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Jisungs POV.~

Er starrte das weiße Gebäude lange an, bevor er sich dazu entschied hinein zu gehen. Die Flure waren kalt und düster. Der Geruch stach einem in der Nase, sobald man zur Tür rein kam. Nervös ging der Junge herum, verwirrt wo er hin sollte. Bis er den Empfang entdeckte.

"Entschuldigen sie bitte, ich möchte jemanden besuchen." "Wie ist der Name?", fragte die Frau mit ihrer etwas genervten Stimme. "Beom Yugyeom."

Egal wie lange er die Tür anstarrte, seine Angst wurde nicht kleiner. Er wusste, dass es riskant war, aber um voranschreiten zu können, musste er das tun.

Zitternd öffnete er die Tür, doch gab sich Mühe normal zu wirken. Er sah sein schwarzes Haar schon sofort als er rein kam. Er lag in seinem Bett und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Er hing an Schläuchen und hatte überall Verbände und Gipse. Fast konnte er ihm schon leid tun. Aber nur fast.

"Yugyeom." Als Yugeom seine Stimme hörte, zuckte er leicht zusammen. "Was machst du denn hier? Willst du mich jetzt auch noch verprügeln?", er lachte schwach und drehte sich um. Als Jisung sein Gesicht sah, zog sich sein Herz zusammen. Über seine Wangen und Augen zierten sich blaue Flecke und Wunden, sowie eine gebrochene Nase. Jisung blieb still und konnte nichts sagen. Er war verstummt.

"Willst du mich jetzt weiter anstarren oder sagst du noch was?", genervt schnaufte er. "Achso stimmt ja. Du kannst ja nicht mit mir reden. Wie war das? Du hast ein Trauma?" Er lachte amüsiert und schüttelte den Kopf. Jisung ballte seine Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. "Achso, ist Minho eigentlich schon wieder aus dem Knast draußen?", schelmisch grinste er. Er wollte ihn provozieren. Das reichte Jisung. Mit all seiner Kraft nahm er seinen ganzen Mut zusammen.

"Kannst du endlich mal die Klappe halten?", genervt seufzte Jisung aus und entspannte sich. Yugyeoms Augen wurden groß. Der Junge hatte noch nie so mit ihm geredet. "Wie bitte?" "Ich bin nicht hierher gekommen, um mir dein Gelaber anzuhören. Ich bin hier, um mit dem hier endlich abzuschließen. Ich will keine Angst mehr vor dir haben und vor meiner Vergangenheit." "Und wie willst du das anstellen?", lachte er. "Ich rede, du hörst zu." "Und wie kommst du darauf, dass ich da mit mache?" Jisung lachte. "Also weglaufen kannst du wohl kaum", er machte eine kurze Pause, "Zumindest das schuldest du mir." Yugyeom blieb still. "Weißt du überhaupt, was du getan hast?" Immer noch Stille. "Du hast mich gebrochen, Yugyeom. Du hast meinen Geist und Körper gebrochen. Nachdem was passiert war, konnte ich nicht mehr schlafen und nicht mehr Essen. Ich wollte nicht mehr angefasst werden und habe fast jeden Tag Panik Attacken bekommen. Hast du eine Ahnung durch was ich alles deinetwegen musste?" Jisung schossen die Tränen in die Augen, doch er unterdrückte sie. Er wollte nicht schwach aussehen. "Und jetzt sitzt du hier und fühlst dich nicht einmal schuldig", er lachte auf. Verwirrt schaute Yugyeom ihn an. "Wie konnte ich dir überhaupt die Macht geben diese Auswirkung auf mich zu haben?", er blieb kurz Still, "Wie konnte ich mich jemals in dich verlieben?" Mittlerweile erfüllte die erdrückende Stille den Raum. "Du bist mein Leiden nicht Wert. Ich hoffe du bist zufrieden mit dir", gerade als Jisung sich umdrehte und wieder gehen wollte, wurde er aufgehalten.

"Ich...es...tut mir leid. Ich weiß, dass das nichts ungeschehen macht... Du sollst einfach nur wissen, dass ich dich an einem Punkt in meinem Leben sehr geliebt habe...Ich wusste nur irgendwann nicht mehr, wie ich damit umgehen sollte..." Es änderte nichts. Dennoch musste Jisung vergeben, um nach vorne blicken zu können. "Zwar verstehe ich deine Gründe nicht...,aber ich danke dir für deine Entschuldigung. Lebewohl." Als das letzte Wort gefallen war, fiel die Tür ins Schloss. Doch sobald er um die nächste Ecke gelaufen war, war es als ob eine riesen Last von ihm gefallen war und er brach zusammen. Er lehnte sich gegen die Wand, sank zu Boden und ließ den Tränen freien Lauf.

Als er aus dem Krankenhaus raus lief, fühlte es sich so an, als wäre er ein neuer Mensch. Er fühlte sich frei. Frei von seiner Vergangenheit. Frei von all dem Schmerz. Er konnte seiner Vergangenheit entgegen treten und sie somit hinter sich lassen. Jetzt konnte er alles schaffen.


























Hey Leute!

Wie findet ihr das Kapitel? Endlich tritt er ihm gegenüber.

eure Hibiko-sama <3

Feared love~ (MINSUNG~)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt