Frühstück bei Familie Kenway!

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Erschrocken schlug ich die Augen auf und sah auf meine Hände. Es klebte kein Blut daran und ich hatte auch nicht meine Klingen angelegt. Es war also doch nur ein Traum gewesen. Auch wenn es sich falsch anhörte, es war ein befriedigender Traum! Dabei bin ich eigentlich nicht so blutrünstig.

Die Sonne war schon aufgegangen, ich konnte sie durch die Fensterläden leuchten sehen. Wie spät mochte es sein? Langsam stand ich auf, streckte mich und gähnte die letzte Müdigkeit weg. Dann machte ich mich daran, mich für den Tag fertig zu machen!

Als ich gerade mit dem Zähneputzen fertig war und mein Nachthemd ausziehen wollte, klopfte es zögerlich an meiner Tür. "Herein!" rief ich und ein Zimmermädchen erschien schüchtern in meinem Zimmer.

"Mrs. Frederickson, ich wünsche einen guten Morgen. Ich hoffe, ihr hattet einen erholsamen Schlaf? Kann ich euch beim Ankleiden behilflich sein?" Sie sah auf mein achtlos auf dem Stuhl liegendes Kleid und betrachtete dann meine völlig zerzausten Haare. "Und möchtet ihr vielleicht schon einmal einen heißen Tee? Es ist ja auch recht kühl an diesem Morgen."

Das stimmte tatsächlich. Aber es war ja auch November und da war es zu erwarten, dass die Nächte frostig wurden.

"Ja, danke. Ein Tee wäre jetzt genau das Richtige! Und beim Ankleiden könnte ich wirklich Hilfe gebrauchen, ich bin sehr ungeübt mit einem Korsett!"

Sie verschwand kurz auf der Galerie und kam dann um mich anzuziehen. Als mein Kleid zu ihrer Zufriedenheit saß, nahm ich auf dem Hocker vor der Frisierkommode platz. Man brachte mir den Tee und ich genoss die Wärme in meinem Hals wie sie sich langsam in mir ausbreitete.

Meine Haare waren durch ihre geübten Hände schnell gebändigt, geflochten und hochgesteckt. So sah ich doch präsentabel aus mit dem hellblauen Kleid aus Seide. Verschwenderisch teuer war es gewesen, aber mein Mentor bestand auf authentische Kleidung damit ich nicht unnötig auffiel. Naja, unauffällig ging eigentlich anders.

So ging ich dann hinunter ins Esszimmer wo bereits die ganze Familie am Tisch saß. Bei Odin, war ich so spät dran? So etwas ist mir ja immer unangenehm. "Ich wünsche einen guten Morgen! Es tut mir leid, sollte ich mich verspätet haben. Aber man hat mich nicht früher geweckt!" Entschuldigend sah ich in die Runde.

Edward ergriff das Wort und stand auf um mir meinen Stuhl zurecht zurücken. "Nein, ihr seid nicht zu spät. Wir haben gerade erst mit dem Frühstück angefangen!" Ich nahm dankend Platz und Kenway ging zurück und setzte sich ebenfalls.

Ich werde wohl nie verstehen, warum so viel an Essen aufgetischt wurde, wenn doch gar nicht so viele Personen am Tisch saßen. Es hätte für eine ganze Kompanie gereicht, aber es war einfach lecker und ich genoss es, mir nicht selber mein Frühstück machen zu müssen.

"Haytham, du wirst heute Nachmittag eine Stunde von Mrs. Frederickson unterrichtet." Ich verschluckte mich an meinem Toast und hustete und prustete. "Habe ich etwas falsches gesagt?" Edward sah besorgt zu mir herüber.

"Nein, nein. Das habt ihr nicht. Aber ich dachte... ich würde gerne noch vorher etwas mit euch besprechen, Master Kenway. Wenn es euch recht ist natürlich nur!"

"Gleich im Anschluss habe ich noch ein paar Schreibarbeiten in meinem Studierzimmer zu erledigen. Wir können dann direkt alles klären!"

Ich sah zu Haytham hinüber, der sich aber voll auf seinen Teller konzentrierte und sich nicht von dem Gespräch hatte ablenken lassen.

Als das Essen beendet war, gingen wir hinauf um alles zu klären.

Eine Zeitreise die sich gewaschen hat - Part 3 - Ein endgültiger AbschiedWhere stories live. Discover now