Kapitel 8

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Als die Sonne durch die Bäume von Avolnlea hervorkroch, stand Adelaide neben Anne, als der Priester einige Worte über das Feuer sagte. Alle arbeiteten die ganze Nacht daran, aber es war nun endlich gelöscht.

Die Männer planten, es in der nächsten Woche wieder aufzubauen, bevor die Schule wieder anfing. Adelaide hatte freiwillig angeboten, zu helfen, aber sie wusste, dass das nicht 'damenhaft' oder ordnungsgemäss war. 

Sie fand ihre Gesellschaft ziemlich schwachsinnig. Warum kann eine Frau nicht dasselbe tun wie ein Mann? Sie war genauso stark wie Billy Andrews, wahrscheinlich sogar stärker. Sie konnte einen Hammer gegen einen Nagel schlagen, genau wie Gilbert Blythe.

Apropos Gilbert Blythe, er stand neben dem Platz, an auf dem Adelaide auf dem Boden sass, und lauschte den Plänen, wo die Gillis bleiben würden. Sie hatten nicht gesprochen, aber zwischen den beiden musste nichts gesagt werden.

Als alle entweder nach Hause gingen oder am Haus arbeiten mussten, entschied Adelaide, dass sie zurück ins Haus gehen und sich etwas ausruhen würde. Anne und Ruby waren nach Green Gables zurückgekehrt, teilten ihr jedoch mit, dass sie später wiederkommen würden.

Adelaide tauchte unter ihre Decke und fiel in einen tiefen Schlaf.

...

"Wach auf, jemand steht für dich an der Tür." George zog die Decke von Adelaide, und sie stöhnte innerlich.

Ich erwarte auch, dass du deiner Mutter und mir bald Mittagessen machst, da du den ganzen Tag im Bett gefaulenzt hast.", spuckte George, bevor er zur Tür ging. Adelaide hob die Augenbrauen. 

"George?" Fragte Adelaide und liess damit den Mann sich zu ihr wenden.

"Ja?" Fragte er, während er sich den Nasenrücken klemmte, verärgert über das junge Mädchen.

"Ich habe letzte Nacht nicht gesehen, wie du geholfen hast, das Feuer zu löschen, also denke ich du kannst dir dein eigenes Essen machen. Ich gehe raus, um meine Freunde zu treffen." Antwortete Adelaide und warf sich ihr grünes Kleid über.

"Entschuldige?" George wütete und trat näher an sie heran. Sie bemerkte plötzlich, dass es vielleicht nicht die beste Idee war, ihm zu widersprechen.

"George, ich brauche deine Hilfe!", rief Alice von unten. George schaute zur Tür und dann wieder zurück zu Adelaide, die sich in die Ecke des Zimmers zurückgezogen hatte. 

"Dieses Mal hast du Glück, Mädchen", zischte er und verliess dann ihr Schlafzimmer.

Sie stiess einen Atemzug aus, von dem sie nicht wusste, dass sie ihn angehalten hatte, und zog zitternd ihre Stiefel an. Adelaide entschied, dass sie wirklich lernen musste, ihren Mund zu halten.

Adelaide rannte so schnell sie konnte aus dem Haus, um Ärger zu vermeiden, und ging direkt zum Gillis-Haus hinüber. Anne und Ruby hielten einen Korb in der Hand und sprachen mit dem Priester, also trabte zu ihnen hinüber.

"Guten Morgen!" Sagte sie zu den beiden Mädchen. Sie drehten sich um, überrascht, sie zu sehen.

"Dir ist klar, dass es Nachmittag ist, oder?" Fragte Ruby mit einer leisen Stimme.

"Nun, für mich ist Morgen, da ich gerade aufgewacht bin." Adelaide grinste.

"Wieso bist du so gut gelaunt?", fragte Anne sie.

"Ich bin nur dankbar, dass ich aus diesem erdrückendem Haus herausgekommen bin.", antwortete Adelaide ihrer Freundin und warf ihr einen Blick zu, der ihr verriet, dass sie später reden mussten. 

Ruby griff in ihren Korb und holte ein Gebäck heraus. Sie hielt es Adelaide hin, die es vorsichtig nahm.

"Anne und ich haben sie für die Jungs gebacken, besonders für Gilbert.", sagte Ruby dem blondem Mädchen verträumt. Adelaide nahm einen Biss und lächelte.

"Die sind erstaunlich! Ich wünschte ich könnte backen, aber ich habe wahrscheinlich die schlechtesten Backfähigkeiten. Fügt das auf die Liste der Gründe hinzu, aus denen ich eine schreckliche Frau machen würde." Sagte Adelaide zu den Mädchen und sie lachten über ihren Gebrauch von Sarkasmus. Als das Trio dorthin ging, wo Billy und Gilbert am Haus arbeiteten, stolperte Ruby aus Versehen und fiel hin.

Adelaide wollte sie fragen, ob es ihr gut gehe, wurde aber von Billy unterbrochen.

"Es sind die Verrückten und ihre neue Zwillingsschwester." Er lachte die Mädchen aus. Gilbert versuchte sie zu verteidigen, aber Billy war unerbittlich. Adelaide spottete und trat näher an die Leiter.

"Mädels sind nutzlos. Schätze ihr bleibt besser zuhause in der Küche?" Er lachte sie wieder aus. Dieser Kommentar war zu viel für Adelaide.

"Warum glaubst du, dass du soviel besser bist als wir? Ich könnte in einer Stunde mehr Arbeit erledigen, als du und Gilbert den ganzen Morgen getan habt. Hör auf ein Tyrann zu sein, und mach deine Arbeit, oder ich muss hochkommen und es für dich erledigen.", schrie sie ihn an und drehte sich um, um zu sehen, wie Gilbert Ruby vom Boden hoch half. Adelaide hatte gar nicht bemerkt, dass er die Leiter herunter gekommen war. Sie war zu beschäftigt gewesen,, Billy anzuschreien.

Adelaide's Herz sank, als sie sah, dass Gilbert Ruby's Hand hielt, verwarf es aber und ging zu ihren Freunden.

"Adelaide, hallo." Gilbert starrte das Mädchen vor sich an. Sie kannten sich seit einigen Monaten, aber er wusste wirklich nichts über sie. Er hatte aus Versehen herausgefunden, dass ihr Vater tot war. Was versteckte sie noch?

"Hey, Gilbert." Der Lockenkopf runzelte die Augenbrauen, als er ihre abgehackte Stimme hörte. Was hatte er falsch gemacht?

"Nun, wir bringen Ruby besser nach Hause." erzählte Anne Adelaide und sie nickte zustimmend. Die drei gingen weg. Bevor sie gehen konnte, packte Gilbert ihr Handgelenk. Adelaide schreckte zurück und erinnerte sich, wie ihre Mutter sie geschlagen hatte. Anne weitete die Augen.

"Geh nach Hause, ich komme später vorbei.", sagte Adelaide ihnen. Anne stimmte widerstrebend zu.

Adelaide seufzte und wandte sich wieder Gilbert zu.

"Was willst du?", fragte sie ihn. 

"Wieso bist du wütend auf mich?"

"Das bin ich nicht, Gil. Billy hat mich einfach schlecht gelaunt. Danke, dass du versucht hast, uns zu verteidigen." Adelaide lächelte ihn an, immer noch etwas zitternd von der Berührung. Sie drehte sich auf den Fersen um, um zu gehen, da er nichts weiter sagte. Er öffnete den Mund, um zu protestieren, hielt aber inne. Gilbert wusste nicht, wieso er so für Adelaide schwärmte. Etwas an ihr zog ihn einfach an. Er beschloss sie gehen zu lassen, damit sie sich mit ihren Freundinnen treffen konnte.

Er sah zu, wie sie in die Richtung ihres Hauses verschwand und kletterte die Leiter hinauf, wo Billy wartete. Der blonde Junge grinste Gilbert an, der ihn verwirrt anblickte.

"Was?" Fragte Gilbert.

"Du bist total in Adelaide verliebt." Billy lachte. Gilbert's Gesicht wurde rosafarben und er leugnete es, aber tief im inneren wusste er, dass Billy Andrews ausnahmsweise recht hatte.

wondrous (Gilbert Blythe fanfic) german translationWhere stories live. Discover now