Immer diese Kleinkriminellen!

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Kapitel 19

Ich sah noch, wie dieser rote Nebel um die Häuserwand verschwand und setzte ihm nach. Mein Begleiter tat es mir gleich.

Edward war mir gefolgt, oder besser, er war selber hinter diesem Mann her. Und auch Kenway trug einen Ornat. Aber eines welches sich deutlich von dem alten aus der Karibikzeit unterschied. Es war komplett schwarz, leichter aber fester Stoff und seine versteckten Klingen waren für ungeübte Augen nicht sofort zu sehen.

So eilten wir beide diesem Menschen hinterher, wobei ich mich jetzt auf Edwards Sinn verlassen konnte. Denn er konnte leichte Spuren am Boden ausmachen, die ihm verrieten ob hier gerade jemand entlanggegangen ist. Lange dauerte die Verfolgung nicht, denn wir standen plötzlich 4 Männern gegenüber, die uns nicht wohlgesonnen waren! Es war zu dunkel mittlerweile, als das ich hätte ausmachen können, wie sie aussahen oder ob es sich eventuell um die Vorhut der Templer handelte.

Aber der Anführer, so nahm ich an, eröffnete das Gespräch. "Wie ich sehe, Master Kenway, habt ihr Verbündete gefunden! Glaubt ihr, wir lassen uns davon einschüchtern? Von einer Frau in Männerkleidung?" Mit einem pffffffff griff er nach seinem Schwert und seine Kompagnons taten es ihm gleich.

Auch wir zogen unsere Waffen und was jetzt? „Wenn ihr glaubt, ihr könntet mich einschüchtern, indem ihr meine Familie, mein Anwesen und mich belauert, dann habt ihr euch geschnitten! Wenn ihr etwas wollt, dann solltet ihr schon direkt mit der Sprache herausrücken, oder ich werde euch zeigen, wozu ich im Stande bin." Selbstbewusst und mit geschwollener Brust und erhobenen Hauptes stand Edward vor diesen Typen.

„Aber, aber, Master Kenway. Was wir wollen, wisst ihr doch. Haltet euch einfach aus unseren Geschäften raus! Ihr pfuscht immer und immer wieder in die Verhandlungen und wir können von Neuem auf Käuferfang gehen. Nur wegen EUCH springen immer wieder potenzielle Interessenten ab. Und das können wir nicht so durchgehen lassen! Das ruiniert, sagen wir mal, das Geschäft und den Ruf unserer Firma!"

Ich wusste gerade gar nicht, worum es ging. In welches Wespennest hatte Edward denn da gestochen? Er hatte ja immer schon ein Händchen dafür, Ärger magisch anzuziehen. Aber jetzt schien er ihn zu suchen?

„Ich versuche nur, das alle Beteiligten zufrieden sein können. Davon kann man bei euch ja nicht reden. Wer nicht zahlt, den findet man kurze Zeit später unter der Erde wieder. Das ist keine Geschäftspolitik, die ich gut heiße! Und um das klar zustellen, ihr seid diejenigen, die versuchen ganze Viertel hier aufzukaufen und die Bewohner auf die Straße zu setzen! Das lasse ich so nicht zu!"

Immobilien... jetzt dämmerte es mir. Ich hatte gelesen, dass Edward sich in dieser Branche versuchte einen Namen zu machen! Aber mit diesen Widersachern war halt nicht zu spaßen. Und die hatten gerade gar keine Lust auf Gerede, ihnen war eher nach einer ordentlichen Abreibung.

Denn einer von ihnen stürmte ohne Vorwarnung auf mich los und schlug einfach mit dem Schwert nach mir. Es sah völlig unbeholfen und ungeübt aus. Daher konnte ich noch ausweichen, ehe er überhaupt in meiner Nähe war. Als wäre das ein Startsignal gewesen, kam auch in die anderen drei Bewegung und wir merkten schnell, es waren keine Profis am Werk. Sie arbeiteten irgendwelche Paraden ab, irgendwelche Konter... aber nichts davon, war unvorhergesehen. Es wirkte stellenweise wie ein schlechter Kinofilm. Für mich natürlich von Vorteil, so musste ich nicht meine, zwar schon ausgebauten, aber immer noch eher schwerfälligen Schwertkampfversuche auspacken.

Und gerade für Edward war es tatsächlich eher langweilig. „Was war das denn jetzt? Jetzt schickt man schon solche Anfänger zu mir? Geht denen das Geld aus, oder warum macht man das?" Er sah mich fragend an.

„Woher soll ich das wissen? Ich habe ja noch nicht einmal eine Ahnung WER sie geschickt haben könnte? Ich dachte sie wären von Re....."

„NEIN... Diese hier haben bestimmt NICHTS mit Reginald zu tun. Ich habe vor kurzem einen kleinen Häuserblock erworben, welcher eigentlich abgerissen werden sollte um neuen Häusern zu weichen. Du weißt schon, für die, die es sich leisten können. Aber die Menschen die dort vorher gewohnt haben, hätten kein Dach mehr über dem Kopf. Also nutzte ich mein Geld und meinen Einfluss dafür." Zufrieden sah er mich an. „Denn du hast dich sicher schon gefragt, wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene! Jetzt weißt du es. Und durch aus auch noch mit... ein paar Aufträgen der Bruderschaft."

Eine Zeitreise die sich gewaschen hat - Part 3 - Ein endgültiger AbschiedWhere stories live. Discover now