Kapitel IX

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Gedanken

Endlich Ferien.
Ich stand diesmal nicht um 6 Uhr, sondern um 8 Uhr auf. Für einige wäre das wohl trotzdem zu früh, für mich aber genau passend.

Ich zog mich nicht um und lief hinunter. Ich konnte nur Kathrine in der Küche entdecken.
,,Ah guten Morgen Justin- ach herrje, was ist mit dir passiert?'' ,,Hm?'' ,,Sie zeigte auf mein Gesicht und ich verstand sofort. ,,Ah das..'' verlegen kratze ich an meinem Hinterkopf. ,,Ich .. also es gab eine Auseinandersetzung in der Schule, aber es hat sich alles geklärt.'' ,,Oh Mensch.. die Jugend heutzutage. Naja setz dich und iss was, da kommst du zu Kräften.'' ich tat was sie mir sagte und aß etwas.

Umso mehr ich mich mit Katherine unterhielt, erinnerte Sie mich unbeabsichtigt an meine Mutter. Sie sorgte sich auf stets um mich. Selbst mein Vater war einer der sich um mich sorgte, für mich da war, mir immer zuhörte und auch sich mit mir beschäftigte. Seitdem Tod meiner Mutter hatte er sich verändert.

Ob er immernoch an mich dachte? Fehlte ich ihm? Wie es ihm jetzt wohl ging? Ob er sein Problem lösen konnte.. vielleicht würde er mich wieder zu sich holen.

Katherine stellte ein Teller voll mit Rührei vor mich und holte mich somit aus meinen Gedanken.

,,Ist Luca arbeiten?'' ,,Ja, aber er wird heute etwas früher kommen.'' ,,Ach ja?'' ich freute mich plötzlich sehr. Mein Herz schlug auf förmlich schneller. ,,Ja, also so hat er es mir heute Morgen gesagt.'' ,,Achso.'' unbewusst hatte ich ein breites Grinsen auf meinen Lippen und auch meine Laune hatte sich drastisch verbessert. Weshalb freute ich mich aber so sehr? War das normal?

Nach dem Frühstück bewegte ich mich hoch in mein Zimmer, trat unter die Dusche und zog mich schließlich an. Ich putze noch schnell meine Zähne und kämmte durch meine Haare. Alles in einem dauerte die Prozedur 30 Minuten.

Ich lag fertig angezogen auf meinem Bett und hörte mir einige neue Lieder durch. ,,Hm Señorita klingt mega gut.'' ich schaute mir das Musikvideo an und stellte fest, dass zwischen den Beiden mehr als Freundschaft sein müsste.

Das Lied war zu Ende und als ich ein neues anhören wollte, rief mich Luca. Ich stand blitzschnell auf und lief runter.

,,Luca! Du bist da?'' ,,Klar. Super du bist schon angezogen.'' ,,Was ist los?'' ,,Wir müssen los zur-‚'' ,,Zum Restaurant?!'' ich sprach ihm einfach dazwischen und in wenigen Sekunden bereute ich meine Frage. ,,Ah.. nein. Wir müssen noch zur Polizeiwache. Du und ich müssen noch unsere Aussagen abgeben.'' ,,Oh! Em ja stimmt.. hatte ich total vergessen... em ich hole nur schnell meine Sachen.'' ,,In Ordnung.''

Sofort eilte ich wieder hinauf und nahm mein Handy, Geldbeutel und Schlüssel mit. Dabei verfluchte ich mich mehrmals.
Wie konnte ich ihn sowas nur fragen?! Ich idiot!

Ich kam wieder unten an und Luca war an der Türe.
,,Fertig?'' ich nickte und dann gingen wir hinaus.

In der Polizeiwache.

,,Ah schön dass Sie da sind. Bitte nehmen Sie platzt.''
Wir taten was gesagt wurde und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht nervös war. Ich schätze mir tropften selbst die Schweißtropfen auf der Stirn hinunter.

Ich bräuchte nicht nervös zu sein, schließlich war ich das Opfer und nicht Jonas. Als hätte Luca meine Besorgnis gespürt, nahm er meine Hand in seine und strich sie leicht. Selbstverständlich hatte der Polizist unsere Hände nicht gesehen.

Ich schaute dennoch kurz zu Luca und merkte wie ich wieder rot wurde. Die Wärme ließ mich meine Hand nicht wegziehen.

,,So Herr Styles, dann erzählen Sie mal wie das alles passierte.'' Luca hatte sich angesprochen gefühlt und wollte gerade anfangen die Geschehnisse zu erklären. Ich demnch zeigte auch keine Reaktion, da ich es nicht gewohnt war mit diesem Nachnamen gerufen zu werden.

,,Ah nicht Sie. Ich meinte Justin Styles. Verzeihung.'' ich war kurz verwirrt, doch verstand wieder, dass ich ja adoptiert wurde.

Ich erzählte dem Polizisten schließlich alles was passierte und Luca bestätigte. Wir durften nach einer Stunde wieder gehen und statt nach Hause fuhren wir woanders hin.

Wir fuhren eine Weile als Luca die Stille zwischen uns brach. ,,Geht es dir gut? Oder hast du noch schmerzen?'' ,,Ah nein.. danke das du fragst.'' ,,In Ordnung. Sollte dennoch was sein gib mir bitte Bescheid.'' ,,Werde ich... emm Luca?'' ,,Ja?'' ,,Ich.. also wieso hast du drinnen meine Hand genommen?'' ich wurde wieder etwas rot und schaute auf meine Hand hinunter.

,,Du warst nervös, da wollte ich dich beruhigen und zeigen das ich bei dir bin. War das schlimm?'' ,,N-Nein! Ich em.. nein. Du hast mich echt beruhigt, also danke dafür.'' ,,Ganz ehrlich Justin du bist mega süß, bedankst dich bei allem , aber das ist nicht immer nötig.'' ,,Oh ja.'' ich leichte etwas und nerkte einfach wie ich bei seinem Kommentar noch roter wurde.

Unbemerkt hatten sich neue und unerklärliche Gefühle gebildet. War das einfach nur, weil ich ihn nett und sympathisch fand? Oder ist es diese Aufmerksamkeit von ihm? .. was wenn es Liebe ist?
Ich schaute geschockt und musste erstmal schlucken. Mir wurde plötzlich so warm und ich öffnete das Fenster etwas.

,,Alles gut?'' ,,mhmm. Ich brauche emm nur etwas frische Luft.'' ,,Okey aber lass es nicht so lange sonst vergreifst du dir noch eine Erkältung.'' ,,Ah ja .. stimmt.''  ich hörte auf sein Ratschlag und schloss das Fenster nach einigen Minuten. Ich merkte schließlich, dass ich noch nie an diesen Orten war, zudem wir fuhren.

,,Luca wohin gehen wir eigentlich?'' ,,Wirst du sehen. Ist eine Überraschung.'' ,,Luca.. hab ich den soviel verdient? Ich meine  ich möchte mich nochmals für alles entschuldigen. Wegen mir müssen wir durch die ganze Anzeige ubd Polizei Sache hier.'' ,,Justin bitte entschuldige dich nicht. Es ist nicht deine Schuld. Mir ist es wichtiger, dass es dir gut geht , der Rest ist egal. Er hätte meinetwegen auch die Uhren behalten können. Ich war nur wütend weil er dich geschlagen hat. Dich so zu sehen war echt nicht amüsant.'' ,,oh.. ja...'' ,,Glaub mir Justin auch wenn wir uns erst kennen, bedeutest du mir sehr viel.'' ,,Du mir auch und dein Vater und Katherine natürlich. Ihr bereichert mir mein Leben so sehr und ich bin echt froh, dass mein Vater mich zu euch gegeben hat.''

Sekunden später merkte ich was ich sagte. War ich echt froh darüber? Klar ich mochte Luca, David und Katherine sehr. Dennoch mein Vater bleibt mein Vater.. er hatte mich mit aufgezogen. War immer stets für mich da und von heute auf morgen war er nicht mehr da. Ich bemerkte wie ich immer dieses Gefühl von Traurer und Sehnsucht unterdrückte.

,,Justin?'' ,,mhm?'' ,,Alles gut? Du sehst so traurig aus.'' ,,Ahhh, alles gut keine Sorge.'' ich setzte wieder ein Lächeln auf und unterdrückte wieder die Gefühle die mich in die Dunkelheit ziehen würden, wenn ich es zuließ.

,,Wir sind da.'' wir stiegen aus und eine wunderschöne Aussicht war vor uns zu sehen. Vor uns war ein Meer und hinter uns ein großer Turm. Zu meiner Überraschung waren auch sehr wenige Menschen unterwegs, vielleicht lag es auch daran, dass es noch früh war. Schließlich gehe ich davon aus, dass die meisten gegen Nachmittag/Abend hierher kommen würden.
,,Komm wir können oben in dem Turm essen gehen.'' ,,Das klingt gut.'' bevor wir losgingen, hielt Luca meine Hand fest und zog mich etwas zu sich.

,,emm Luca'' ,,Justin. Wenn dich etwas bedrückt komm bitte absofort zu mir und erzähle mir davon. Ich bin für dich da und zusammen können wir eine Lösung finden. Ich will nicht das du traurig bist oder dich etwas bedrückt.'' ,,S..sicher.'' Luca war nir so nah, ein paar Zentimeter mehr und ich könnte seine Lippen auf meinen spüren.

Sofort trat ich von ihm weg und war geschockt über was ich nachdachte. ,,Alles gut?'' ,,Ja. Ich glaube mir ist nur etwas schwindelig, also lass uns besser hoch gehen.'' ,,Klar.''

Das war knapp. Ich verstand mich nicht mehr.. was war los mit mir. Wieso hatte ich solche Gedanken.. verdammt. Schließlich ziehen mich Mädels an. .. ja mädels.

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Ende . ☀️

Ich kann nicht ohne dich... (boyxboy)Where stories live. Discover now