Kapitel 14

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Der nächste Tag war gekommen, und Adelaide das Glück, aus ihrem Haus zu fliehen, bevor jemand aufgewacht war.

Sie überlegte, wohin sie gehen sollte. Die Schule war unmöglich, nur weil sie wusste, dass Ruby die Schreie, die gestern Abend aus ihrem Haus kamen, in Frage stellen würde.

Die vertrauten braunen Augen tauchten in Adelaides Gedanken auf, und zu Gilberts Haus zu gehen, schien keine schreckliche Idee zu sein. Sie machte sich schnell auf den Weg zum Blythhe-Haus, bevor sie es sich anders überlegen konnte.

Adelaide rannte durch den frischen Schnee und dachte an die Ereignisse der vergangenen Nacht. Ihre Mutter hatte sich die ganze Zeit um sie gekümmert?

Adelaide wusste, dass George eine schreckliche Person war, aber sie wusste nicht, dass er so schlimm war, um gleichzeitig seine Frau und Stieftochter zu bedrohen. Wie kann ein Mensch so grausam sein?

Nichts, absolut nichts, würde Adelaide King dazu bringen, so mit anderen Menschen umzugehen.

Als sie immer schneller rannte, befand sie sich bald vor der Tür eines bestimmten Jungen mit lockigem Haar. Sie klopfte an die Tür und rieb sich die Hände, um sie warm zu halten. Die Tür öffnete sich, um die blonde Krankenschwester zu enthüllen. Sie hatte träge Augen mut dunklen Ringen darunter, aber ein Lächeln war immer noch auf ihrem Gesicht zu sehen, als sie sah, dass Adelaide vor der Tür stand.

"Tut mir leid, Sie zu stören, Ma'am. Ich bin gerade gekommen, um nach Gilbert zu sehen." Adelaide lächelte etwas, als sein Name ihre rosa Lippen verliess. Die Schwester öffnete die Tür weiter und deutete Adelaide einzutreten. Sie klopfte den Schnee von ihren Stiefeln, bevor sie eintrat.

"Gilbert! Deine Freundin ist da!" Adelaide errötete stark, als sie diese Worte hörte.

"Wir sind nicht-", begann Adelaide, wurde aber von Gilbert unterbrochen, der gerade die Treppe hinunterkam. Sie lächelte bei seinem Anblick, obwohl er erschöpft aussah.

"Adelaide, hallo." Sagte er atemlos. Die Krankenschwerster verlässt den Raum und die beiden gehen in die Küche, um sich hinzusetzen.

"Tut mir leid, wenn ich deine Zeit mit deinem Vater unterbreche, ich hatte einfach keine Lust in die Schule zu gehen und ich wollte nach dir sehen."

Adelaide schaute vom Tisch auf und sieht ihm in die Augen. Sein Blick erhitzt ihre Wangen und sie blickt wieder nach unten.

"Keine Sorge, ich wollte dich auch sehen." Antwortet er.

"Wirklich?" Fragt sie ihn. Es ist ihr noch nicht ganz klar, dass Leute sie wirklich mögen.

"Natürlich, Adelaide. Ich würde jeden Moment mit dir verbringen, wenn ich könnte, aber ich habe im Moment so viel mit meinem Vater vor." Adelaides Herz erwärmt sich bei dem Satz, den er gesagt hatte. Sie wusste nie, wie sehr sie jemanden lieben konnte.

Adelaides Augen weiteten sich, als sie realisierte, was sie gerade gedacht hatte. Sie sagte, sie liebte ihn.

"Adelaide?" Fragte Gilbert sie, als er bemerkte, dass sie in Gedanken versunken war.

"Also, wie geht es deinem Vater?" Fragt sie abrupt und versucht, das Thema in ihren eigenen Gedanken zu ändern.

"Es sieht nicht gut aus. Es geht ihm kein bisschen besser."

"Oh Gil, es tut mir so leid. Du hast es nicht verdient, das durchzumachen." Adelaide runzelte die Stirn.

Er antwortete nicht, er starrte nur das schöne aber gebrochene Mädchen vor sich an. Ein trauriges Lächeln ist alles, was er ihr als Antwort gibt. Nach einem Moment der Stille steht sie auf.

"Nun, ich nehme an, ich sollte gehen." Sagt Adelaide und holt ihren Mantel. Gilbert steht ebenfalls auf und legt seine Hand auf ihre, um sie aufzuhalten. Sie bleibt einen Moment still stehen, bevor sie sich zu ihm dreht.

"Du kannst bleiben-", beginnt er, wird aber von Adelaide unterbrochen, die ihn kurz umarmt und auf die Wange küsst. Sie nimmt ihren Mantel und verlässt sein Haus, bevor er sie aufhalten kann. Sie wusste, dass er müde war und dachte, dass er im Moment keine Gesellschaft brauchen konnte.

Gilbert biss seinen Kiefer zusammen und sah ihr nach, wie sie weglief, bevor er selber in die Scheune ging. Er wusste, dass er völlig in sie verliebt war, aber er wusste nicht, wie er es Adelaide erklären sollte, ohne dass sie sich komplett verschloss.

Adelaide wusste, dass sie sich öffnen musste, aber sie wollte Menschen keine Last sein. Sie lief mit diesen Gedanken nach Hause und betete, dass George inzwischen verschwunden war. Sie musste mit ihrer Mutter sprechen, was sie nun tun sollten.

Adelaide öffnete die Tür und lief in die Küche, um zu sehen, wie ihre Mutter ein paar Tabletten schluckte, bevor sie sich ihrer Tochter zuwandte.

"Hallo Schatz." Sprach Alice. Adelaide war verblüfft über das Aussehen ihrer Mutter. Sie hatte gewaschen und ein frischer roter Lippenstift bedeckte ihre Lippen. Sie trug ein hübsches Satinkleid und hatte sich die Haare ordentlich geflochten.

"Mutter, du siehst... hübsch aus." Stotterte Adelaide. Die bemalten Lippen verzogen sich leicht und liessen Adelaide ein unbehagliches Lächeln erwidern.

"Wo ist er?" Fragte Adelaide. In Alice Augen blitzte etwas auf, aber sie versteckte es schnell mit einem Grinsen.

"Ich habe ihm gesagt, er soll gehen, also ist er zu seinem Bruder gegangen. So einfach ist das." Antwortete Alice. Adelaide runzelt verwirrt die Stirn.

"Er sagte mir, dass er bald zurückkehren würde, um seine Sachen zu holen, aber wir müssen uns danach keine Sorgen mehr um ihn machen, Schatz." Alice legte ihre Hände auf die Schultern ihrer Tochter und küsste sie auf die Wange.

"Okay, Mom, ich werde jetzt meine Hausaufgaben machen." Antwortet Adelaide und läuft die Treppe hinauf und warf ihrer Mutter einen letzten Blick zu. Die Frau starrte jetzt auf eine weisse kleine Flasche mit gerunzelter Stirn. Adelaide schüttelte den Kopf und geht den Rest der Treppe hinauf.

Adelaide betritt das Badezimmer und verzieht das Gesicht, als sie den roten Lippenstift auf ihrer Wange sieht. Sie leckt ihre Hand ab und schmiert es weg. Adelaide starrt auf ihre rote Hand und fragt sich:

Was zum Teufel ist in ihre Mutter gefahren?

wondrous (Gilbert Blythe fanfic) german translationDonde viven las historias. Descúbrelo ahora