Kapitel 6- Die Reise

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Da sie keine Zeit zu verlieren hatten, beschlossen die fünf nachdem sie den Herren vom Aufsichtsrat Bescheid gesagt hatten, dass sie mitkommen würden, jeder eine kleine Reisetasche packen sollte und sie sich dann um 18.00 Uhr treffen wollten. Der Flug ins Krisengebiet sollte abends dann circa um 19.00 Uhr planmäßig starten. Es war geplant, mit kurzem Zwischenstopp Kuala Lumpur, weiterzufliegen auf das Johnston Atoll kurz vor Hawaii, dort wo die unterseeische Hauptzentrale des UnderNets war und wohl bald ganz ausfallen würde. Dort sollten sie mit dem U-Boot SSN-Barracuda3 zur Zentrale fahren. So machten sich alle erstmal auf den Weg nach Hause in ihre kleinen Wohneinheiten am Rande des Central Control Centers in den Wohnblocks, wo auch Sue wohnte. Die anderen wohnten nicht weit entfernt und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg und trennten sich dann nach kurzem Fußmarsch und jeder ging in seine eigene Wohnung um die Sachen zu packen. „Bis heut Abend", sagte Sue, bei der sie als erstes vorbeigingen und dann ging jeder seines Weges nach Hause.

Kira ging ein kurzes Stück mit Juko zusammen und sie sagte zu ihm: „Meinst du wir kriegen das hin mit dem Auftrag, sowas haben wir ja noch nie gemacht. Aber irgendeiner muss ja was unternehmen gegen den Totalausfall, ich mache mir auch Sorgen um meine Mutter, sie hatte echt so große Erleichterung durch diese ganze Computertechnik bekommen, nun ist sie wahrscheinlich total auf sich alleine gestellt." Juko meinte: „Mach dir doch keine Sorgen, sie wird schon klarkommen, früher ging's doch auch ohne Technik, überleg doch wie sie aufgewachsen ist, da gab's noch keine Sensoren. Vielleicht sind die Älteren sogar froh darüber, dass sie nicht immer überwacht werden. Warte einfach ab. Sie schickt bestimmt noch eine Karte, wenn die Systeme nicht funktionieren wird wieder auf Handsortierung umgestellt bei der Post, dauert zwar länger aber geht zur Not auch mal so." Kira seufzte und meinte: „Na ja du hast ja recht, aber ich mach mir halt immer Vorwürfe, weil ich doch so weit weg bin von ihr." Da waren sie auch schon bei Kiras Wohnung und Juko verabschiedete sich noch mit einigen tröstenden Worten und ging dann weiter in seine Wohnung.

Kai und Ken hatten wohl den weitesten Weg, sie sahen unterwegs noch einige Leute, die sich wohl damit abgefunden hatten, dass das UnderNet ausgefallen war und so waren ein Paar Lokalbesitzer auf die Idee gekommen Funkgeräte zu vermieten, so dass man wenigstens noch hier und da Kontakt zu seinen Bekannten aufnehmen konnte. Sie liefen jetzt die Smallstreet ganz hinauf und kamen dann bei Kai an. Ken sagte zu Kai: „Also dann bis heute Abend, kannst dich ja noch bei deinen diversen Freundinnen verabschieden, wenn wir jetzt ein paar Wochen weg sind werden sie dich doch bestimmt vermissen" scherzte er. „Ach weißt du, die merken das bestimmt nicht, war meistens eh nur zum Spaß, da merkt keine, dass ich weg bin." Ken meinte: „Ach du alter Charmeur, es wird dich bestimmt die kleine Blonde vermissen, die du beim letzten Betriebsfest auf einmal so kräftig angebaggert hast, oder?" Kai grinste nur und ging in sein Appartement.

Nun war es Abend geworden und Sues Team traf sich am Command Control Center. Juko war als erster da und winkte die anderen herbei. Dabei war er etwas ungeschickt und verschüttete fast seinen Kaffee, den er sich vorher am Automaten geholt hatte. Er rief: „Kommt hierher, da gibt es wenigstens noch einen guten Kaffee", er hatte ihn aus dem alten Kaffee-Automaten des Lieferanten-Eingangs geholt, einer der wenigen Geräte, die nicht mit dem UnderNet verbunden waren, und somit noch funktionierte. Er platzte dann gleich aus sich heraus: „Mensch, seid ihr auch so gespannt auf den Flieger, das wird doch bestimmt ein tolles Abenteuer für uns, gerade wo doch jetzt sowieso nichts zuhause funktioniert!". Die anderen kamen gerade an und konnten seine Begeisterung noch nicht so ganz teilen. Ken sagte nur: „Na mal hoffen, dass alles gut organisiert wurde bei dem Totalausfall des Systems bestimmt keine einfache Sache." Juko meinte dazu nur: „Ich habe schon alles gecheckt. Mrs. Cody war schon hier, sie begleitet uns natürlich bei der Reise. Sie steht dort hinten und hat alles im Blickfeld." Ken schaute hinüber und erkannte dann die schattenhafte Dame mit den weißen Haaren und er sah wie sie jetzt ihre Frisur hatte: streng nach hinten zu einem Zopf geflochten, mit ihrer Sonnenbrille sah sie schon eindrucksvoll aus.

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