Kapitel 4

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2007

Raf Pov.

Seit ein paar Wochen war ich jetzt schon mit Chakuza in Berlin. Wien zu verlassen war schwer gewesen, vor allem weil ein richtiger Abschied von meiner Familie nicht möglich gewesen war. In Berlin schlief ich auf dem Sofa und kratzte zum Essen mein ganzes Kleingeld zusammen. Mit der Musik ging es tatsächlich aufwärts. Mein Freund Chakuza wollte mich als Feature auf seinem neuen Album. Dies war die erste Möglichkeit die deutsche Szene auf mich aufmerksam zu machen.

Wir trafen uns im Ersguterjunge-Studio und fingen an zusammen zu schreiben. "Danke für die Einladung" sagte ich "hast du schon eine Idee was das Thema werden soll und wie ich reinpasse?" Chakuza bestätigte und sagte "Du machst die Hook. Am besten in Französisch. Es soll um die Straße gehen, man sollte uns nicht unterschätzen. Wir sind unbesiegbar und gefährlich." Also versuchte ich seine Ideen bestmöglich umzusetzen. So entstand "City Cobra" und mein erster Erfolg in Deutschland.Die Fans fanden unser Lied so gut das Chakuza entschied noch einen Track mit mir auf seinem Zweiten Album aufzunehmen.

Ich war gerade im Supermarkt um noch was zu Essen für den Abend im Studio zu besorgen als ich gegen jemand lief. "Oh tut mir leid ich hab dich nicht gesehen" entschuldigte sich die Frau vor mir. Ich musste ein paar mal blinzeln um zu realisieren, dass sie mit mir sprach und antwortete "Hey sorry das tut mir leid ich war total in Gedanken. Hast du dich verletzt oder so?" "Nein alles gut" sagte sie lächelnd. Ich sah sie kurz an und mein Blick wanderte einmal hoch und runter. Ich realisierte, vor mir stand eine glatte 10 von 10. Sie hatte dunkelbraune Haare eine zierliche Körperfigur jedoch verdammt miese Kurven. Sie war ungefähr zwei Köpfe kleiner als ich und trug eine einfache Jeans und T-Shirt. Mein Blick wanderte zurück in ihr Gesicht und ich stockte. Noch nie hatte ich solche Augen gesehen. Grün einfach nur Wunderschön. Und dieses Gesicht hohe Wangenknochen, eine süße Stupsnase, lange Wimpern und schöne Lippen.

"Ich bin übrigens Adriana" sagte sie und brachte mich endgültig zurück in die Realität. "Raphael" sagte ich und hielt ihr meine Hand hin, die sie schmunzelnd schüttelte. "Also Raphael gibst du mir deine Nummer für den Fall das ich später Blessuren entdecke?" ich fing an zu grinsen "Ja, aber nur wenn du dann morgen einen Kaffee mit mir trinken gehst, als Entschuldigung." Sie grinste zurück und zeigte schöne weiße gerade Zähne. "Klar ich freue mich." Ich gab ihr meine Nummer und wir verabschiedeten uns voneinander.

Auf dem Weg zum Studio ließ ich die Begegnung Revue passieren. Was eine Bombe. Immer noch total in Gedanken an diese Frau kam ich mit etwas Verspätung im Studio. Die ganze Nacht machte wir zusammen Musik. Adriana war die ganze Zeit in meinem Kopf.

Am nächsten Morgen wurde ich früh wach obwohl wir fast bis 4:00 Uhr im Studio gewesen waren. Ich ging duschen und zog mich für das treffen mit Adriana an. Ich schrieb ihr eine SMS "Guten Morgen Sonnenschein! Soll ich dich abholen?" kurze Zeit später klingelte mein Prepaid Handy. Nachricht von Adriana "Guten Morgen. Nein das musst du nicht. Lass uns doch vor dem Café treffen." Ich stimmte zu und machte mich auf den Weg durch Berlin. Pünktlich kam ich an und sah Adriana, die in einem schönen Blümchenkleid und Turnschuhen vor dem Café auf mich wartete. Ich ging auf sie zu und als sie mich erkannte fing sie an zu strahlen und erhob eine Hand um mir zuzuwinken. Ich zog sie in eine Umarmung und sagte "Hallo schön dich wiederzusehen." "Ja freut mich dass das geklappt hat." sagte sie und lächelte mich an. Gemeinsam gingen wir ins Café und ergatterten einen schönen Platz am Ufer der Spree. Wir bestellten uns jeder einen Espresso und einen Frühstücksteller und fingen an uns zu unterhalten. "Du kommst nicht aus Berlin oder?" fragte sie mich nach einiger Zeit. "Das stimmt." sagte ich "ich bin Wiener." "Wiener? Was macht ein Wiener in Berlin?" fragte sie interessiert. "Ich versuche hier in Deutschland musikalisch erfolgreich zu werden. In Wien gibt es noch nicht die Szene für meine Musik deshalb hab ich meine Heimat verlassen." Sie sah mich für einen Moment an, so als müsse sie meine Worte auf sich wirken lassen. "Verlassen? Aber du bist doch gerade mal 23. Vermisst du deine Familie nicht. Versteh mich bitte nicht falsch ich kann das total nachvollziehen mit der Musik aber hast du kein Heimweh?" sie sah mich besorgt an. "Ich vermisse meine Familie sehr" gestand ich ihr. "Aber ich versuche ihnen eine bessere Zukunft aufzubauen. Wenn ich das nur hier in Berlin schaffe, dann ist es halt so." sagte ich und zuckte mit den Schultern. "Wow ich wünschte ich wäre so zielstrebig oder hätte Menschen die sie so umeinander kümmern wie du dich um deine Familie" antwortete sie und ihr Blick ging kurz nach unten. "Meine Eltern sind nur auf ihre Arbeit fixiert und haben kaum Zeit für mich. Ich bin schon so oft Umgezogen und habe nie die Chance gehabt feste Bindungen aufzubauen." ich sah sie ungläubig an. Sie sprach weiter und ihre Augen begannen zu funkeln  "die einzigen die ich habe sind meine Großeltern."

Wir unterhielten uns noch bis zum späten Nachmittag über alle Themen, die wir finden konnten und machten für den nächsten Tag direkt ein neues Treffen aus. Da es langsam dunkel wurde hatte ich beschlossen sie nach Hause zu begleiten. So konnten wir einerseits weiter miteinander reden und ich konnte sicher sein, dass sie unbeschadet zuhause ankam. Wir verabschiedeten uns und sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Total beflügelt machte ich mich auf den Heimweg. Ich musste mir selber ein gestehen das ich mich in Adriana verknallt hatte.

Zwei Blocks vor meiner Wohnung kam mir ein schöner Hund entgegen. Ich ging auf die Knie und kraulte ihm den Kopf. Der Besitzer kam auf mich zugelaufen und sagte "Da bist du ja , sorry der gute ist immer ein bisschen schneller als ich." ich blickte auf, grinste und antwortete "Kein Problem. Das ist übrigens ein richtig schöner Hund." er bedankte sich. Ich sagte "ich bin Raf." und hielt ihm meine Hand hin. Er schlug ein "Max."

Zenit (Raf Camora Ff)Onde histórias criam vida. Descubra agora