthalt und gute Nachtruhe wüscht ihnen ihr Kapitän, sowie der Copilot Mr. Ivor." Dann legte er den Hebel um und das Flugzeug bewegte sich langsam nach vorne. Sue und die anderen lehnten sich zurück, schnallten sich schnell noch an und schauten dann durch die kleinen Fenster auf den beleuchteten Flughafen. Nun startete der Flieger durch und bald war nichts mehr zu sehen außer den winzigen Sternen am klaren schwarzen Nachthimmel.

Juko meinte nur: „Na dann werden wir wohl erstmal eine Runde ein Nickerchen machen. Zum Glück gibt's hier Liegesitze!" und drückte den Knopf am Sitz und dieser senkte sich langsam nach hinten. Die andern taten es ihm gleich und so senkten sich nacheinander alle Sitze nach hinten und keiner bemerkte Mrs. Cody, die jetzt aufrecht und still am Ende des Mittelganges saß, die Haare wieder offen und es schien so, als ob sie in der abgedunkelten Kabine fast leuchteten, so ein pures weiß hatten ihre Haare. Die Sonnenbrille hatte sie jetzt abgenommen und man konnte zum ersten Mal ihre schönen hellblauen Augen sehen, die alles und jeden musterten und stets wachsam waren. Bald schliefen alle außer Mrs. Cody, die offenbar keinen Schlaf brauchte. Die Maschine surrte leise, man konnte keine Turbulenzen spüren, das Wetter war ruhig und der Ausblick klar, ab und zu sah man kleine Wölkchen und den großen Vollmond, der ganz klar über dem Horizont schwebte. Als alle versorgt waren ging Mrs. Cody zu den Piloten und erkundigte sich nach der Lage. Alles ruhig, wie es schien. Bald waren sie über dem Schwarzen Meer und flogen dann weiter Richtung Kaspisches Meer, der Himmel war immer noch ruhig und alle schliefen ruhig, oder dösten vor sich hin.

Nach der angenehm ruhigen Nacht, wachte Juko als erstes auf. Er sah verschlafen durch die Fenster, die Sonne machte gerade die ersten Klimmzüge und schaute kerzenwachsrot durch die kleinen Luken herein. Sein Magen knurrte und er freute sich schon aufs Frühstück. Das wurde vom Service pünktlich um 6.00 Uhr gebracht, also in zwei Stunden, er schaute auf die Uhr und blickte auch immer mal zu Sue, um zu sehen ob sie schon wach war, aber Sue schlief noch ruhig. Mrs. Cody, die offenbar niemals schlief, saß bei den zwei Piloten, die mit ihren Instrumenten zu tun hatten. Jetzt hatte sie ihre Frisur wieder hochgesteckt und mit dem silbernen Haarkamm befestigt. Sie sah wieder perfekt aus, als ob sie sich niemals stylen musste. Nun stand Juko aber auf, grüßte sie höflich und lief nach hinten, um zu sehen, ob sich schon was beim Service tat. Er schaute durch die kleinen Luken des Flugzeuges und die Sonne kam nun kräftiger zum Vorschein, aus dem rot wurde nun ein kräftiges feuergelb und der Himmel sah fantastisch aus.

Es war alle noch ruhig, die Stewardessen mussten wohl in einem anderen Abteil sein, also ging er wieder zurück; er musste also doch noch bis 6.00 Uhr warten. Na was soll's dachte er und ging leise wieder auf seinen Schlafsitz zurück. Er nickte nochmals kurz ein und träumte von den riesigen Kuppeln unter dem Meer, er schwamm ohne Sauerstoffgerät und Schwimmanzug durchs offenen Meer, die Kuppeln leuchteten bunt und schimmernd, neben ihm schwammen Sue und Ken, sie wurden von einem Sog zu den Kuppeln hingezogen. Als sie näher kamen fing die Erde an zu beben, die Kuppeln rissen auf und alles wurde durch den enormen Druck herumgeschleudert, auch Juko und Sue und Ken wurden herumgewirbelt, er versuchte noch Sue festzuhalten - aber der Sog war stärker und er konnte sie nicht mehr halten. Sue und Ken trieben hoffnungslos auf die Kuppeln zu und alles um sie herum wurde dunkel und schwarz. Da wachte er auf, weil eine Stimme sagte: „Guten Morgen mein Jukolein, ich dachte, du hattest Hunger?" Sue hatte ihren Sitz aufgerichtet und nahm gerade einen Schluck aus dem Plastik-Kaffeebecher. Juko schaute verdutzt herum und sagte nur: „Oh ich hatte gerade einen fürchterlichen Albtraum, so einen Blödsinn kann auch nur ich träumen. Wir waren im offenen Meer und alles ist explodiert. Hoffentlich vergesse ich den Mist schnell wieder." Sue meinte nur: „Na dann werden wir ja prima Eingestimmt auf unser Vorhaben. Mach's nicht noch schlimmer, auch ich habe natürlich Bammel vor dem Meer, aber wird schon schiefgehen." - „Mal doch nicht wieder den Teufel an die Wand, Juko!" sagte verschlafen Ken der jetzt auch seinen Sitz langsam hochfahren lies. - „Was hat er denn, der Kleine? Schlecht geschlafen oder was?" scherzte Kai und Kira sagte nur: „Na dann wird's ja bestimmt was, wenn du schon davon träumst wie alles kaputtgeht, oder?"

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