<<Vingt-neuf>>

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P.o.V. Liam
Durch einen leichten Druck an meiner Hand komme ich wieder zu mir. Meine Augen lassen sich nur schwer öffnen, weshalb ich diese leicht zusammenkneife, dabei unbewusst den Druck an meiner Hand erwidere. "Liam?" Als ich es endlich geschafft hatte, meine Augen zu öffnen, blicke ich direkt in die, meines Mannes, welche mich besorgt mustern. "Li, hörst du mich?" Ich will meine Stimme erklingen lassen, doch merke sofort, dass mein Hals viel zu trocken ist, weshalb ich einfach seine Hand drücke, was er glücklicherweise auch versteht. Seine andere Hand legt sich sachte an meine Wange und liebevoll streicht er mir mit dem Daumen darüber, weshalb ich ihm ein liebevolles Lächeln schenke. Doch von ihm wird es nur halbherzig erwidert, weshalb ich die Stirn kraus ziehe und ihn verwirrt anblicke. Er blickt zu Boden und lässt seine Hand von meiner Wange in meinen Schoß fallen, wodurch ich ein wenig Sorge um ihn habe. Was ist denn passiert? "Li, ich...es tut mir so leid" Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Was tut ihm den leid? Ich hebe meinen anderen Arm und hebe mit zwei Fingern seinen Kopf an, sodass er mich anschauen muss, als ich erschreckend feststellen muss, dass er tatsächlich weint. Mein Zayn weint. Er weint sonst wirklich nie einfach so, also muss es etwas schwerwiegenderes sein. Ich streiche ihm besorgt über das Kinn und sehe ihn auffordernd an, weshalb er zitternd ausatmet. "Li...ich, du musstest notoperiert werden, weil es Komplikationen mit deiner 'Gebärmutter' gab und...sie haben mich vor die Wahl gestellt. Entweder operieren sie nicht und du und das Kind werdet sterben, oder sie operieren und du wirst es überleben. Der Rest wird dem Schicksal überlassen. Natürlich habe ich mich für die zweite Variante entschieden, Schatz. Ich würde niemals das Risiko eingehen, dass du oder der Kleine stirbt" Hastig greife ich nach dem Glas Wasser, was auf dem kleinen Tisch neben meinem Bett steht und trinke einen großzügigen Schluck. "Es ist ein 'Er' ?", kommt es dann laut aus meinem Mund heraus, weshalb Zayn kurz zusammenzuckt. "Es wäre ein...'Er' ", kommt es dann kleinlaut von meinem Mann, weshalb ich ihn verwirrt und ängstlich ansehe. "Wie...es wäre.."-"Li, er...er hat es nicht überlebt" Meine Augen weiten sich und mein Blick wandert runter zu meinem Bauch, welcher wieder flacher geworden ist. Unser Kind...was ein Junge geworden wäre...ist doch nicht wirklich... "Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist", hauche ich tonlos und blicke meinen Mann in die Augen. Doch schon gleich füllen sich meine Augen mit Tränen und lassen meine Umgebung verschwimmen, als ich auch schon gleich in die liebevollen Arme meines Mannes gezogen werde. Schluchzend kralle ich mich an seine Brust und bin unendlich froh, ihn bei mir zu haben. Er zieht mich vorsichtig auf seinen Schoß, während er mir weiter über den Rücken streicht und mir immer wieder Küsse auf den Kopf drückt. Ich habe mir so viel mit dem Baby vorgestellt. Wenn es jetzt tatsächlich ein Junge war, dann hätten wir ihn Luan genannt. Ich finde den Namen einfach wunderschön und hätte ihn unserem Sohn so gerne verliehen.
"Es tut mir so leid"-"Ich liebe dich"-"Wir schaffen das gemeinsam"
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Etwas müde liege ich in unserem Bett und warte darauf, dass Zayn mir unsere Kinder bringt. Ich habe lange gebraucht, um mit dem Weinen wieder aufzuhören. Doch letztendlich bin ich auf Zayn seinem Schoß eingeschlafen, während er mich die halbe Nacht in den Armen gehalten hat und mich getröstet hat. Jetzt ist es mittlerweile früher Morgen. Zayn hat mir erzählt, dass unsere Kinder schon gestern nach mir gefragt haben, aber da ich schon geschlafen hatte, konnten sie nicht zu uns kommen. Es tut mir unglaublich leid, dass ich Doniyas Hochzeit gestört habe und möchte mich später auch noch bei ihr entschuldigen, doch Zayn meinte zu mir, sie wäre mir keines Wegs sauer und ich solle mir keine Sorgen machen. Ich war bis jetzt noch zu müde und zu fertig, um irgendwie das Bett gestern noch zu verlassen. Aber jetzt möchte ich einfach nur meine Familie um mich haben und die Kinder, die mir geblieben sind, bis zur Unendlichkeit knuddeln. Plötzlich klopft es sachte an der Türe, weshalb ich aus meinen Gedanken schrecke und zur Türe blicke, welche langsam geöffnet wird. Gleich darauf tauchen die Gesichter meiner beiden Kinder auf, welche mich unsicher anblicken, während ich kommentarlos meine Arme für sie ausbreite. Sie lassen sich auch gleich in meine Arme fallen, weshalb ich sie fest an mich ziehe. "Ich hab euch so lieb", hauche ich tonlos, wieder den Tränen nahe. Mich macht es fertig, dass ich das Kind verloren habe. Es war doch schon ein Teil unserer Familie. "Was ist passiert, Dad?", fragt Liyah dann besorgt nach, nachdem sie sich ein wenig von mir entfernt hat, damit sie mich ansehen kann. Ich streiche ihr durch die Haare und versuche für sie ein bisschen zu lächeln. "Es gab Komplikationen mit eurem Geschwisterchen"-"Und wo ist es?" Mein Blick fällt auf Zayn, welcher hinter uns auf dem Bett sitzt und nervös seine Hände miteinander verknotet. "Es ist jetzt da oben", versuche ich die Nachricht gut zu verpacken und zeige in den Himmel. Bear und Liyahs Blicke wandern beide nach oben, während ich mir stark auf die Lippe beiße, um nicht wieder in Tränen auszubrechen. "Wie kommt es da nach oben?", fragt meine Tochter dann ahnungslos weiter, während Bear schon verstanden hat, was los ist und stumm vor sich hin sieht. Auffordernd blicke ich dann zu Zayn, welcher natürlich versteht und seinen Sohn zu sich zieht. "Weißt du, wenn man zu schwach ist, um hier auf der Welt zu leben, dann kommt man da nach oben. Eurem Bruder geht es gut da oben", versichere ich ihr und streiche zittrig über ihre Wange. "Es wäre ein Junge?", ertönt Bears traurige Stimme, weshalb ich meinen Blick zu ihm wende. Zayn hat ihn auf seinen Schoß gezogen und streicht ihm durch die Haare, während Bear mit traurigen Augen zu mir blickt. "Ihr hättet einen Bruder bekommen"

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Hey

Was denkt ihr, werden sie den Verlust verkraften?

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He calls Malik 👑 || (Slow Update)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt