Kapitel 32

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Es ist schon komisch wie sich alles mit der Zeit verändert. Das Leben rauscht quasi an einem vorbei und man genießt die wichtigen und richtigen Momente kaum noch. Man ist mit so vielen anderen unwichtigen Dingen beschäftigt, dass man sich garnicht um das wesentliche kümmert.
Ich habe garnicht gemerkt wie gut Forkan mir eigentlich tat. Er hatte sich jedesmal so viel Mühe gegeben, jedes Mal versucht mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Seufzend mache ich die Augen für einen kurzen Augenblick zu. Ich war zwar erst 17 und hatte vermutlich keine Ahnung vom leben, der liebe und dem was wahres Glück hieß, aber ich bin mir sicher, wenn ich Forkan von Anfang an die Chance gegeben hätte und mich ihm gegenüber anders verhalten hätte, würde ich nun ein glückliches Leben führen.
Mit 17 Jahren verheiratet, ob das richtig war?
Ich weiß es ja selbst nicht, aber ich würde mich mit der Zeit daran gewöhnen können. Immerhin hätte ich Forkan als Partner, ein Mann der mich wirklich sehr geliebt hat.
Ach Hazal!
Ich hielt noch immer mein Foto in der Hand, sah es mir genauer an, ein Bild mit einer schönen Geschichte dahinter. Ein Bild, welches mein wahres ich widerspiegelte, das Ich, welches immer glücklich und gutgelaunt jedem gegenübertrat.
Ich stellte es vorsichtig wieder auf seinen Platz.
In Gedanken versunken gehe ich auf das Regal zu, mit den vielen Büchern.
Erst jetzt merke ich wie wenig ich über ihn wusste. Ich hatte von ihm erfahren und mir direkt vorgenommen, ihm keine Chance zu geben.
„Mal sehen wer du bist, Forkan." ,flüsterte ich vor mich hin und sah mir die Bücher genauer an.
Er liest ziemlich viel. Ich griff nach einem Buch und wollte es gerade öffnen, als daraus ein Brief fällt.
Auf dem Brief stand sein Name, meine Neugier packte mich und ich entschloss mich dieses Brief zu öffnen. Ich setzte mich auf den Boden im Schneidersitz hin.
Den Brief in meine Hand.
Ich zögerte einen Augenblick, immerhin war dieser nicht meiner und irgendwo ist es auch nicht richtig diesen einfach zu lesen.
Ich biss mir erneut auf die Unterlippe.
Ach verdammt!
Ich öffne diesen Brief nun und beginne zu lesen.
>Forkan,
ich weiß nicht wie ich anfangen soll.
Es bricht mir das Herz, es schmerzt fürchterlich dir nun diesen Brief zu schreiben. Es schmerzt so sehr dich zu enttäuschen..<
Ich halte einen Moment inne.
In diesem Moment pochte mein Herz so stark gegen meinen Brustkorb, dass ich schon befürchtete es würde aussetzen.
Was könnte in diesem Brief stehen? Würde es was verändern? Wollte ich wissen was hier drin steht? Von wem war dieser Brief und womit hatte diese Person ihn enttäuscht?
Gerade als ich weiterlesen wollte, hörte ich den Motor eines Autos. Leicht panisch stehe ich aus und schaue von hinter den Gardinen seines Zimmers raus.
Es war sein Auto gewesen.
Neben ihm saß eine junge Frau im Auto.
Mein Herz setzte für einen Moment aus.
Ich packte den Brief zügig in das Buch zurück und stellte auch das Buch an seinen alten Platz.
Ich schnappte mir eine Tasche vom Bett und schaue beim rausgehen noch einmal durch das Fenster. Er war bereits ausgestiegen.
Ich laufe mit großen und schnellen Schritten durchs Haus.
Unten angekommen öffnete sich die Tür.
Wir standen einige Meter voneinander entfernt. Er hatte mir jedoch den Rücken zugewandt.
Ich sag ihn einfach nur an.
Mein Herz schlug so stark gegen meine Brust, ich hatte das Gefühl es würde herausspringen.
Er schließt die Tür und dreht sich nun zu mir.
Er sieht mich verwirrt an.
„Was machst du denn hier?" ,fragte er mich und blickte kurz durch das kleine Fensterhebern der Tür raus.
Ich tue es ihm gleich.
„Wer ist sie?" ,kam es aus mir geschossen.
„Was machst du hier, Hazal?" ,weicht er meiner Frage mit einer Gegenfrage aus.
„Ich wollte nochmal-" ,ich schüttle den Kopf.
„Nein- du, wer ist sie?" ,frage ich ihn erneut und ich merke wie schwer mir das Atmen fällt.
„Das geht dich wirklich nichts an, Hazal. Geh jetzt bitte." ,er hält mir die Tür auf.
Ich schaue ihn nur an.
Bringe kein Wort raus.
Er schaut weg.
„Mach die Tür zu wenn du gehst." ,damit läuft er an mir vorbei.
Überfordert mit dem was gerade passiert drehe ich mich um und schaue ihm nach.
„Ich denke ja nicht einmal daran." ,sage ich noch, doch er hört es nicht mehr.
Ich lasse die Tür ins Schloss fallen und laufe ihm hastig nach.
Er steht in seinem Zimmer und wählt in seinen Schubladen nach etwas.
„Forkan" ,entgegne ich ihm.
Er seufzt nur, schenkt mir jedoch keine Beachtung.
Ich schaue aus dem Fenster zu der jungen Frau in seinem Auto.
Sie ist wunderschön.
„Kannst du bitte mit mir reden?" ,frage ich ohne den Blick von ihr zu nehmen.
„Hazal, ich habe gerade nicht das Bedürfnis danach mit dir zu reden abgesehen davon habe ich gerade auch keine Zeit dafür." ,er läuft zu seinem Schrank neben der Badezimmer Tür.
„Wieso? Wegen ihr?"
Erneut entgeht ihm ein seufzen.
„Ich habe keine Lust mich mit dir zu streiten, dieser Kindergarten sollte endlich enden. Hast du nicht was du wolltest? Ich lasse dich nun in Ruhe!" ,er nimmt etwas aus dem Schrank und tut es in eine Tasche.
Er läuft ohne mir einen Blick zu würdigen raus.
Ich bleibe hier zurück.
Mein Blick schweift von der Tür zum Fenster.
Ich höre noch wie die Tür in einem lauten Knall ins Schloss fällt.
Ich mache die Augen zu und als ich sie wieder öffne, sehe ich wie er die Tasche auf den Rücksitz wirft und uns Auto steigt.
Das Mädchen neben ihm spricht kurz und er schaut kurz zu mir hoch eher er den Motor startet und davon düst.//Meinung?(Bild oben das Mädchen mit Forkan im Auto)

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⏰ Last updated: Jun 09, 2019 ⏰

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Verheiratet mit 17❤                                                  War das richtig ?Where stories live. Discover now