Kapitel 39 - Nur noch einen weiteren Tag leben wollen

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Rose beobachtete die Männer in Schwarz mit ihren eisblauen Augen.

Einige Zeit war bereits vergangen, seit sie ins Auditorium gebracht wurde. Die Sonne war schon lange untergegangen und das Auditorium wurde von warmen Lampenlichtern beleuchtet.

Sie hatte die Fesseln, die ihre Hände zusammenbund, bereits mit einem kleinen versteckten Messer, das sie bei sich trug, durchtrennt. Während sie vorgab, immer noch gefesselt zu sein, hatte sie das Messer an den Schüler neben ihr weitergereicht, woraufhin das Messer an jeden weiteren Schüler weitergereicht wurde.

Sie selbst konnte sich jederzeit bewegen. Aber sie verstand vollkommen, dass ihr Bewegen nichts bringen würde.

Die Männer in Schwarz waren nicht zahlreich, aber jeder einzelne von ihnen war ziemlich stark. Und sie folgten auch einer klaren Befehlskette.

Es gab diesen einen namens Lex und auch diesen 'Dünnen Ritter', der das höchste Kommando zu haben scheint. Beide waren um einige Stufen stärker als die anderen, und die Lehrer, die den Kraftunterschied falsch eingeschätzt und versucht hatten, Widerstand zu leisten, wurden geschlachtet, ohne etwas erreicht haben zu können.

Selbst wenn sie Magie einsetzen könnte, war sie sich nicht sicher, ob sie gewinnen könnte.

Zum Glück war Lex schon eine ganze Weile nicht mehr zurückgekommen. Es wäre großartig, wenn er draußen vom Ritterorden besiegt worden wurde, aber...Sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand mit Lex' Stärke einen so großen Fehler machen würde. Ehrlich gesagt hoffte Rose wirklich, etwas tun zu können, bevor er zurückkommt.

Der Dünne Ritter war meiste Zeit im grünen Raum im hinteren Teil der Halle, aber ab und zu kam er mal heraus und sah sich um. Wenn er dann sah, dass Lex noch immer nicht zurückgekehrt war, fluchte er ein wenig und ging dann wieder weg.

Von der dichten Magie und Haltung des Dünnen Ritters konnte Rose ersehen, dass er Fähigkeiten besaß, die weit über die eines normalen Meisters hinausgingen. Er konnte sogar noch stärker sein als diese Iris Midgar...na ja, sie hoffte nicht. Wenn er es wirklich wär, waren ihre Chancen, gegen ihn zu gewinnen, extrem gering, selbst wenn sie ihre Magie wiedererlangen würde.

Genz egal, es war noch nicht der richtige Zeitpunkt, sich zu bewegen.

Es war jedoch auch wahr, dass die Zeit knapper wurde.

Mit der Zeit spürte Rose, wie die Magie in ihrem Körper allmählich ausgeschöpft wurde. Es hing sehr wahrscheinlich mit dem Phänomen zusammen, dass keine Magie eingesetzt werden konnte, aber sie konnte die Ursache dessen nicht bestimmen. Rose konnte persönlich noch eine Weile länger durchhalten, aber die Schüler mit geringer magischer Kapazität begannen bereits Schwierigkeiten zu haben. In einigen Stunden würden sie anfangen, an Magiemangel zu leiden. Dann wäre die Chance für einen Gegenangriff für immer verloren.

Unbehagen und Ungeduld wirbelten in ihrem Herzen.

Aber was ihr half, sich zu zügeln, war die Figur eines gewissen Jungen.

Jedes Mal, wenn sie sich an die tapfere Gestalt von Sidd erinnerte, der sie auf Kosten seines eigenen Lebens beschützte, quillte etwas Warmes in Roses Brust auf.

Sie durfte seine Gefühle nicht umsonst sein lassen. Rose wiederholte das endlos für sich, während sie weiter wartete.

Dann kam dieser Moment aus dem nirgendwo.

Ein strahlend weißes Licht erleuchtete plötzlich das Auditorium.

Sie wusste nicht was es war. Doch sie bewegte sich bereits, bevor ein zusammenhängender Gedanke in ihrem Kopf entstehen konnte.

Die Eminenz im Schatten『Band 1』Kde žijí příběhy. Začni objevovat