Die Eminenz im Schatten『Band 1』

Kapitel 30 - _ _ _ _ _ _ _-Bastard

Nyuus Augen schlossen sich ein wenig hinter ihrer Brille und blickten zum Akademiegarten.

Ursprünglich sollte sie zu dieser Schule als tatsächliche Schülerin im zweiten Jahrgang gehen. Bis der Tag kam, an dem sie aufgrund von Dämonenbesitz verworfen wurde. Sie hatte bis dahin keine Sekunde daran gezweifelt, dass ihre Zukunft glatt und friedlich verlaufen würde.

Aber am Ende stellte es sich alles als eine reine Fantasie fest.

Alles, woran Nyuu geglaubt hatte und für selbstverständlich hielt, sei es Familie, Freunde oder Frieden, entpuppte sich als ein Turm, der auf einer sehr, sehr dünnen Eisschicht gebaut war. Unwissend dem, was unter dem Eis lag, hatte sie sich als ein reines, unwissendes Kind herumgetrieben.

Sie betrachtete die Schüler im Garten mit Neid und Mitleid in ihren Augen.

Dort war ein Gesicht, das sie erkannte.

Nyuu war früher mal die Tochter einer Marquisfamilie, und sie war im sozialen Umfeld ziemlich bekannt.

Jene Tage waren glitzernd.

Aber auch das gehörte nun zur Vergangenheit.

Sie wurde aus ihrer Familiengeschichte gestrichen und in jemanden verwandelt, die nie existierte.

Wie viele dieser Menschen, die ihre engen Freunde waren, erinnern sich denn überhaupt noch an sie?

Oh stimmt, da war diese eine Person.

Wahrscheinlich würde anstatt Nostalgie eher nur Ekel da sein, wenn von ihr nun gesprochen wird. Das ist, was Dämonenbesitz ist.

Es war nicht nötig für sie, sich die Mühe zu machen, tagsüber zur Akademie zu kommen, um Shadow zu treffen.

Es war nur, dass sie ein kleines Stück Hoffnung hatte, das sie nie vollständig verwerfen konnte.

In irgendeiner Ecke dieser friedlichen Akademie ist immer noch ein Platz für sie. Sie wollte diesen törichten Traum nur für einen kurzen Moment sehen.

Nyuu lachte.

Auch wenn sie möglicherweise keinen Platz mehr in der Welt des Lichtes hat, hat sie jetzt Kameraden, die ihren Willen teilen.

Und...neben ihr ist ihr geliebter und angesehener Herr.

Er hatte den Kampf ganz alleine begonnen.

Und er würde wahrscheinlich bis zum Ende weiter kämpfen, selbst wenn er die einzige Person, die noch übrig ist, wird.

Seine Existenz ist, was Schattengarten stützt.

Menschen sind schwach, jeder Einzelne, deshalb wollen sie sich alle auf eine absolute Einheit verlassen.

Wenn für die Welt Gott diese absolute Einheit ist, dann ist Er für Schattengarten diese absolute Einheit.

Aber er ist so viel besser als Gott.

Wenn sie ihre Augen öffnet, ist er da. Wenn sie sich ausstreckt, kann sie ihn berühren.

"Nn, was ist los?"

"Da war etwas an euch."

Sie wischte die Flusen von seiner Schulter.

Dann sah sie sein Gesicht im Profil an.

"Bitte haltet dies vor Gamma-sama geheim. Wenn sie herausfindet, dass ich tagsüber die Akademie infiltriert habe, wird sie sicherlich sauer auf mich sein."

"Sicher. Aber ich bin überrascht. Zu denken, dass du mit Kosmetik so anders aussehen kannst."

"Meine Gesichtsstruktur ist eigentlich ziemlich nüchtern und fade, daher ist es einfach, den Eindruck zu ändern. Ich schätze, Sie können sagen, dass es eines der Dinge war, in denen ich in der Vergangenheit gut war."