Kapitel 5

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2009

Raf Pov.

Ich war bereits seit anderthalb Jahren in Berlin und hatte mir mit Max eine brüderliche Freundschaft aufgebaut. Wir machten zusammen Party oder gingen zum Sport. Er hatte mich auch überzeugt endlich den nächsten Schritt mit Adriana zu wagen. "Raf frag sie ob sie mit dir Zusammen ziehen möchte. Ihr seid das Berliner Traumpaar. Sie wird sich freuen" so hatte er mich überzeugt sie zu fragen.

Adriana und ich waren bei ihrer Oma zuhause, die mich beim kennenlernen aufgenommen hatte wie ihr eigenes Kind, worüber ich sehr dankbar war. Mit ihr konnte ich über Probleme reden und sie hatte immer eine passende Lösung für mich. Wir waren in Adrianas Zimmer und ich fragte "Ich hab mir ein paar Gedanken über uns gemacht" ich sah sie an "Ich würde gerne mit dir zusammen ziehen." beendete ich meinen Satz. Ungeduldig und nervös hob ich meinen Kopf und sah in ihr Gesicht. Sie blinzelte ein paar mal und fing dann an zu Strahlen. "Raf ich würde gerne mit dir zusammen ziehen!" Ich entspannte mich und zog sie an mich. "Ich dachte schon du willst nicht" sagte ich "Ich liebe dich!" Sie sah mich liebevoll und berührt an. Ich zog sie zu mir und wir Küssten uns.

Zur gleichen Zeit unterstütze Adriana mich mit meiner Musik und half mir endlich ein eigenes Album aufzunehmen. Sie gab mir verschiedene Ideen, denn im Moment hört man überall den gleichen melancholischen Selbstmitleids Rap und wir waren uns einig das ich etwas neues machen musste um aufzufallen. Die Dancehall Richtung war für mich immer schon interessant gewesen, doch bis jetzt hatte ich noch niemand gefunden, der sowas in Deutschland machte. Also versuchte ich es alleine. Das Album erschien und brachte mir zwar nicht die gewünschte Aufmerksamkeit der Fans, jedoch von anderen Künstlern, die mit mir arbeiten wollten.

Heute würde ich Max mit ins Studio nehmen. Er hatte erzählt das er oft das Bedürfnis verspürte sich mitzuteilen, deshalb hatte ich ihm vorgeschlagen er könne es doch mal mit Rappen probieren und mit mir zusammen ins Studio kommen. "Das ist der Ort wo die Magie passiert" sagte ich schmunzelnd nachdem ich die Studiotür geöffnet hatte. Wir setzten uns auf die Couch und ich zeigte ihm, wie man Beats baute. Danach fing er an Texte auf den Block vor ihm zu schreiben. Ich laß ab und zu was er zu sagen hatte und meinte "Das ist echt gut." "Findest du?" fragte Max "Ja"sagte ich.

Daraufhin waren wir oft zusammen im Studio, da er bald ebenfalls als Rapper durchstarten wollte. Er hatte viel Potenzial, dass hätte sogar ein Tauber Mensch hören können. Er forderte mit seiner Musik den Zusammenhalt der Straße, gleichzeitig kritisierte er die Gesellschaft. Der Junge hatte schon so viel scheiße erlebt. "Gestern war ich wieder Boxen" erzählte Max "Auf dem Weg nach Hause kamen einfach ein paar Spasten und wollten Stress mit mir anfangen." "Was hast du gemacht?" fragte ich "Müssen wir da was klären?" Er verneinte "Ne ich hab das schon geregelt. Die müssen endlich Erwachsen werden und aufhören zu gucken." "Ok" sagte ich "Aber wenn nochmal was passiert sag mir Bescheid ja? Ich kenne ein paar Leute die da was machen könnten."

Max hatte mich nie nach Hilfe gefragt. Wir sprachen über unsere Probleme ja, aber er versuchte mich nicht in illegales oder gefährliches hineinzuziehen sondern meinte immer "Mach dir keine Sorgen. Ich hab schon Leute die mir dabei helfen." Er war der loyalste Mensch den ich je kennengelernt hatte und lieber hätte er alles auf sich genommen, bevor er einen seiner Brüder oder Freunde dafür verraten müssten.





2011

Für meine neue musikalische Phase entschied ich Raf 3.0 zu werden. Meine eigene dritte Version. Gemeinsam mit anderen Künstlern brachte ich in der Folgezeit viele verschiedene Lieder heraus und feierte tatsächlich die ersten größeren Erfolge. Ich produzierte außerdem ein neues Album. Adriana war sehr stolz auf mich "Raphael du bist in den Top10 der deutschen Albumcharts! Das ist unglaublich." Hatte sie mir strahlen mitgeteilt. Und tatsächlich, es war unglaublich. Doch so ganz konnte ich meinen Erfolg nicht genießen. Es schien das er nicht bis nach Wien gelangt war oder dort einfach tot geschwiegen wurde. Nicht in einer einzigen Zeitschrift oder in einem einzigen Klatschblatt wurde mein Name genannt. Adriana hatte meinen Frust erkannt und sagte "Sie werden staunen was du mit deiner Musik erschaffen wirst und dann schreiben sie alle über dich und du wirst der Wiener Superstar" strich mir liebevoll über meine Wange und fügte hinzu "Natürlich ist es sehr verletzend, dass sie dich jetzt ignorieren aber du wirst sie irgendwann kontrollieren."





Hallo liebe Leser und Leserinnen! Erstmal freue ich mich sehr dass ihr meine Geschichte gefunden habt. Ich hoffe das sie euch bis jetzt gefällt und ihr weiterhin dabei bleibt :) Viel Spaß beim Lesen. Schaut doch mal bei meiner Leseliste vorbei wenn ihr Rap Geschichten gerne lest. Habe dort meine Favoriten zusammengestellt.

Bis bald!

Zenit (Raf Camora Ff)Where stories live. Discover now