2 - Abschied

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„Bleib immer mit Ero zusammen, verstanden? Er wird dich hier rausbringen und zu dem restlichen Rudel bringen das sich im Westen niedergelassen hat." Mein Vater blickte mir mit seinen warmen braunen Augen in meine fast weißen blauen. „Wann kommt ihr wieder, Vater, Mutter?" Ich sah beide an und diese wechselten blicke bevor sie ihre Arme um mich legten und mir auf den Kopf küssten. „So schnell es geht. Es wird alles gut-", ich ließ meine Mutter nicht einmal aussprechen und umarmte sie. „Ich will dann mitkommen, wenn es nicht lange dauert." Sprach ich trotzig und klammerte mich mit einer Hand an ihrer Kleidung fest, mit der anderen an meinem Vater. „Das geht nicht, Fao." Sie Schwiegern für Augenblicke und sahen dann wieder runter zu mir.

„Ich habe eine Idee!" Sprach Vater und hielt meine Hände. Er seufzte und sah zu Sana, meine Mutter, die mich traurig anblickte.
„Ero wird sich gut um dich kümmern, bis wir zurück sind. Du wirst nicht merken, dass wir nicht da sind", doch das fahle lächeln brachte nicht den gewünschten Effekt. Ich klammerte meine kleinen Kinderhände um ihre Beine und umarmte sie. „Ich will aber, dass ihr bleibt!" Rief ich und fing an zu weinen. Stumm rannten mir Tränen über die blasse Haut und fielen auf den Boden, bevor meine Eltern beide die Flüssigkeit abwischten.
„Wir lieben dich", war der letzte Satz meines Vaters, während er mich auf die Stirn küsste und wieder gerade aufstellte.

Meine Mutter nickte mit Tränen in den Augen und kniete sich hin um mich fest zu drücken. „Ich kriege keine Luft mehr, Mama!" Rief ich lachend und hörte sie auch lachen, doch als sie mich losließ waren ihre Augen rot und sie weinte.

Ero kam zu uns und nahm mich an die Hand während meine Eltern zu dem Rudel sprachen.
Ich bekam nicht mit, was sie sprachen, denn mein Beschützer zog mich langsam weiter und verwandelte sich etwas von dem Lager entfernt, woraufhin ich auf seinen Rücken sprang. „Wann lerne ich mich zu verwandeln?" Fragte ich den großen hellgrauen Wolf der seinen Kopf leicht schüttelte. „Ich will mich aber verwandeln können. Das ist so toll!" Rief ich und kuschelte mich in das dichte Fell, während Ero anfing zu laufen und immer schneller wurde, sodass ich mich festkrallen musste. Genau wie wenn meine Mutter mich durch den Wald bringen würde und zum See rannte.

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