45/Favourite Ex - Maisie Peters

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Als wir aus der Umkleide raustraten saßen Ace und John sich miteinander unterhaltend auf dem cremefarbenen Sofa. Ich räusperte mich und die zwei drehten sich zu uns.

„Da seid ihr ja", sagte John. „Wir müssen los, Ace verpasst sonst seinen Zug."

Ich sah hinüber zu Ace, der aufstand und nach seiner Tasche griff. Er blickte zu mir, schenkte mir ein beruhigendes Lächeln und kam dann auf mich zu.

„Anzüge hier her", wies John an und Harry und ich legten die Anzüge über seinen Arm.

„Ich gehe bezahlen, ihr könnt schonmal zum Auto gehen."

Wir nickten und Ace, Harry und ich gingen aus dem Laden auf den Parkplatz. Auf dem Weg griff ich nach Ace' Hand. Ich würde ihn vermissen. Klar, ich würde mich daran gewöhnen ihn nicht mehr zu sehen, so wie ich das schon nach dem letzten Cut hatte, aber dieses Mal würde es härter werden. Ich könnte ihn nicht einfach als Arschloch abstempeln, ich würde wissen, dass er und ich eine wundervolle Zeit gehabt hatten, die jetzt aber einfach vorbei war. Dass wir uns geliebt hatten (und einen Teil voneinander immer lieben würden) und dass wir...naja...trotzdem vorbei waren.

Harry schloss das Auto auf und setzte sich (zu meiner Verwunderung) aber auf den Beifahrersitz. Ace stieg hinten ein und zog mich mit sich. Er saß rechts und ich in der Mitte. Die letzten paar Minuten, die ich mit Ace verbrachte wollte ich auch nah bei ihm sein.

Nach ein paar Minuten kam John, runzelte auch kurz die Stirn als er Harry nicht hinterm Steuer sah, brachte dann die Anzüge in den Kofferraum und setzte sich auf den Fahrersitz. Wir schnallten und an, John stellte alle Spiegel ein und dann fuhr er los. Die Fahrt verlief ziemlich schweigsam. Ich streichelte nur leicht über Ace' Hand und lehnte mich an ihn. Ich bemerkte die Blicke, die John uns durch den Rückspiegel und Harry von der Seite zuwarf, aber ich ignorierte sie. Harry schien mit seinen Händen beschäftigt, zumindest schaute er nicht mal raus, sondern kratzte nur an seinem Handgelenk und begutachtete seine Fingernägel. Jeder andere hätte jetzt vermutlich Dreck unter seinen Nägeln weggekratzt, aber Harrys Fingernägel waren immer perfekt gekürzt und absolut sauber. Vermutlich lag das daran, dass er so viele Instrumente spielte. Mit langen Fingernägeln Gitarre spielen ging schlecht.

Ich spürte Ace' Blick auf mir und drehte mich zu ihm. Seine klaren, blauen Augen bohrten sich in meine und ich seufzte nur leise. Er begann zu lächeln. Aber es war ein trauriges Lächeln.

„Wir sind da", kündigte John dann an und Ace öffnete die Tür. Ich rutschte hinter ihm über die Sitze raus und schlug die Tür hinter mir zu. Ace nahm noch seine Tasche vom Sitz neben mir und ich nahm sie ihm ab. Er lächelte nur wieder. Wir wussten irgendwie nicht so recht was wir uns sagen sollten.

„Na dann", sagte wieder John und man konnte ihm ansehen, dass er sich selbst komisch vorkam, weil er als Einziger redete.

Ich nickte nur und wir machten uns auf den Weg in den Bahnhof. Er war nicht besonders groß, aber groß genug und eine große Uhr hing über dem Eingang. Wir traten ein und obwohl der Bahnhof so klein war wuselten sofort eine Menge Menschen um uns herum.

Wir sahen kurz auf die digitalen Anzeigen und machten uns dann auf den Weg zu Gleis 2. Ace und ich Hand in Hand, Harry und John schweigend hinter uns. Wir stiegen die Stufen hoch und mit jedem Schritt wuchsen verschiedene Gefühle in mir.

Angst. Hoffnung. Trauer. Freude.

Sehr vermischtes Zeug, aber irgendwie ergab jedes Gefühl Sinn für mich. Ace' Zug stand tatsächlich schon am Gleis, obwohl er erst in einer Viertelstunde abfuhr.

Ich seufzte. Ace drehte sich zu uns allen um.

„Okay", sagte er seufzend.

„Mach's gut Ace", ergriff John dann das Wort, trat vor und schüttelte Ace die Hand.

driving me fuckin' crazy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt