Ich liebe Streitereien!

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Edward nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und bat mich, mich ebenfalls zu setzen.

"Edward, das war gerade doch ein wenig unfair, mich so zu überrumpeln. Denn ich würde schon gerne ein oder zwei Übungsstunden mit DIR und Haytham gemeinsam machen. Du stellst dir das so leicht vor, aber ich kenne deinen Sohn gar nicht."

"Da du gerade von Sohn sprichst. Du hast jetzt ebenfalls ein Kind? Wie alt ist er und wie heißt er?" Mit gespielter Gelassenheit stellte er mir diese Frage, aber ich konnte sein angespanntes Gesicht sehen.

"Er heißt Yannick und ist 6 Jahre alt. Als ich damals zurück kam, habe ich versucht mein altes Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und es ist mir gelungen, denke ich. Der Beweis ist mein Sohn!" Ich lächelte ihn an.

"Yannick, ein seltsamer Name für einen Jungen. Kommt er eher nach seiner Mutter oder seinem Vater?"

"Der Kleine ist der Sohn von mir und Marius, Edward. Keine Sorge. Es ist nicht DEIN Kind!"

"Ich... das wollte ich damit nicht andeuten! Aber, es ist schön, dass du ebenfalls eine Familie hast. Dann weißt du ja auch, wie wichtig mir meine Kinder sind." Mit einem mahnenden Blick sah er mich an und ich wusste nicht, warum. Ich wollte seinem Sohn schon nichts ans Leder, wo dachte er denn hin?

"Also schön, da du es selber erwähnst, wie wichtig dir deine Kinder sind. Wie sieht es mit Jennifer aus? Du willst sie ernsthaft mit Reginald Birch verheiraten? Ist das dein Plan?"

"Bitte, fang nicht wieder mit diesem Streit an. Er ist gut erzogen, strebsam und er kann ihr ein sorgenfreies Leben ermöglichen! Jenny wird bald merken, dass er auch ein sehr angenehmer Gesprächspartner ist und sicher ein guter Ehemann sein wird!" Mit einem Ausdruck von Stolz ob seiner Menschenkenntnis in den Augen sah er mich an, als suche er meine Zustimmung. Die bekam er aber nicht. Sollte ich ihm JETZT schon von der Templerzugehörigkeit berichten? Oder sollte ich lieber noch etwas warten? Ich war doch sehr unschlüssig, also sagte ich vorerst nichts.

"Ich fange keinen Streit an, aber sie sah gestern nicht sehr begeistert aus, als Reginald zu Besuch kam. Oder ist dir das nicht aufgefallen?"

"Sie ist nur noch ein wenig schüchtern und zurück haltend. Die beiden müssen sich erst noch näher kennen lernen. Heute Nachmittag zum Beispiel wird er sie zu einem Spaziergang abholen. Eine gute Gelegenheit, sich in Ruhe zu unterhalten."

"Wenn du das sagst, wird es sicher so sein!" Ich verdrehte meine Augen und versuchte ruhig zu bleiben und nicht über den Schreibtisch zu springen!

"ALEX, lass das! Du wirst meine Meinung nicht mehr ändern! Sie wird nicht in meine Fußstapfen treten, sondern Haytham. An seinem 10. Geburtstag werde ich ihn einweihen und er wird ab da entsprechend ausgebildet! Bis dahin, hältst du deinen Mund, habe ich mich deutlich ausgedrückt?"

"Sicher doch, MASTER KENWAY!" Ich stand zu schwungvoll auf, so dass ich den Stuhl umriss und dieser polternd zu Boden kippte. So sollte der dramatische Abgang nun wirklich nicht aussehen.

Eine Zeitreise die sich gewaschen hat - Part 3 - Ein endgültiger AbschiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt